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Where's Louis?
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Mit zitternder Hand umfasste ich die eiserne Türklinke und drehte den Schlüssel ein letztes Mal um, sodass ein leises knacken zu hören war. Wie würde Louis reagieren? Liam war unten geblieben. Vermutlich wollte er Louis auch jetzt nicht mehr Wiedersehen. Verständlich, hätte ich keine Schwäche für ihn, wäre ich vermutlich heute mit den Kündigungspapieren hier raus marschiert.

Ich stupste die Tür etwas an, sodass sie den letzten Spalt von selbst aufging. Erst erkannte ich nicht viel, da die Sonnenstrahlen mich etwas blendeten. Er lag zusammengerollt auf seinem Bett. Schlief er? Mit langsamen Schritten trat ich ins Zimmer und verschloss die Tür hinter mir.

Es schaute mich um. Das Zimmer war unverändert, alles schien am rechten Platz. Mit vorsichtigen Schritten, schritt ich an Louis Bett und schaute auf ihn runter. Anscheinend hatte er sich die Decke über den Kopf gezogen, denn ich könnte sein Gesicht nicht erkennen.

»Louis?« fragte ich und meine Stimme war etwas piepsig. Ich räusperte mich schnell und wiederholte seinen Namen mit einem etwas ernsteren und mutigeren Ton. Nichts. Er bewegte sich nicht. Ich runzelte überrascht die Stirn und ging noch ein Stock näher.

Zögernd streckte ich die Hand aus und hielt kurz inne. Sollte ich ihn wirklich wecken vielleicht ist er ein Morgenmuffel und hat dann noch mehr Hass auf mich. Augenverdrehend, wegen meinen eigenen Gedanken, sprang ich über meinen Schatten und berührte das zusammengerollte unter der Decke.

Erschrocken, weil es so weich war fuhr ich hoch und zog die Decke weg. Vor mir präsentierten sich mehrerer Kissen, die zu einer Körperform zusammengelegt wurden. Raffiniert, war mein erster Einfall, doch sofort sah ich mich im Zimmer um.

Mein Blick fiel sofort auf das angelehnte Fenster. Ich lies die Decke achtlos fallen und öffnete das Fenster komplett. Das Gitter war aufgebrochen und Bettlaken, welche ineinander verknotet waren, hingen die Hauswand runter. Er war ausgebrochen. Ich raufte mir die Haare und sprintete aus dem Zimmer.

Wo konnte er nur hin sein? Die noch bessere Frage war: Warum zur Hölle war er wieder ausgebrochen? Ich rannte die Treppen runter und nahm dabei immer zwei Stufen auf einmal. Er könnte sicherlich nicht weit sein. Es sei denn er war schon in der Nacht aus dem Fenster geklettert.

Ohne Rücksicht platzte ich in Liam's Büro und hielt mich schwer atmend am Türrahmen fest. Verflucht sei dieser untrainierte Körper. Liam sah mich etwas entgeistert an und war mit schnellen Schritten bei mir. Er legte seine Hand auf meine Schulter und schaute mich besorgt und aufgeregt an.

»Was ist passiert, was hat Louis getan?« ich schüttelte den Kopf, um ihm irgendwie zu vermitteln das Louis diesmal unschuldig war. Noch immer kämpfte ich mit meiner Atmung und setzte mich auf einen der Stühle.

Liam reichte mir eine Flasche Wasser und ich trank schnell davon. »Louis...ist...abgehauen...!« brachte ich mit Pausen hervor. Liam richtet sich auf und fuhr sich durch die gestylten Haare. Etwas wütend trat er die Tür zu, welche ich offen gelassen hatte.

Er stemmte die Hände in die Hüfte und lies den Kopf hängen. Er drehte sich mit zusammen gepressten Lippen zu mir um und drückte mit Daumen und Mittelfinger gegen sein Nasenbein. »Wie?«

Ich trank die Flasche aus und stellte sie auf den Tisch neben mir ab. Meine Atmung war wieder neutral und ich konnte wieder fließende Antworten geben, was das Gespräch um einiges erleichterte. »Er hat sich anscheinend aus dem Fenster abgeseilt, mit Bettlaken.«

Liam nickte stumm und setzte sich an den Schreibtisch. Sicher nahm er den höher ab und hielt ihn sich ans Ohr. Nach kurzem warten tippte er eine Nummer ein und sah mich kurz mit festem Blick an.

Verwundert hob ich die brauen und starrte zurück. »Was tust du?« Liam seufzte kurz. Es war nicht das erste mal das Louis ausgebrochen war und anscheinend kannte er diese Situation schon. »Ich rufe die Polizei. Er ist schließlich ein verrückter.«

Lunatic  // Larry Stylinson FF✔️Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt