Ludmila
"Irgendwie ist es komisch wieder hier zu sein, oder?"
"Naja..es ist der Ursprung von uns."
"Der Ursprung?" pruste ich los, "Das klingt als hätten wir hier ein Kind gezeugt." füge ich lachend hinzu und Diego verdreht die Augen.
"Ich weiß doch was du meinst." grinse ich ihn an und er beugt sich für einen Kuss zu mir rüber, ehe wir den Weg weitergehen zu unserem Bungalow.
Marco und Natalia sind gefühlt dreihundert Meter hinter uns. Pärchenurlaub ist für uns angesagt.
Es ist das erste mal, das wir zusammen in den Urlaub fahren. Natürlich nach Kroatien, da wo wir uns kennengelernt haben. Mittlerweile haben wir das Studio verlassen und studieren Musik, natürlich in Buenos Aires. Nach dem Urlaub nehmen Diego und ich dann die Wohnungssuche in Angriff. Wir wollen endlich zusammenziehen. Wir leben sowieso schon halb zusammen. Mal sind wir eine Woche bei mir, dann wieder bei ihm und es funktioniert super.
Ich habe keine Zweifel was die Zukunft mit Diego betrifft, immerhin halten wir es schon lange miteinander aus und bis auf ein paar Streitereien, die in einer Beziehung vollkommen normal sind, leben wir harmonisch zusammen.
Es ist merkwürdig wieder hier zu sein, wo vor knapp drei Jahren alles begann. Trotzdem freut es mich. Hier habe ich Diego kennengelernt und das war wohl das beste was mir je passiert ist.
Der Bungalow vor uns weckt die Erinnerungen in mir.
"Ich hatte dich damals ausgelacht, als du mit deiner Familie hier langgelaufen bist."
"Wirklich?"
"Ja, du und dein Papá habt so hilflos gewirkt mit all den Koffern."
"Ist ja jetzt nicht anders." erwidert Diego und ich schaue ihn entschuldigend an. Diego hat sich breitschlagen lassen meinen Koffer durch den Sand zu ziehen.
Als Supernova macht man sowas eben nicht. Manche Dinge ändern sich halt nie. Wir gehen die letzten Schritte, bis wir vor der Tür stehen, die Diego aufschließt.
Wir gehen die Treppen nach oben und reservieren schon mal das große Schafzimmer für uns.
"Ich schau mal wo Marco und Naty bleiben." verabschiedet sich Diego, während ich die Koffer auspacke.
Vierzehn Tage pure Entspannung. Ich habe mit seit Monaten da drauf gefreut.
"Meine Güte, jetzt kriegt euch mal wieder ein!" brummt mein Freund so laut von unten, sodass ich ihn hier oben hören kann.
Soviel zum Thema Entspannung! Seufzend stehe ich vom Bett auf und gehe der Sache auf den Grund. Kaum das ich die letzte Stufe erreicht habe, höre ich eine Tür knallen.
Marco und Diego stehen wie zwei begossene Pudel im Flur mit Marcos Koffer.
"Was habt ihr gemacht?" frage ich und verschränke meine Arme vor der Brust.
"Ich hab gar nichts gemacht." hebt mein Freund direkt abwehrend die Hände nach oben.
"Natalia hat schon unsere ganzen Tage hier geplant und will nicht akzeptieren, das ich auch einfach mal nur einen Tag am Wasser liegen möchte und nichts tun will." klärt Marco mich dann schnell auf.
"Würdest du mit ihr reden? Oder bist du jetzt auch gegen mich?"
"Ich bin schon auf dem Weg." antworte ich und gehe in das für die beiden vorgesehene Zimmer, wo Naty schon ihren Koffer auspackt.
"Ärger im Paradies?" frage ich vorsichtig heran und setze mich aufs Bett.
"Warum müssen Typen denn immer solche Idioten sein?" fragt sie und räumt ihre Klamotten in den Schrank.
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El Mismo Sol
FanfictionKeine Adressen, keine Handynummer, keine Nachnamen. Nichts. Das spielt für die Bungalow Nachbarn Ludmila und Diego keine Rolle, als sie sich im Urlaub immer näher kommen. Allerdings ist ihre gemeinsame Reisezeit begrenzt und beide kehren zurück nach...