Kapitel 5

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I will be youre only Lover

Prolog

Ich bin Light Yagami, siebzehn Jahre alt und der überall gesuchte Mörder, den die Welt Kira nennt. Aber seit längerer Zeit will ich nicht mehr töten. Es ist zwar für die Gerechtigkeit, aber ich habe auch noch ein eigenes Leben. Das wurde mir leider erst klar, als ich mich verliebt habe. Natürlich in meinen aller schlimmsten Feind: L...
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»Lies weiter«, sagte L.
»Ähm, ja. Genau den wollte ich auch heute Abend in seinem momentanem Hotel aufsuchen; ich wollte nun endlich reinen Tisch mit meinen Gefühlen machen. Es war verdammt noch mal Zeit dafür! Nur wusste ich nicht, was ich machen sollte, wenn er mich abwies. Aber darüber sollte ich mir besser erst Gedanken machen, wenn es so weit war. Ich schlich also über die Feuertreppe zu seinem Zimmer, da niemand mich sehen sollte. Vor dem Fenster machte ich halt und wollte dagegen klopfen, aber dann sah ich etwas, bei dem sich mir das Herz zusammen zog. Damit endet der Prolog. Ehrlich gesagt weiß ich grade nicht wirklich, was ich davon halten soll.«
Müde strich sich Light ein paar Haarsträhnen aus dem Gesicht. Das hier machte ihn fertig. Er musste mit L reden. Allein und er musste ihm alles sagen. Trotzdem war Light unsicher. Würde L ihn verraten? Liebte dieser ihn wirklich, oder hatte er diese FF und die Bilder selbst geschickt, um Light aus der Reserve zu locken. War das hier alles eine Lüge? Diese Frage stellte sich nun auch L, der im Prinzip fast die selben Gedanken wie Light hatte. Nur hatte er als Detektiv die Pflicht, den Mörder Kira zu fangen. Wenn Light Kira war und es ihm gestand, was sollte er dann machen? Er war doch eigentlich nur am Leben, um Kriminalfälle zu lösen, mehr nicht. Keine Liebe, keinen Egoismus dürfte er zeigen. Das hier war seine Lebensaufgabe. Es spielte keine Rolle, ob sie ihm gefiel, oder eben nicht. Im Moment verfluchte er sie und Kira gleichermaßen.
»So hätte es doch auch passieren können, mit der Ausnahme, das wir noch nicht wissen, welche Szene sich im Hotelzimmer abgespielt hat. Gibt es noch ein weiteres Kapitel?«, äußerte sich Soichiro kalt. Ihm gefiel gar nicht, wie sich das hier entwickelte. Denn wahrscheinlich, so wie ihm klar wurde, hatte Light in seiner Beziehung den ersten Schritt gemacht; L wäre dazu zu seriös gewesen. Sein lieber Sohn hatte also zuerst die Initiative ergriffen, bzw. hatte dieser sich zuerst eingestanden, homosexuell zu sein. Dabei verdiente Light es, dachte Soichiro, selbst in diesem Sinne erobert zu werden. L hätte um ihn kämpfen sollen, nicht umgedreht. Aber der Drops war gelutscht, Soichiro hatte es schon irgendwie geschafft, sich damit abzufinden. Light war schwul, okay. Light war Kira, das wäre nicht okay...

»Nicht nur unsere Turteltäubchen sind verwirrt, wie es scheint«, kicherte Claire belustigt.
»Ja, es scheint, als würden alle alles in Frage stellen. Wir sollten sie etwas ablenken, meinst du nicht?«
»An was hättest du gedacht?«

»Ich würde meinen, wir sollten schnell das nächste Kapitel lesen.«
Aizawa zündete sich eine Ziggarrette an. In gewisser Hinsicht fand er das hier alles unwirklich. In wenigen Stunden war so viel passiert, das konnte gar nicht stimmen. Angefangen mit Light und L, hatten die anderen Ermittler nicht mal einen kleinen Hinweis gesehen, dass bei ihnen etwas lief. Kein verstohlenes Grinsen, kein allzu langer Augenkontakt, nicht mal ein bisschen. Und dann diese FF. Woher hatte der Autor bitte diese Informationen? L würde das hier definitiv nicht inszenieren, nur um Kira, den er als Light vermutete, fest zu setzen. Das hatte Aizawa im Gefühl, L würde das nicht tun. Light konnte es auch nicht gewesen sein, damit würde er sich quasi nur Eigentore schießen. Etwas ging hier vor. Jemand ging hier vor.
»Das klingt vernünftig.«
L klickte auf den Button, mit der Aufschrift Kapitel eins und ein neues Kapitel erschien. Er wollte anfangen, es laut vor zu lesen, aber plötzlich flackerten das Licht und der Computerbildschirm, bis schließlich beides ausging.
Was war jetzt wieder los?

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