Kapitel 2

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»Da bin ich, Vater. Jetzt sag, warum sollte ich herkommen? Ich hätte jetzt eigentlich einen Kurs in der Uni.«
Gespannt strich Light sich eine braune Haarsträhne aus dem Gesicht und sah L, pardon Ryuzaki, erwartend an. Was alle falsch intepretierten. Der unschuldige, kleine Light hatte L nur angesehen, weil er die momentane Gefühlslage seines Erzfeinds bestimmen wollte. Wobei, das hätte er sich auch sparen können, L's Gesicht zeigte eh keine Emotion.
»Light, jemand schickt mir anonym Nachrichten«, versuchte Soichiro die Lage zu erklären.
»Genau genommen Links, zu... na ja, also...«, Herr Aizawa gestikulierte wild mit den Händen, er hatte sich bisher nicht wirklich zu der Sache geäußert.
»Droht dir etwa jemand, Vater?! Wie schrecklich!«

»Findet er das nun wirklich schrecklich, oder ist das nur gespielt?«
Fragend zwirbelte Melodie eine ihrer blonden Haarsträhnen.
»Ich vermute, ihm ist es egal. So lange ihn niemand fest nimmt, ist anscheinend alles okay. Was hälst du übrigens davon, ihn in ein rosanes Prinzessinenenkleid zu stecken, wenn die Lage sich beruhigt?«
Vielsagend lächelte die Brünette. Ja, die beiden würden hier noch ihren Spaß haben.
»Ja, das könnte ich mir durchaus vorstellen. Ich schlage vor, wir verpassen L Katzenohren und einen Schwanz, dazu trägt er nichts als ein langes Shirt, das grade so alles bedeckt.«
»Ja, das klingt vielversprechend!  Sie
werden ihn noch anbeten, so cute wird das aussehen.«
Damit wendeten die beiden Mädchen sich wieder dem Spektakel zu, das sich vor ihrem inneren Auge abspielte.

»Sie wollen mir also sagen, dass ich schwul bin, oder irre ich mich?«
Mit einer hochgezogenen Augenbraue musterte Light die Anwesenden. L warf er gelegentlich ein paar Seitenblicke zu, er dachte dies wäre eine neue Taktik seines Erzfeindes. Was alle  mal wieder falsch deuteten. Außer L, der guckte ganz zufällig immer wo anders hin, wenn Light ihn ansah. Er wollte sich die Sache mit Soichiro nicht noch weiter verscherzen. Alles in allem war sehr angespannt.
»Naja, rückwärts heißt Yagami Im a gay, also möglich wär's schon«, antwortete Matsuda wie hypnotisiert auf Light's tolle Frage.

»Du kontrollierst seinen Körper, Claire, wieso funktioniert das?«
Begeistert sah Melodie die Ältere an.
»Matsuda ist ein willensschwacher Mensch, seine Gedankenflüsse, wenn da welche sind, sind leicht zu kontrollieren. Außerdem will ich das Spiel ja auch ein bisschen Interessant machen.«
»Super geil!«

»Entschuldigen Sie, ich wollte das nicht! Ich... Ich wollte nicht...«
»Was heißt Im a gay?«, erkundigte sich Light fragend bei L. Dieser starb grade aber fast an einem Lachflash und überspielte diesen mehr oder weniger mit einem gefakten Hustenanfall.
»Nun, das heißt auf japanisch so viel wie: Ich bin ein Schwuler.«
Unschuldig sah L aus dem Fenster und versuchte nicht noch einen Lachflash zu bekommen.
»Mein Nachname rückwärts heißt also Ich bin ein Schwuler?! Ooookay, ich denke wir lenken vom Thema ab.«
Ein falsches, leicht angespanntes Lächeln zeigte sich auf dem Gesicht das Studenten.
»Ja, also es geht... Jetzt sagen Sie doch auch mal was, Ryuzaki! Es ist ja hauptsächlich das Problem von Light und Ihnen.«
Aizawa trat einen Schritt zurück.
»Soll ich das jetzt wirklich machen? Also es geht um-«, wollte L erklären, wurde aber von Soichiro Yagami unterbrochen.
»So unsensibel, wie sie das machen, kriegt der Junge ja einen Schlag, wenn er das hört.«
Er räusperte sich und setzte ebenfalls zur Erklärung an:
»Es ist so, heute Mittag bekam ich, wie schon gesagt, eine Nachricht. Es ist ein Bild, beziehungsweise der Link zu einem Bild. Dieses Bild ist sehr...individuell.«
»In wie fern denn?«, fragte Light etwas verwirrt. Warum wurde er überhaupt hier her gerufen, wenn es nichtmal um den Kira-Fall ging?
»Dieses Bild ist sehr... verstöhrend.«
Soichiro reichte Light sein Smartphone, auf dessen Bildschirm das verhängnisvolle Bild zur Schau gestellt war. Ehrlich geschockt starrte Light auf die Szenerie.  Das kann doch nicht sein! Das habe ich... Also wir haben das nie getan!, dachte er wieder. Er konnte es nicht unterdrücken und wurde rot.

»Schnell Melodie, hilf mir! Ich werde für fünf Minuten Lights Körper übernehmen und du L's! Die anderen müssen unbedingt weiter glauben, die beiden hätten was mit einander! Das ist nämlich einfach geil!«
»Aber wie sollen wir das schaffen? Wir haben noch nicht genug Kraft«, seufzte die Blonde.
»Wir sind Fujoshi-Götter! Wenn das einer hinkriegt, dann wir! L und Light sind im Moment sehr verwirrt; wir können es also schaffen in ihren Kopf einzudringen! Komm, lass uns Spaß haben!«

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