Kapitel 13

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Den restlichen Tag hatte ich damit verbracht zu lernen, so wie es geplant war.
Da es nun auch keine Nolan-Krise mehr gab, konnte ich mich auch voll und ganz auf das lernen konzentrieren.

Am nächsten Tag war wieder Schule und ich ging wie gewohnt hin. Ich war sogar ausnahmsweise mal pünktlich, nicht so wie letzte Woche. Ansonsten passierte in der Schule nichts außergewöhnliches. Fabi hatte mich lediglich über Samstag ausgefragt, aber ansonsten war nichts. Sicherheitshalber mied ich heute sogar das Café.

Ich ging also ein bisschen müde nachhause. Ich lief durch einen ruhigeren Ort in der Stadt, damit ich nicht auf so viele Menschen treffen musste.

Ich wahr froh, dass das mit Nolan endlich vorbei war und ich keine Angst mehr davor haben musste vor dem was kommt. Naja, vor den Prüfungen am Ende des Jahres schon, aber dafür kann ich mich ja jetzt bestens vorbereiten.

Als ich allerdings zuhause ankam, saß Nolan vor meiner Haustür. Er schien zu warten. Ich wollte mich direkt wieder umdrehen und gehen, allerdings war es dafür bereits zu spät, da er mich schon gesehen hatte.

Ich ging auf ihn zu und er stand auf. Unsicher sah ich ihn an, als ich vor ihm stand. Ich dachte ich könne wieder entspannen.

,,Ich weiß, ich hatte versprochen, dass es das letzte und einzige mal war, aber du musst mich noch mal retten", meinte er wahrscheinlich extra nett, damit ich nicht nein sagte.

Ich antwortete nicht. Ich war überfordert. Einerseits wollte ich nicht, andererseits war es wichtig genug, um vor meiner Tür zu stehen und dort auf mich zu warten anstatt mir einfach zu schreiben. 

Bevor ich irgendetwas antworten konnte, ging mit Schwung die Haustür auf.

,,Ich wusste, ich hab jemanden reden hören!", sagte meine Mutter begeistert, schien aber nicht bemerkt zu haben mit wem ich redete, bis sie zu ihm sah. ,,Oh... Wer bist du denn?", fragte sie Nolan daraufhin.

,,Nolan Andrews. Freut mich Sie kennen zulernen", antwortete dieser und hielt meiner Mutter die Hand entgegen. Sie nahm diese fröhlich an und schüttelte sie.

,,Magst du vielleicht mit uns essen?", fragte sie ihn dann. Anstatt mich erstmal zu fragen, ob das überhaupt okay für mich wäre, fragt sie einfach. Was würde sie tun, wenn es ein komischer Stalker aus der Schule wäre? Was wenn die Gerüchte, von denen meine Mutter nichts weiß, abgesehen davon, ob sie stimmen oder nicht, wahr sind und Nolan Dreck am stecken hat mit Drogen oder Mord? Natürlich rein hypothetisch gesehen. Er hatte schließlich am Wochenende genug Zeit dafür mich umzubringen, aber das weiß meine Mutter ja nicht.

Nolan sah zu mir un versuchte wahrscheinlich meine Gedanken zu lesen oder irgendetwas meiner Mimik zu entnehmen, aber ich blieb neutral. Ich wollte wissen, was passiert. Wieso, weiß ich selbst nicht. Vermutlich wollte ich sein ,,wahres Ich" kennen lernen. I mean wieso sollte ich auch nicht, mysteriöse Jungs haben sowas halt an sich.

,,Gerne", antwortete er ihr dann. Meiner Mutter freute sich und ging rein. Nolan sah mich an und wartete wahrscheinlich auf eine Reaktion oder darauf, dass ich einfach rein gehe. Da mich die ganze Situation sowieso mehr als verwirrte, sagte ich nicht und ging einfach rein. Hoffentlich würde er nichts von dem besagten Wochenende erzählen, weil wenn meine Eltern wüssten, dass ich mit einem Jungen aus war den sie nicht kannten, von dem ich nichts erzählte und den ich im Prinzip verschwiegen hatte, würden sie mich töten und anschließend müsste mein Geist ihnen erklären, dass das alles sowieso nur fake war.

Meine Mutter verschwand in der Küche, während Nolan und ich ins Esszimmer gingen. Dann standen wir da erstmal nur rum und peinliches Schweigen füllte den Raum. Zum Glück kam meine Mutter schnell zurück und drückte mir Besteck in die Hand.

,,Du kannst dich hinsetzen wo immer du möchtest, Nolan", sagte sie noch, bevor sie wieder in der Küche verschwand.

Nolan sah sich kurz um.

,,Wo sitzt du?", fragte er ohne mich anzusehen. Ich zeigte auf meinen Platz, wodurch mir fast das Besteck aus der Hand fiel. Er nickte nur, kam aber dann auf mich zu und nahm mir Besteck ab.

,,Ich helf' dir", sagte er ruhig und fing dann an den Tisch zu decken.

Everything became complicatedWo Geschichten leben. Entdecke jetzt