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Montag. Ich liebe den Montag, auch wenn das die meisten Leute nicht verstehen. Genau an diesem Tag, fühlen sich die meisten Menschen total gestresst. Ich sehe ihnen gerne dabei zu, wie sie verzweifelt nach ihren Schlüsseln kramen, das Kleingeld vom Boden auflesen. Und daran ist deren Meinung nach wer Schuld? Genau. Der Montag.
Die meisten Restaurants haben montags geschlossen. Ich habe mich aber dafür entschieden, jeden Tag zu öffnen. Sonntags bin ich allerdings alleine. Bine und Lissy haben beide Familie. Für mich ist das kein Problem. Ich arbeite sehr gerne.
„Guten Morgen, Mädels. Hier sind eure Bestellungen. Ich sag euch, im Großmarkt war heute wieder was los. Alle total hektisch. Habt ihr hier vorne alles im Griff?", erkundige ich mich bei meinen besten Freundinnen, als ich aus dem Großmarkt komme.
„Ja, alles super. Es ist Montag, Caro. Da sind alle hektisch". Bine schüttelt grinsend mit dem Kopf.
„Ich bin dann mal backen", teile ich den beiden mit und gehe in mein Heiligtum. Meine Küche. Sie ist zwar nicht übermäßig groß, aber da ich die meiste Zeit sowieso alleine hier bin, reicht sie vollkommen aus.
Mein Traumberuf stand schon relativ früh fest. Ich habe es geliebt mit meiner Oma zu backen und dabei immer wieder eine eigne Kreation zu erschaffen. Meine Leidenschaft sind Motivtorten, allerdings lassen sich diese schlecht verkaufen. Im Café gibt es daher Torten, jeglicher Art, Cupcakes und ab und zu Waffeln.
„Caro? Kannst du gleich zwei Waffeln fertig machen, bitte?", ruft mir Lissy in die Küche.
Die Gäste sind komischerweise total verrückt auf die Waffeln. Und das obwohl, es nichts Besonderes ist. Mich freut es natürlich trotzdem.
Mit den Waffeln bewaffnet, komme ich aus der Küche und sehe meine Cousine und Moritz an ihrem Stammplatz sitzen.
„Hier, Lissy". Ich gebe ihr die Teller und gehe dann zu Klara, die unverschämt erholt aussieht.
„Hey, ach ist das schön dich zu sehen. Und dich auch, kleiner Mann". Familie Beck war die letzten Wochen im Urlaub. Flitterurlaub sozusagen. Mit Kindern. Die Hochzeit ist nun drei Wochen her. Unfassbar wie schnell die Zeit vergeht.
„Na du. Moritz und ich wollten mal nach dir gucken", meint sie kichernd und wippt den kleinen Mann auf ihrem Schoß.
„Wann seid ihr denn zurück gekommen?", frage ich und sehe sie strahlend an. Ich bin so gespannt auf ihre Berichte. Zugegeben ich war ja schon etwas neidisch auf meine Cousine, als ich erfahren habe, wo die Reise hingeht. Paris. Welche Frau träumt nicht davon, einmal nach Paris zu reisen?
„Gestern. Wir haben den Reiseplan kurzfristig etwas umgestellt. Paris ist wunderschön, keine Frage".
„Das klingt nach einem Aber".
„Naja, wir haben relativ schnell festgestellt, dass es nicht unsere Stadt ist. Also haben wir beschlossen einfach nach London zu fahren. Mit dem Zug ist das ja nicht so kompliziert und es hat auch nicht lange gedauert. Knapp zwei Stunden sind wir gefahren".
Ich sehe Klara mit geweiteten Augen an. „London?"
Sie nickt grinsend und legt Moritz in seinen Kinderwagen.
„Aber London kennst du doch in- und auswendig". Ich fasse es einfach nicht, dass sie nach London gefahren sind. Gab es nichts Romantischeres?
„Deshalb ja. Lina und ich wollten Niklas einfach zeigen wo wir die letzten Jahre gelebt haben. Ihm hat es sehr gut gefallen".
„Ich muss mir jetzt aber keine Sorgen machen, dass ihr nach England zieht, oder?", frage ich alarmiert. Bei meiner Cousine ist alles möglich.
„Nein. Keine Sorge. Wir bleiben hier. Aber es war schön wieder in London zu sein. Wir haben meine alten Kollegen getroffen und Lina konnte mit ihren Freundinnen spielen. Ja, ich weiß, es waren jetzt nicht die klassischen Flitterwochen. Aber für uns war es genau das Richtige".
Ich schüttele noch immer ungläubig den Kopf.
„Jetzt hör auf, so ein Gesicht zu ziehen. Sag mir lieber was mein Brautstrauß macht. Besser gesagt, deiner".
Das habe ich total verdrängt. Ich habe den Brautstrauß gefangen. Das fand unsere Familie natürlich super lustig. Den restlichen Abend durfte ich mir Witze anhören. Die, die seit Jahren Single ist, fängt den Strauß. Peinlich.
„Äh ... Ja der lebt noch".
Klara beginnt zu lachen. „Ich weiß, dir war das echt peinlich. Ich hätte besser zielen sollen".
„Schon gut, vielleicht ist das ja ein gutes Omen". Bis ich mal heiraten werde, das wird noch dauern.
Olé war heute auch noch nicht da. Wahrscheinlich hat er auch die Nase voll von meinem Gestammel.
Als ich wieder zu Klara gucke, presst diese ihre Lippen aufeinander.
„Na komm, raus mit der Sprache".
Man kann ihre Erleichterung deutlich spüren.
„Ich frag mich nur, was du eigentlich so von Elias hältst?" Klara sieht mich lächelnd an.
Oh nein. Oh nein. Ich weiß genau was sie vor hat.
„Cousinchen, ich habe dich wirklich lieb. Aber ich bin nicht an ihm interessiert. Er ist Psychologe". Ich schüttele den Kopf und sehe aus dem Fenster auf die andere Straßenseite.
„Caro, ich will dir nur helfen. Weißt du, dieser Olé scheint zwar nett zu sein, aber ich bezweifle, das er der Richtige für dich ist".
„Wenn das so weiter geht, werde ich eh alleine sterben. Sobald nur ein attraktives männliches Wesen vor mir steht, bekomme ich keine gescheiten Wörter mehr heraus. Wie soll ich denn da einen Mann finden?".
„Jetzt hör aber mal auf. Caro, du bist 24 Jahre alt. Außerdem kannst du mit Niklas ganz normal reden. Und soweit ich weiß, ist er auch ein Mann. Dein Prinz wird auch noch an deine Tür klopfen. Aber vielleicht hast du ihn ja auch schon kennengelernt", meint sie und zwinkert mir grinsend zu.
„Hör auf mit diesem Elias, bitte".
„Also ich finde ihn attraktiv". Klara hat ja nicht mehr alle Tassen im Schrank.
„Ich hoffe ihr sprecht gerade von mir". Na toll. Olé. Ich bin doch gar nicht vorbereitet. Sind meine Haare in Ordnung? Wieso haben wir hier keinen Spiegel?
„Hey Olé. Schön dich mal wieder zu sehen". Klara ist ein echter Profi.
„Hallo... Kann... Also willst du...?".
„Ja. So wie immer, Carolin". Ich nicke und verschwinde in meiner Küche. Ich könnte mich schlagen.
„Ich muss dich leider enttäuschen, aber du warst leider nicht gemeint". Ich beobachte die beiden durch das Türfenster.
„Da verletzt du mich jetzt aber. Ich hab dich schon lang nicht mehr gesehen. Wo ist denn der Rest deiner Familie?". Kann es sein, dass Olé gerade mit meiner Cousine flirtet?
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Auch flirten will gelernt sein
RomanceAuch flirten will gelernt sein Gefühle. Herzflattern. Aufregung. Nervosität. Das alles passiert mit Carolin sobald sie auf den attraktiven Ole Nilsson trifft. Und das passiert sehr häufig, kommt er doch fast täglich in ihr kleines Café auf der...