Eigentlich ist das dumm und naiv von mir und ich verwette alles dafür, dass es eine dumme Idee ist, aber trotzdem warte ich hier im Musikzimmer auf Camila und hoffe nicht wieder verarscht wurden zu sein.
"Du bist ja tatsächlich hier" sagt Camila und setzt sich dann neben mich.
"Wenn das hier wieder so ausartet wie die letzten Male...sag mir wenigstens was geplant ist, damit ich nicht allzu überrascht bin"
"Hier ist gar nichts geplant, ich bin nur hier um mich zu bedanken für deine Hilfe" erwidert die Rothaarige und geht an ihren Rucksack. Mit kritischen Blick mustere ich sie dabei, als sie eine Tupperdose auspackt.
"Du kannst sie ruhig aufmachen, ich hab da keine Tiere oder so drin" versichert sie mir und ich nehme vorsichtig den Deckel ab.
"Ich hoffe sie werden dir schmecken" sagt sie, als ich die Muffins vor meiner Nase habe. Sie hat also wirklich keine bösen Absichten, wenigstens eine die mich noch nicht hasst.
"Wow, dankeschön. Das war wirklich nicht nötig"
"Ich hoffe sie schmecken dir"
"Das hoffe ich auch" lache ich und beiße in den ersten Muffin rein.
"Camila? Was ist da drin?" frage ich und habe schon eine böse Vorahnung, da mein Gesicht anfängt zu kribbeln.
"Ich hab noch Walnüsse klein gemacht und rein getan, ich dachte nur Schokomuffins wären langweilig" antwortet sie und ich lasse den Muffin sofort los. Mir wird schwindelig, weswegen ich mich auf den Rücken lege und die Augen schließe.
"Du musst Naty holen, ich bin allergisch gegen Nüsse" presse ich mühevoll hervor.
"Schon unterwegs" sagt sie und verlässt das Zimmer. Ich hatte schon ein paar mal aus Versehen Nüsse gegessen und weiß deswegen wie mein Körper reagiert. Ich hatte bisher immer die gleichen Symptome. Naty weiß bescheid was mein Notfallset betrifft. Ich muss unbedingt noch Ludmila alles erklären.
"Wo ist das Notfallset?" höre ich die Stimme meiner Schwester.
"Rucksack" sage ich und versuche normal zu atmen, was mir immer schwerer fällt.
"Mehrere Beschwerden?" fragt Naty und ich nicke.
"Ruhig halten" sagt Naty und ich spüre ihre Hand auf meinem Oberschenkel. Die Benutzung des Adrenalin-Autoinjektor überlasse ich immer Naty. Nicht mal meine Eltern habe ich das machen lassen. Zu deren Verteidigung, mein Vater kippt bei sowas immer um und meine Mutter ist viel zu nervös und besorgt um mich.
"Camila, ruf schon mal einen Notarzt" weist meine Schwester Cami noch an, ehe Naty die Spitze des Injektors an die Außenseite meines Oberschenkels drückt.
"Was ist denn hier los?" höre ich dann die Stimme von Angie, welche vermutlich gleich hier Unterricht hat.
"Diego hat einen allergischen Schock" teilt ihr meine Schwester mit, die dabei ist die Stelle, wo gerade noch die Spritze drin steckte zu massieren.
"Es geht schon" murmel ich und versuche mich auf irgendwas anderes zu konzentrieren.
"Diego, mach bitte deine Augen auf" ordnet meine Schwester an und ich habe Mühe sie offen zu halten. Immer wieder fallen sie zu, bis ich irgendwann nichts mehr mitbekomme und einfach wegtrete.---
Verwirrt reibe ich mir über die Augen und schaue mich nochmal um. Weiß. Alles weiß. Krankenhaus. Ich bin tatsächlich im Krankenhaus gelandet.
"Endlich bist du wieder wach""Naty du kennst das doch von den Malen davor" erwidere ich und setze mich langsam hin. Egal wie sehr man versucht hat mich wachzuhalten, irgendwann bin ich dann doch immer weggetreten. Kein allergischer Schock endete nicht im Krankenhaus.
"Na und, ich erschreck mich trotzdem jedes mal"
"Wo sind Mamá und Papá?"
"Ich hab ihnen nichts gesagt, du hättest dich ja sowieso nur aufgeregt"
Da hat sie tatsächlich recht. Ich hätte mir ja eh nur anhören können, wie verantwortungslos das wieder von mir war.
"Danke. Sagst du dem Arzt Bescheid, damit wir gehen können?"
"Schon unterwegs"
Da mein Handy nicht mehr in meiner Hosentasche ist gehe ich an meinem Rucksack, der neben dem Bett steht. Camila, Marco und Ludmila haben mir geschrieben. Zunächst lese ich die von Cami.Camila Torres: Bitte schreib mir, wenn es dir wieder gut geht. Es tut mir schrecklich leid, ich wusste nichts von deiner Allergie. Ich hoffe du bist mir nicht böse
Wie soll ich ihr da böse, sie hatte ja keine Ahnung.
Ich: Alles super, mir gehts gut. Du konntest das ja nicht wissen, also keine Angst, ich bin dir nicht böse
Danach sind die Nachrichten von meiner Freundin dran.
Lu💕: Wieso erfahre ich von Camila das du im Krankenhaus liegst?
Autsch. Sowas will man natürlich als erstes lesen von seiner Freundin. Allerdings hat sie mir keine Minute später noch eine geschrieben.
Lu💕: Schreib mir, damit ich weiß dir geht es wieder gut. Ich liebe dich
Da hat sich dann vermutlich ihr schlechtes Gewissen gemeldet.
Ich: Kommst du nach dem Studio zu mir und bringst was zu essen mit, dann erzähl ich dir alles?
Zu guter letzt kommt noch die Nachricht meines besten Kumpels.
Marco😎: Hab gehört was passiert ist, hoffe dir geht es schnell besser. Wenn was ist, dann ruf einfach an, okay?
Marco. Der vermutlich einzige Freund, der mir niemals böse sein wird, egal was passiert.
Ich: Bin wieder wach und alles ist gut, aber danke der Nachfrage.
Naty und ein Arzt betreten wieder mein Zimmer und ich unterschreibe die Entlassungspapiere, während mein Arzt mir noch Hinweise gibt um zukünftige Schocks zu vermeiden. Nichts das ich nicht schon wüsste, ist ja nicht das erste Mal. Ich bekomme außerdem einen neuen Adrenalin-Autoinjektor für mein Notfallset. Gemeinsam mit Naty verlasse ich dann das Krankenhaus und wir warten auf das Taxi, was meine Schwester bestellt hat.
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"Du bist ein Engel" begrüße ich Ludmila, als sie mit einem Essenskarton mein Zimmer betritt.
"Immer wieder gern. Gehts dir gut?" fragt sie, stellt den Karton auf dem Tisch ab und krabbelt zu mir aufs Bett um mich zu küssen.
"Mir gehts wieder super, du musst dir keine Sorgen machen"
"Und du musst dir auch keine Sorgen um Camila machen, sie wird keinen Anschlag mehr auf dich ausüben"
"Anschlag? Was erzählst du da?" schmunzle ich und greife nach dem Essenskarton, den ich danach öffne. Sushi. Das ist jetzt genau das richtige für mich!
"Sie hat dich halb vergiftet, da konnte ich doch nicht mehr stumm da sitzen und nichts tun"
"Was hast du getan?" frage ich doch sie reagiert nicht.
"Ludmila, was hast du bitte gemacht?" frage ich im strengeren Ton nach.Tja, was könnte Ludmila getan haben? Mieser Cliffhanger, sorry. :D
Und um das ganze noch zu verschlimmern, kann ich gleich sagen, das ich bald in den Urlaub fahre und bis zum 26. auf jeden Fall kein Kapitel kommt, ich hoffe ihr verzeiht mir das.😂😂😘Ich schau gerade Love, Rosie und sterbe. Ich liebe diesen Film so dermaßen. Und ich bin ja auch so hypersensibel, weswegen ich fast durchgängig weine, weil mich die Handlung so zerstört.😅😅

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El Mismo Sol
FanfictionKeine Adressen, keine Handynummer, keine Nachnamen. Nichts. Das spielt für die Bungalow Nachbarn Ludmila und Diego keine Rolle, als sie sich im Urlaub immer näher kommen. Allerdings ist ihre gemeinsame Reisezeit begrenzt und beide kehren zurück nach...