Kapitel 16

7.3K 466 76
                                    

Nialls POV:

Festnetzt. Ich hätte darauf kommen müssen. Egal so lange er es nicht mehr ansprach war alles in Ordnung. Als ich meine Tür öffnete, stand vor mir mein grinsender Bruder, der darauf die Treppe runter lief. Hatte er kein Leben? Er soll sich mal Freunde suchen gehen. Immer war er nur zu Hause und nervte mich. Dabei denkt er, er wäre voll cool, nur weil er ein Jahr älter ist als ich. Ich lief nach unten, um mir meine Schuhe anzuziehen. Im Wohnzimmer saß meine Mutter mit meinem Bruder auf der Couch. Ich wollte mich von ihr verabschieden, als mein Bruder mich kurz ansah und sich dann zu ihr drehte.

„Wusstest du das Niall dämlich ist?" Sie sah ihn an.

„Rede nicht so über deinen Bruder."

„Ist aber wirklich so. Er denkt, dass man wenn man zu Hause ans Telefon geht, gleichzeitig in der Stadt sein kann."

„Und woher willst du das bitte wissen?", mischte ich mich ein.

„Vielleicht solltest du den Lautsprecher ausschalten, wenn du alleine telefonierst."

„Vielleicht solltest du nicht mehr an meiner Tür lauschen und dir mal endlich Freunde suchen gehen." Meine Mutter stand genervt auf.

„Es reicht jetzt.", sagte sie und ging.

„Wie dem auch sei, ich gehe jetzt zu Louis, da ich im Gegensatz zu anderen Personen in diesem Raum Freunde habe." Ich würde mich nicht auf ihn einlassen.

„Die dich für einen Idioten halten.", konterte er.

„Du willst es also wirklich wissen oder?", sagte ich sauer. Ich wollte grade auf ihn los gehen, als mich meine Mutter von hinten festhielt.

„Wage es dich." Widerwillig ging ich zur Haustür und lief raus. Sie hat doch gesehen, dass er angefangen hat. Warum kann sie ihm nie etwas sagen? Immer muss ich mir alles gefallen lassen, weil sonst ich den Ärger bekomme.

Als ich bei Louis Haustür ankam und klingelte, hörte ich von drinnen Geschrei. „Mach du auf!"

„Muss ich ja wohl, da du deinem Besuch ja nicht aufmachst!"

„Schrei mich nicht an!"

„Nein so redest du nicht mit deiner Mutter!" Danach ging die Tür auf und Louis Mutter stand mit einem genervt aussehenden Ausdruck vor mir. Als sie mich sah, lächelte sie leicht.

„Hallo Niall komm doch rein." Als ich eintrat, ging kurz darauf laute Musik an. Ihr Gesicht verzog sich darauf wieder und sie schrie: „Mach die scheiß Musik aus!" Als keine Antwort kam verdrehte sie ihre Augen und schüttelte mit dem Kopf.

„Tut mir leid. Louis ist in seinem Zimmer wie du hörst. Er hat gerade wieder eine von seinen Launen, also viel Glück mit ihm. Ich muss noch einmal weg." Sie sah mich entschuldigend an und ging dann eilig hinaus.

Ohne zu klopfen ging ich in Louis Zimmer und schaltete als erstes die Musik aus. „Hey!", wollte er mich schon anschreien, sah dann aber, dass ich es war. Ich sah auf dem Boden einen Umschlag mit Foto und Brief liegen.

„Was ist das denn? Räumst du dein Zimmer nicht mehr auf? Ist mir auf dauer auch sinnlos erschienen." Ich hob die Sachen auf uns sah sie mir an.

„Ist das von deinem Fenster aus gemacht worden?" Ich deutete auf das Bild.

„Heute Mittag.", fügte er hinzu. Er stand auf und ging zu seiner Tasche, wo er einen Zettel heraus kramte.

„Hier, das war in meinem Spind." Er reichte mir den Zettel, damit ich ihn lesen konnte. Ich war ehrlich gesagt etwas geschockt. Warum sollte Harry so etwas machen? Das erschien mir sehr unglaubwürdig. Zayn hatte doch gesagt, dass Harry lieber sterben würde, als es ihm zu sagen. Harry würde so etwas doch auch nicht machen, oder doch? Ich kannte Harry ja eigentlich gar nicht, wenn ich darüber nachdachte.

„Weiß deine Mutter davon?"

„Nein und das soll auch so bleiben. Bitte sag es niemanden. Nicht einmal Zayn."

„Du musst aber zur Polizei!", wollte ich ihn überzeugen.

„Nein. Bitte verspreche mir, dass du es niemanden erzählst."

„Du kannst es aber nicht einfach dabei belassen.", sagte ich nachdrücklich.

„Bitte Niall. Ich weiß doch eh nicht, wer es ist. Die Polizei kann da nichts machen." Ich wusste es, aber ich knickte ein.

„Gut ich verspreche es, aber unfreiwillig." Ich setzte mich einfach zu ihm und wir schwiegen uns an. Ich konnte ihm nicht sagen, dass es Harry war. Es würde ihn verletzen und ich wusste, dass er Harry mehr mochte. Er tat mir gerade so leid, also nahm ich ihn in den Arm. Er erwiderte die Umarmung, bis sein Handy piepte.

Langsam löste er sich aus der Umarmung und lies seine Nachricht. Danach sah er sich erschrocken überall um. Ich nahm ihn sein Handy weg und sah mir die Nachricht selber an. Hey süßer;* Wollte dich nur wissen lassen, dass meine Umarmungen besser sind als Nialls. Die Nachricht kam von einer Nummer die ich nicht kannte. Mein erster Blick galt dem Fenster, aber die Vorhänge waren ja zugezogen. Mein Blick schweifte weiter durch den Raum, aber ich konnte nichts entdecken. Langsam bekam ich aber auch Angst. Ich meine wie hätte die Person das wissen können?

Innerhalb kürzester Zeit hatten wir die Wohnung gesichert. Wir haben alle Fenster geschlossen, die Vorhänge zugezogen und überall das Licht aus gemacht. Danach saßen wir bei Louis auf dem Bett und das einzige was uns Licht spendete, damit wir nicht ganz im dunkeln saßen, war eine kleine Leselampe. Wir saßen eine ganze Weile ruhig da, bis wir etwas zerbrechen hörten. Unsere Blicke trafen sich darauf und ich wusste, dass wir beide das gleiche dachten.


Loveletters from a Badboy? (Larry AU)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt