Kapitel 1

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Anfang des letzten Schuljahres ist für die meisten wahrscheinlich ein Highlight. Man ist der älteste Jahrgang, man muss für den Abschlussball alles planen, ein Date und ein Kleid finden, sowie eine berufliche Richtung, die man mal eingehen möchte. Was die meisten dabei nicht sehen sind die anstehenden Prüfungen am Ende des Jahres, ob man das Schuljahr überhaupt schafft. Ich stresse mich damit schon seit Jahren und es wird nicht besser. Während andere jetzt anfangen die ersten Kleider zu begutachten fange ich an zu lernen. Was besseres hatte ich eh nicht zutun. Ich war nicht sonderlich beliebt, wenn auch nicht unbeliebt. Ich war eine Person die man einfach nicht bemerkt. Ich hatte ein paar Freunde, natürlich, aber ich war sagen wir mal mit  weniger Freude unterwegs, als andere. Ich bräuchte auch nicht mehr. Was ich an ihnen liebte war, dass sie mich trotzdem liebten, auch wenn ich nicht oft mitkomme, wenn sie sich verabreden.

Es war also der erste Tag nach den Sommerferien, Montag. Genau wie sich das gehört, lief ich müde und mit null Motivation zu meinem Spind, um meine Sachen abzuladen. Blöcke, Bücher, halt alles das, was wir vor den Ferien mitnehmen sollten. Aus welchen Gründen auch immer. Geputzt wurden die Dinger nicht.

Meine beste Freundin Fabi kam genauso gut gelaunt, wie ich es war auf mich zu, lächelte aber kurz bevor sie vor mir stand und mich in eine Umarmung zog.

Lieber würde ich sterben, als heute hier zu sein", begrüßte sie mich danach und ließ den Kopf nach unten hängen.

Dir auch einen möglichst guten Morgen, aber ja, ich kann mich dir nur anschließen", antwortete ich dann doch lachend und schloss meinen Spind dann.

Wir verglichen schnell unsere Stundenpläne und bemerkten, dass wir nur Sport und Mathe zusammen hatten. Ja super, das kann ja ein Schuljahr werden. Wir verabschiedeten und schnell wieder und ich ging zu dem Raum, in dem ich jetzt Unterricht hatte.

Nach der vierten Stunde war dann endlich Mittagspause und ich machte mich auf den Weg an unseren Standarttisch in der Cafeteria.   Ich sah meine Freunde schon beim betreten der Cafeteria, doch so weit kam ich gar nicht, da ich gegen eine Person lief, so tollpatschig wie ich war und flog mit Wucht auf den Boden. Nachdem ich realisiert hatte, was gerade geschehen war, sah ich auf und bemerkte, dass ich gegen die so ziemlich schlimmste Person der Schule lief, welche mich jetzt mit einem tatsächlich überraschend neutralen Blick ansah.

Everything became complicatedWo Geschichten leben. Entdecke jetzt