Senna Quince | Kapitel 3

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„Warum hast du das getan?!?“, brüllte ich, kaum das ich den Raum, in dem Reeta untergebracht war, betreten hatte. 

„Na um dich zu retten.“, behauptete sie scheinheilig und schaute mich entsetzt an.

„Hör auf mit dem Mist. Das glaubt dir keiner! Nicht hier im Distrikt! Jeder an der Akademie weiß, dass ich die Gewinnerin war.“, knurrte ich zurück.

„Nur weil ich nicht teilgenommen hatte.“, zischte Reeta zurück und zeigte endlich ihr wahres Gesicht. 

„Du wolltest nie in die Spiele!“

„Meine Eltern wollten, dass ich nie ging. Dabei bin ich besser als alle und besser als du! Alle himmeln sie dich an, weil du ja ach so super bist. Aber ich werd es allen zeigen. Dieser dumme Test sagt gar nichts aus. Ich werde gewinnen und den Rum einheimsen.“

„Darum geht es dir? Berühmt sein?“, fragte ich unglaublich und sie schnaubte.

„Tu doch nicht so Senna. Es geht allen darum.“

„Es geht darum seinen Distrikt zu vertreten. Ehre für den Distrikt, schon vergessen?“

„Daran glauben doch auch nur du und dein Vater!“

Am liebsten hätte ich sie geschlagen, hätte meiner Wut Luft gemacht. Doch in dem Moment betrat ein Friedenswächter das Zimmer. Er murmelte irgendetwas von, dass die Zeit um ist und zog mich einfach nach draußen, während Reeta mir hämisch hinterher winkte.

„Du kannst mich ja dann mal in meinen Siegeshaus besuchen, wenn ich wieder da bin.“

Der Friedenswächter schob mich aus dem Weg, um sich vor der Tür zu platzieren. 

Ich konnte nur weiter dort hin starren, während mein ganzer Körper vor Wut zitterte. 

In mir Schrie alles danach dieser falschen Schlange den Hals um zu drehen. 

Ich wollte sie tot sehen, aber nicht einfach irgendwie. 

An ihren Tot sollten sich alle erinnern. 

Man verriet niemanden in Distrikt Vier.

Mein Blick viel auf die Tür, hinter der der Junge sein musste.

Finnick. 

Ein grausamer Plan verankerte sich in meinen Kopf und ließ nicht mehr los. 

Ohne noch einmal groß darüber nachzudenken setzte sich meine Beine in Bewegung und gingen auf seine Tür zu.

Der Friedenswächter schaute mich kurz an, ehe er nickte. 

Er öffnete die Tür und rief hinein, dass die Zeit um wäre. 

Ein Junge mit schwarzen Haar, nicht größer als ich und nicht älter als Finnick kam heraus. 

Wütend schaute er erst den Friedenswächter und dann mich an, wobei sein Blick verwirrt wurde, als er mich sah. 

Verständlich. 

Ich kannte ihn nicht. Er mich nicht...wahrscheinlich. Aber ich hatte ihn schon in der Akademie gesehen. Er schien also zumindest zu trainieren.

Ohne ein weiteres Wort ging er weiter und ich starrte ihn hinter her.

„Willst du nun rein?“, fragte der Friedenswächter genervt.

Schnell nickte ich und huschte unter seinen Arm durch. 

Im ersten Moment suchte ich den Raum, nach Finnick ab, ehe ich ihn auf den Fensterbrett sitzen sah.

„Finnick?“

„Senna?“, äffte er mich nach, ehe er grinste, „Womit hab ich die Ehre?“

„Wie gut bist du?“, fragte ich einfach heraus.

Im ersten Moment schaute er mich verwirrt an, doch dann verstand er.

„Gut.“

„Bist du auf der Akademie?“

„Nein, aber wer braucht die Akademie, wenn er das Meer hat.“, gab er schulterzuckend zurück.

„Kannst du mit einer Waffe umgehen?“

„Dreizack.“

Eine besondere Waffe. Nicht immer unter den Waffen am Füllhorn.

„Du musst dafür Sorgen, dass sie dir einen geben. Zeig ihnen im Einzeltraining wie gut du damit bist, damit einer am Füllhorn ist.“

„Warum willst du mir helfen?“, fragte er verwirrt, doch ich ging nicht darauf ein.

„Wie schnell kannst du rennen?“

„Schneller als die Loser aus der Akademie.“

Darüber musste ich grinsen.

„Du bist nicht schneller als ich.“

„Ich sagte ja auch, als die Loser.“, gab er zurück und zwinkerte. 

Ich musste gestehen, der Kleine hatte Charme und er sah gut aus. Das würde ihn Punkte und auch Sponsoren bringen.

„Ich will das du etwas für mich tust.“, platzte ich heraus.

Seine Augenbraue wanderte nach oben und er lehnte sich an die Scheibe.

„Na da bin ich aber gespannt. Lass mich raten. Ich soll für diese Reeta sterben?“, meinte er sarkastisch.

„Du sollst sie töten.“

Jetzt schaute er verblüfft.

„Bitte? Aber ich dachte... hatte sie nicht gesagt sie wäre...“

„Sie war... vielleicht. Sie hat mich angelogen. Die ganze Zeit. Ich will Rache. Ich will sie tot sehen und zwar durch die Hand von einem aus Distrikt Vier. Jeder kennt die Regeln, wenn es um den Test geht.“

„Man stiehlt den Siegern nicht den Platz.“, murmelte Finnick und schaute mich an.

Eine Weile schien er zu überlegen, ehe er antwortete.

„Ich mach es, wenn du dich dafür um ihn kümmerst!“

Um ihn? Wen meinte er... der Junge.

„Wer ist er? Dein Bruder?“

„So was in der Art. Er hat niemand, außer mich. Seine Familie ist tot.“, erklärte Finnick.

„Ich kann so was nicht Finnick.“, gestand ich leise, „Ich weiß nicht, wie man sich um jemand kümmert.“

Das war die Wahrheit. 

So sehr mich der Tod meiner Mutter geschockt hatte, so sehr hatte ich mich danach verschlossen. 

Vielleicht waren Reeta, Marxs und Felt meine Freunde aber ich hatte ihnen nie erzählt, wie ich mich wirklich fühlte oder was ich dachte. 

„Bleib einfach bei ihm, während ich versuche zurück zu kommen.“, begann Finnick leise und strich sich frustriert durch die bronzefarbenen Haare, „Zeig ihm, dass es immer einen Grund zum lächeln gibt.“ Sein Blick glitt nach oben und er starrte mich mit diesen unglaublich seegrünen Augen an, „Haben wir einen Deal Senna? Ihr leben, gegen seine Sicherheit, bis ich wieder da bin. Deal?“

Ich starrte ihn an und er sah nicht weg. Konnte ich ihm vertrauen? Wahrscheinlich dachte er sich das selbe.

Aber ich wollte Reeta tot sehen. Wollte ihr entsetzten sehen, wenn ihr klar wurde, dass ich Finnick auf sie gehetzt hatte. Irgendwie würden der Kleine und ich schon klar kommen.

„Deal...“

Senna Quince | Geboren um zu töten Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt