Kapitel 12

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»Was zum... Wer ist Aiba?«
Etwas verwirrt und geschockt sah Light seinem Freund in die Augen. Dieser starrte nur ausdruckslos auf den Computerbildschirm und las die Nachricht wieder und wieder. Mehr existierte für ihn im Moment nicht.
Beyond Birthday sollte tot sein? Das konnte er einfach nicht glauben. Wer könnte den schon umbringen?
Wie ferngesteuert tippte er eine Antwort ein:

In wie fern sieht es übel aus?
Wie wurde er getötet? Wo genau ist seine Leiche? Und wer hat dir die Informationen gegeben?
Ryuzaki

Erst dann nahm der Detektiv seine Mitmenschen wieder richtig war. Alle sahen verwirrt und besorgt aus; L schwieg.
»Eine Leiche... Und es soll wirklich dieser Beyond Birthday sein. Da ist doch was faul...«, murmelte Soichiro verwirrt. Was hatte Beyond Birthday mit der ganzen Sache zutun gehabt? Wollte er zu L und ihn wieder verletzen? Die Narben waren schrecklich, aber wie hatte Light diesen Schock verkraftet? Es will doch keiner, dass sein Geliebter verletzt wird, wie hatte er darauf reagiert? Auf einmal wurde ihm kalt ums Herz. Was wäre, wenn Beyond Birthday in den letzten Tagen hier aufgetaucht wäre? Was, wenn L und Light da grade zusammen gewesen waren? Was, wenn Light versucht hatte, L zu beschützen? Würde sein Sohn töten? Die Frage hatte er sich gestern schon unzählige Male gestellt, aber er wusste es nicht.
»Wer ist Aiba? In welcher Beziehung steht ihr?«, fragte Light wieder. Er ignorierte die Anderen und fixierte seinen Blick nur auf Ls endlos dunkle Augen.
»Ein Informant. Er schickt mir Informationen und ich helfe ihm, wenn er in der Klemme steckt. Ein einziges Geben und Nehmen.«
L erwiederte den Blick und hielt stand. Er wünschte sich, dass es genau so wäre, wie er gesagt hatte. Nur verschonte man geliebte Menschen nun mal mit der schmerzlichen Wahrheit. Die eingehende Nachricht zog alle Aufmerksamkeit auf sich. L sah als Erster weg.

Cherié,
er wird schon gefunden werden. Nur sollst du ihn nicht selbst finden. Du hast schon viel zu viele Leichen gefunden. Lange wird es nicht mehr dauern, dann kriegst du ihn schon noch in die Pathologie. Auch wenn ich dich liebe, von mir erfährst du nichts und es entgeht dir auch nicht viel, keine Sorge.
Aiba

L wagte einen Blick zu Light. Cherié, mein Liebling. Aiba's 'Versuche' waren einfach nur dreist. L hasste ihn dafür. Er wollte ihn nicht mehr persönlich treffen, da Aiba ihm ständig zu nahe kam und dieses eine Mal, als....
Kurz, es jagte ihm immer noch einen Schauer über den Rücken, wenn er daran dachte.

»Claire, hast du irgendwas getan? Weißt du was?«, fragte Melodie ernst. Sie sah, dass etwas nicht stimmte. Dieses alte Buch, was war das nur für eins? Geheime Zauberpraktiken? Verbotene Hexerei? In der Welt der Götter existierten da so einige mystische Bücher.
»Es ist nichts! Lass mich in Ruhe.«
Die Antwort kam schnell; eine Lüge.
»Hast du ihn doch umgebracht, oder was? Mann, rede mit mir!«
Melodie sah sie eindringlich an; Was war nur mit ihrer besten Freundin?
»Es ist so«, setzte Claire an.

»Cherié... Ich würde gern mal Bekanntschaft mit diesem Aiba machen«, grummelte Light und unterdrückte seine Wut. Ihm war heiß und er wollte diesem verdammtem Kerl den Hals umdrehen. Der versuchte eindeutig, mit L zu flirten. Und das hier war sein L.
»Besser du triffst ihn nicht, ich brauche ihn noch lebend«, erwiderte L und atmete tief ein und aus um den Schock zu verkraften. Beyond war tot. Es war vorbei. Aber wer hatte ihn getötet? Light wirkte zwar still, wurde aber innerlich wütend, so viel konnte L schon mal sagen. Aber er musste unbedingt seine wahren Gefühle und auch Worte unterdrücken; die Wahrheit war gefährlich.
»Ein toller Informant. Dank ihm wissen wir so gut wie nichts«, blaffte Light auch schon zurück. L verdrehte sichtlich genervt die Augen. Ein eifersüchtiger Light und ein genervter L.
Die anderen Ermittler sahen sich an und wussten nicht recht, was sie machen sollten. Wie unterbricht man schon am besten den Streit von einem schwulen Pärchen? Überhaupt einem Pärchen?
»Sieh mich nicht so an«, sagte Light, der etwas schmollte.
»Nur wenn du nicht mehr schmollst und nicht eifersüchtig bist«, antwortete L mit sanfterer Stimme. So ein kleiner Zoff war irgendwie süß, fand er. Und es lenkte ab.
»Wie kannst du das von mir verlangen? Du bist doch mein-«
Aizawa unterbrach die beiden:
»Entschuldigen Sie, aber sollten wir jetzt nicht eher eine Leiche suchen?«
Die anderen stimmten ihm zu.
»Gut, das lässt sich wohl nicht aufschieben. Naja, zumindest ein Irrer weniger auf der Welt. Schicken Sie ein paar Polizisten los, Herr Yagami. Sie sind doch stellvertrettener Seagent Super Intendet, oder? So nennen wir das zumindest in England.«
»Polizeichef, ja.«
Er stand auf. Sein, wahrscheinlich, zukünftiger Schwiegersohn erteilte ihm Befehle. Ach ja, aber der Streit der beiden war schon süß gewesen. Nur bedachte er nicht, dass es nur eine Taktik war, mit der sie ihre wahren Gefühle überspielt hatten. Alles andere wäre verheerend gewesen.

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