Kapitel 8

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Karol's Sicht:
Schon während ich aufwache, höre ich das wilde Flüstern im Zimmer. Ich öffne die Augen und sehe mich verwundert um. Ich hab gar nicht gemerkt, dass ich eingeschlafen bin... Eigentlich wollte ich mich nur kurz ausruhen. Ich sehe Katja wild gestikulierend an der Tür stehen. Ich stütze mich auf die Ellenbogen und versuche mehr zu erkennen.
,,Katu? Wer ist da an der Tür?", frage ich und unterdrücke ein Gähnen.
Bevor Katja antworten kann, drückt dieser Jemand die Tür auf und strahlt mich an.
,,Karolita, du bist wach.", ruft Ruggero und dreht sich mit einem besserwisserischen Blick zu Katu, die nur die Augen verdreht.
,,Äh, ich freu mich auch dich zu sehen?", versuche ich es ein wenig belustigt.
,,Wir wollen essen gehen. Kommst du mit?", fragt Ruggero direkt und setzt den besten Hundeblick der Welt auf.
Er weiß ganz genau, dass ich ihm dann nie widerstehen kann. Ich schließe kurz die Augen und puste die unbewusst angehaltene Luft aus.
,,Ok, ich bin in zehn Minuten unten.", sage ich schließlich und setze mich komplett auf.
Ruggero nickt lächelnd und verschwindet. Katu schließt die Tür hinter ihm und dreht sich zu mir um. Sie grinst mich vielsagend an.
,,Was war denn das?", fragt sie dann.
Ich zucke lediglich mit den Schultern und kletter aus dem Bett.
,,Wenn ich es weiß, sag ichs dir.", rufe ich, während ich die Badezimmertür schließe und mich fertig mache.
Haare kämmen, glätten, MakeUp auffrischen und umziehen.
Eine halbe Stunde später sitzen wir gemeinsam in einem kleinen gemütlichen Restaurant und unterhalten uns über alles mögliche. Morgen ist die erste Show hier in Europa und den Gesprächen zur Folge, bin ich nicht die einzig Nervöse. Malena fürchtet doch tatsächlich ihren Text zu vergessen. Und Jorge befürchtet nicht genug Ramiro auf der Bühne zu sein. Es ist irgendwie befreiend, zu sehen, dass auch die anderen, die älteren, so ihre Sorgen haben. Ich konzentriere mich gerade auf Carolina, die etwas erzählt, als ich angestupst werde. Überrascht drehe ich mich zu dem Übeltäter um. Ruggero hält mir seine Gabel hin.
,,Probier mal die Pasta. Findest du sie auch so fad?", fragt er und lässt mich sein Essen kosten.
Ich schüttel direkt den Kopf und seh ihn an, als wenn er verrückt sei.
,,Die sind doch nicht fad.", werfe ich ihm vor.
,,Lass mal deine Pizza probieren.", murmelt Ruggero dann und nimmt sich einfach ein Stück.
Er sieht nicht gerade begeistert aus und schluckt das abgebissene Pizzastück schnell runter.
,,Nein, die schmeckt nach nichts.", erklärt er.
,,Ich weiß ja, dass du wählerisch bist. Aber das Essen ist eindeutig sehr würzig. Wirst du etwa krank?", spreche ich schließlich meine Vermutung aus und sehe den Italiener nahezu besorgt an.
,,Ich hoffe doch, dass das nicht der Fall ist.", murmelt dieser schlicht und lächelt zaghaft.
Das hoffen wir wohl lieber beide...

Ruggarol - Heart AttackWo Geschichten leben. Entdecke jetzt