21. Türchen

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2 Jahre später

Die Post wurde stets von einem Lasin in Gestalt einer Schneeeule gebracht. Anfangs waren es noch viele Briefe, die Fedwick ihr schrieb. Mit der Zeit wurden es aber immer weniger, geprägt von seiner Frustration.

Die Merkwürdigkeiten summierten sich immer mehr. Nach ihrem letzten Treffen mit Fedwick, konnten sie und Vasaris bald schon nicht mehr leugnen, dass etwas in ihrem lang im Gange war. Vereinzelte Stimmen wurden lauter, die gegen den König hetzten, und hier und da verschwanden Kinder im Jugendalter spurlos. Fedwick hielt es für möglich, dass die böse Hexe im Geheimen eine Armee zusammenstellte.

Dann fingen ein paar Lasins plötzlich an, in eine irre Raserei zu verfallen, als hätte der Teufel sie gepackt. Sie löschten dabei ganze Familien aus; ungeachtet, ob es ihre eigene Familie war.

In dieser Zeit war Vasaris viel auf Reisen, um sich einen Überblick zu verschaffen, und Wanna wartete im Eispalast jeden Morgen auf neue Nachrichten, die immer spärlicher wurden.

Zu allem Überfluss war Belle auch noch krank geworden. Ihr glockenklares Lachen war an manchen Tagen alles gewesen, was Wanna ein Lächeln ins Gesicht gezaubert hatte.

Nun hatte sie es schon seit einer halben Ewigkeit nicht mehr durch die Flure hallen gehört.

An diesem Morgen war die Schneeeule endlich wieder da gewesen, und hatte ihr eine Nachricht gebracht. Mit der schmalen Pergamentrolle an ihren Bauch gedrückt, wollte sie in ihr Zimmer eilen, als sie J'Khar in die Arme lief.

Er sah traurig aus. Obgleich er einige Jahre jünger als Vasaris war, bekam das Haar seiner Schläfen schone eine leichte Graufärbung.

Solange Vasaris unterwegs war, musste Wanna alleine die Stellung halten. Oft schon war J'Khar ihr bei ihren Entscheidungen eine große Stütze gewesen. Ihn so zerknirscht zu erleben, brach ihr fast das Herz.

Es konnte nur eines bedeuten.

„Was hat der Heiler gesagt?"

Er atmete geräuschvoll aus, und setzte sich dann – fiel, besser gesagt – auf die Treppe.

Wanna zögerte nicht und ließ sich neben ihm nieder, mit einer Hand noch immer die Pergamentrolle an sich drückend.

Langsam schüttelte J'Khar seinen Kopf. „Sie wird es nicht schaffen."

Stille. Es gab ohnehin keine Worte, die ihm annähernd genug Trost gespendet hätten.

Wanna legte ihre freie Hand auf sein Knie. Sie sagte nichts, aber sie war da, blieb bei ihm, auch wenn er viel zu stolz war, um zu weinen.

Aber manchmal reichte es aus, nicht alleine zu sein. In den dunkelsten Stunden war das oft der einzige Trost, der gebraucht wurde.

Nachdem Wanna ihm befohlen hatte, ins Bett zu gehen, schlich sie sich selbst zu Belle ins Zimmer. Es war schon spät, die Vorhänge ihres Zimmers waren zugezogen, und Wanna musste sich mit einer Kerze den Weg zu ihrem Bett leuchten.

Die letzte KöniginWo Geschichten leben. Entdecke jetzt