Senna Quince | Kapitel 10

2.7K 178 12
                                    

In der Früh wachte ich vom klopfen an der Tür auf. Einen Moment wunderte ich mich, warum es noch dunkel war, ehe mein vernebeltes Gehirn realisierte, dass einfach eine Hand darauf lag. 

Finnicks Hand. 

Wir hatten lange einfach am Fenster gestanden, ehe er mir leise erzählt hatte, was er durch gemacht hatte an diesem Tag. Irgendwann hatten wir uns ins Bett gelegt und waren nebeneinander eingeschlafen. Dies war nichts neues für uns. Als mein Vater ihm das erste mal am Morgen in meinem Zimmer gefunden hatte, war ich mir nicht sicher ob er gleich an einem Herzinfarkt sterben würde oder vielleicht doch das nächstbeste Küchenmesser holen würde. Es hatte eine ganze Weile gedauert, bis wir ihm erklärt hatten, dass wir nur Freunde waren und in der Nacht nichts passiert war. Ab dann war es ihm egal. Manchmal hatte er sogar auch Frühstück für Finnick mit hingestellt, wenn er gemerkt hatte, dass er wieder da war. 

Grinsend hob ich deswegen seinen Arm, um mein Gesicht zu befreien, als es erneut klopfte. 

„Ich glaube du solltest lieber was sagen, sonst stehen wir wieder so da wie damals bei meinem Dad.“, flüsterte ich ihm zu und er grunzte nur genervt. 

„Ist doch sowieso egal. Ist wahrscheinlich Filius. Soll der doch denken, was er will.“ 

Es war tatsächlich unser Betreuer, der in dem Moment halb die Tür eintrat und mitten im Zimmer stand, als er uns erblickte. 

Finnick zog nur, Morgenmuffel wie er war, sein Kissen über den Kopf, während ich freundlich winkte. 

Filius schaute verwirrt zwischen uns hin und her, als er kopfschüttelnd einfach wieder aus dem Zimmer ging und ich mir ein Lachen nicht verkneifen konnte. 

„Sei nicht so gut gelaunt in der Früh.“, beschwerte sich Finnick, doch ich zog ihm einfach die Decke weg, was ihn weiter fluchen ließ. 

Ich ignorierte es und ging zu meinen eigenem Zimmer, wo meine Stylistin schon auf mich wartete und in die Dusche jagte. 

Sie ließ mir nicht einmal Zeit es zu genießen, ehe sie mich wieder raus jagte und mich in ein enganliegendes schwarzes Top und eine passende schwarze Hose steckte. Danach band sie meine Haare zu einen komplizierten Zopf und legte sogar etwas Schminke auf, wodurch ich unglaublich frisch und lebendig wirkte. Schaden konnte es nicht, auch wenn mein Hunger mich immer wieder dazu verleitete sie böse anzufunkeln.

Als sie endlich von mir abließ stürmte ich deswegen halb nach draußen zum Essenstisch, wo ich von allen mit großen Augen angeschaut wurde. 

„Hey, du siehst ja mal wie ein Mädchen aus.“, meinte Finnick grinsend und ich trat nach ihm unter dem Tisch. 

Kurz grunzte er auf, behielt aber sein Lächeln bei, wodurch Maze sich fast an seinen Saft verschluckte und Mags nur lächelnd den Kopf schüttelte, ehe sie ernst wurde. 

„Vergesst nicht den Anderen zu zeigen wie gut ihr seit und das ihr keine Angst habt. Aber behaltet immer etwas in der Hinterhand, was ihr am Ende gegen die anderen Karrieros einsetzen könnt.“

Maze und ich nickten zustimmend, während wir weiter essen in uns stopften, damit wir fit waren. 

Kurz darauf waren wir auch schon mit Filius und Finnick auf den Weg nach unten. Finnick war jedoch nur dabei, da er, schon wieder, zum Präsidenten bestellt wurde. Er sah nicht begeistert aus aber hielt es vor Maze gut versteckt.

Ich drückte unauffällig seine Finger eh wir uns trennten. Jeder musste bis zum Abend seinen eigenen Weg gehen. 

Maze und ich waren nicht die ersten, die in der Trainingshalle warteten. 

Senna Quince | Geboren um zu töten Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt