Ruggarol - Heart Attack

Kapitel 40

Karol's Sicht:
Wir laufen durch Neapel und erholen uns etwas vor der Show morgen. Ruggero und ich laufen Hand in Hand voran, da er wieder mal Stadtführer spielt. Er war wohl in jeder Stadt Italiens, so gut wie er sich auskennt. Wir bleiben auf einem mit Menschen überfüllten Platz stehen und schauen auf ein riesiges Gebäude.
,,Hier können wir den Palazzo Reale sehen. Bis 1861 war dies eine Residenz des Königshauses Bourbon-Sizilien und bis 1946 eine Residenz des Hauses Savoyen. Heute ist es ein staatliches Museum, das wir nicht besuchen werden.", erklärt Ruggero und verstellt dabei seine Stimme.
Ich muss kichern und auch die anderen grinsen, zumindest die, die aufgepasst haben. Aus dem Augenwinkel kann ich erkennen, wie Rugge Wikipedia schließt und sein Handy schnell in der Jackentasche verschwinden lässt. Soviel weiß er dann doch nicht. Ich drücke dem Italiener, ohne nachzudenken, die Lippen auf die Wange, weil ich das gerade einfach nur süß finde. Er will uns soviel wie möglich von seinem Land zeigen und steigert sich da wirklich rein. Ruggero wirft mir ein liebevolles Lächeln zu und drückt meine Hand leicht.
,,Wir gehen weiter.", sagt er dann etwas lauter und geht mit mir wieder vor.
~•~
Es ist mittlerweile etwas später und der Wind wird stärker und kälter. Ich ziehe mir die Kapuze weiter ins Gesicht und rücke näher zu Ruggero. Dieser löst seine Hand aus meiner und legt dafür seinen Arm um mich. Ich fühle mich auf einmal so sicher und warm, so geborgen. Ich wünsche mir, dass das Gefühl für immer bleibt... Aber mein Wunsch wird natürlich nicht erhört, denn das schreckliche Ziehen in meiner Brust fängt wieder an und verdrängt das warme Gefühl von Liebe, das von Ruggero ausgeht... Abrupt bleib ich stehen und verkrampfe mich. Nein, das darf nicht passieren! Niemand sollte davon erfahren und erst recht nicht so. Ich schaue schmerzerfüllt zu Ruggero, der die kritische Lage schnell erkennt und eine 'Ausrede' erfindet.
,,Das Hotel ist nicht mehr weit weg, Karol und ich werden euch jetzt verlassen. Bis später.", sagt er und plötzlich zieht es mir den Boden unter den Füßen weg.
Ich lasse einen erschrockenen und schrillen Schrei raus und blicke mit weit aufgerissenen Augen in die von Ruggerito. Er lächelt bloß und geht schnellen Schrittes zum Hotel. Ich versuche ein dankbares Lächeln auf meine Lippen zu zaubern, jedoch wird das bei den Schmerzen schwer. Hab ich meine Medikamente denn heute genommen? NEIN! Mist... Ich schaue nochmal kurz zu den anderen zurück, die glücklicher Weise keine Fragen gestellt haben. Die müssen ja jetzt sonst was denken...