27. Ich bin eine Katze und kein Hund
Wir waren bereit zum Ablegen, doch ehe das passieren konnte, stattete ich Kid einen Besuch ab. Meine wundersame Tasche hatte ich mitgenommen.
Der arme Kerl hatte noch immer Kopfschmerzen und da er dazu noch ein Mann war, stellte er sich extra jämmerlich an. Ich hatte ihn die ganze Woche über betreut und seinen Verband gewechselt. Ich schien fast zu glauben, dass ich sein persönlicher Schiffsarzt wurde, so oft wie ich ihn behandelte.
Ich klopfte vorsichtig an die Tür.
„Kid?"
„Komm rein", antwortete er von der anderen Seite und ich betrat seine Kabine. Sie war wirklich groß und bot viel Licht durch das Fenster an. Ich öffnete es und man vernahm das Geplapper der Crew.
Die Meeresbiese stieg mir in die Nase.
„Was ist los?", er wurde ungeduldig.
„Der Deal neigt sich dem Ende", ich drehte mich zu ihm, „Denke wir müssen jetzt getrennte Wege gehen."
Er sagte nichts und sah mich einfach nur regungslos an. Diese Augen, diese verdammten Augen!
Ich wusste nicht was in seinem Kopf vorging, als er mich so ansah. Sein Schweigen störte mich, ich wollte dass er was sagte, verneinte was ICH eben gesagt hatte, doch er tat es nicht. Er sah mich nur schweigend an.
Ich hatte ihm die Chance gegeben mich aufzuhalten, doch anscheinend traf das ein, was ich Prophezeit hatte. Er war viel zu stolz, um mir seine Gefühle auszudrücken, er war viel zu stolz, um mich aufzuhalten.
Ich sah zu Boden und lächelte. Ich bin so ein Idiot.
Ich ging langsam zu ihm, und legte ihm meine Hände auf die Brust. Sie wanderte zu seinem Gesicht und er machte es mir leicht, als er sich zu mir hinunter beugte und wir uns küssten.
Er schlang seine Hände um meine Hüfte und zog mich näher zu ihm. Meine Arme legte ich um seinen Hals, um ihn nicht zu verlieren. Der Kuss wurde immer feuriger und brennender. Wir konnten nicht aufhören, bis mir die Luft ausging und ich mich widerwillig von ihm löste.
Ich sah auf seine starke Brust und fuhr mit den Finger daran entlang. Wir schnappten nach Luft.
Die Art und Weise, wie seine starken Hände meinen Körper festhielten machte mich schwach. Ich war kurz davor, wieder in seinen Bann gezogen zu werden.
Doch ich durfte nicht schwach sein, ich war hier wegen etwas ganz anderem.
„Katze", hauchte ich gegen seine Brust und verwandelte mich. Ich schnappte mir meinen Beutel und sprang auf das Fensterbrett. Ich drehte mich nicht um, aber ich wartete darauf, dass er mich zurückhielt und mich festhielt. Mich nie wieder losließ. Doch er sagte nichts und für mich war es Antwort genug.
Ich sprang aus dem Fenster und verschwand, wie ein Schatten bei Nacht.
Ich war eine Katze und kein Hund. Ich hatte meinen eigenen Willen und mein eigenes Leben, ich würde niemanden hinterherlaufen und niemanden unterwürfig sein.
All das, hatte Kid wahrscheinlich von mir gewollt, doch ich konnte es ihm nicht geben. Es sprach gegen meine Natur.
Ich liebte ihn ohne Zweifel, doch wusste ich, dass ich unglücklich sein würde, wenn unsere Beziehung nur daraus bestand, dass ich tat was er sagte, dass er nicht um mich kämpfte.
Ohne es zu wissen, hatte ich angefangen zu weinen. Ich weinte und weinte und eine Schar von Katzen versuchte mich zu trösten, doch es half nichts. Ich weinte ununterbrochen weiter.
Wer hätte gedacht, dass meine erste große Liebe, mich zu leicht gehen lassen würde? Anscheinend war ich es wirklich nicht wert gewesen. Anscheinend war alles nur eine Einbildung, dass er dasselbe empfand.
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Eustass Kid and the Cat
FanfictionYo Mina. ^^ Hier ist meine erste Fanfiction über Eustass Kid und meinem erfundenen Charakter Saya. Schicksal oder ein schlechter Zufall, dass sich die beiden treffen und sich gemeinsam auf den Weg zur Katzeninsel machen?! *eigentlich nicht nein XD...