12. Rundgang

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12. Rundgang

Ich blieb in der Bar noch bis früh am Morgen und aß eine Portion Fisch nach der anderen. Als ich satt war, legte ich mich auf das Dach des Gebäudes. Sich in eine Katze verwandeln zu können, hatte durchaus Vorteile.

So langsam wurde es Zeit aufzubrechen. Ich verwandelte mich wieder in einen Menschen. Meine Kleidung war immer noch mit Blut vollgezogen, doch hatte ich das schon längst vergessen. Und das brachte mir erneut Scherereien.

Für die Reise hatte ich mir ein paar Kleidungsstücke gekauft und entschied mich, die Kleidung erst später zu wechseln. Blöde Entscheidung, ganz blöde Entscheidung.

Noch bevor ich überhaupt zwei Schritte aus dem Laden rausmachen konnte, war ich, mal wieder, von einer Horde von Männer umzingelt dieses Mal jedoch, waren sie uniformiert.

„Ist sie das?", fragte einer der Uniformierten.

„Ja das ist sie", ich erkannte den Gauner wieder, dem ich das Leben geschenkt hatte. Eine schöne Narbe zierte sein häßliches Gesicht.

Ein Gauner verpetzt mich bei der Marine, Ironie des Schicksals oder einfach nur ein schlechter Zufall?

„Miss, sie sind verhaftet, wegen Mord und Gefährdung der öffentlichen Gesellschaft."

„Lassen sie mich in Ruhe oder ich werde zur Gefährdung ihrer persönlichen Gesellschaft."

Er blinzelte. Hundert Punkte für Saya. Voll in deine Weichteile.

Ich ließ keiner von diesen inkompetenten Vollidioten noch irgendwas sagen und verwandelte mich wieder in eine große Katze.

Schnell schnappte ich mir meinen Beutel und sprang über sie. Mit einen weiteren hohen Sprung landete ich auf einem Dach. Mit filigranen und leichtfüßigen Bewegung, sprang ich von einem Haus zum anderen und verschwand in der Ferne.

Kurz bevor ich das Schiff erreichte, verwandelte ich mich wieder in einen Menschen.

Aus der Ferne konnte ich Killer erkennen, der mich verwirrt anstarrte. Erst jetzt realisierte ich, dass meine Klamotten voller Blut waren. Deswegen war die Frau im Laden so nervös gewesen.

Glücklicherweise, waren die Flecken auf meinem schwarzen top nicht zu erkennen, meine Hose hingegen, strahlte mich förmlich mit der Farbe Rot an.

„Hattest wohl ne harte Nacht, was?", meinte Killer verwundert, als er mich genauer betrachtete.

„Frag am besten gar nicht."

„Du bist früh. Es ist noch nicht Mittag."

„Hattest du nicht gesagt, ich soll vor Mittag hier sein?"

Ich gesellte mich zu ihm und lehnte mich an die Reling.

„Wer war der Unglückliche?"

„Ein paar Vollidioten, die meinen sich mit mir anlegen zu müssen. Am besten wir legen jetzt ab, ich hab keine Ahnung ob die mir gefolgt sind."

Er nickte und lächelte leicht. „Ich hatte das zu gerne gesehen."

Ich erwiderte sein Lächeln.

Das Schiff setzte sich in Bewegung. Ich wühlte in meiner Tasche, um Killer den Eternal-Port zu geben.

„Hätte nie gedacht, dass die Periode einer Frau so extrem sein kann", Kid gesellte sich zu uns. Ich sah ihn nur verständnislos an.

Ich konnte Killer neben mir kichern hören. Uragirimono. (Verräter)

„Was ist passiert Kitty?", fragte er, da ich immer noch leise war.

„Hab nur ein paar Kerle ihre besten Stücke abgerissen und ihre Gesichert zerfetzt", antwortete ich kalt. Killer kicherte wieder. Na also, geht doch Killer.

„Willst du dich mit mir anlegen?", fragte Kid bedrohlich.

„Nein, nein Käpt'n. Ich habe lediglich deine Frage beantwortet."

Er wandte sich von mir ab, anscheinend hatte er genug und schaute auf Killer.

„Wann werden wir da sein?"

„Naja, wenn das Wetter gut bleibt, dann in ungefähr zwei Wochen."

„Sehr gut. Am besten du zeigst dem Kitty wo alles ist und schickst sie dann in den Waschraum. Wird mal Zeit, das da jemand aufräumt."

„Geht klar."

Wir sahen Kid unter Deck verschwinden.

„Du hast den Käpt'n ja gehört, am besten ich zeigt dir das Schiff." Ich nickte nur und Killer führte mich herum.

„Essen tun wir in der Küche, die hast du ja schon gesehen. Für gewöhnlich wechselt unser Koch jede Woche, da das keiner so richtig von uns kann. Also macht dich auf Bauchschmerzen gefasst", er lachte und ich schaute ihn verwirrt an.

„So schlimm?"

„Nein. Nach einer gewissen Zeit gewöhnt man sich daran. Hauptsache was im Magen, würde der Käpt'n sagen. Oh das hat sich ja gereimt", er lachte über seinen unerwarteten Reim.

Ich konnte mir sehr gut vorstellen, wie der Käpt'n das sagen würde.

Wir gingen weiter und er zeigte mir das Bad. Er kratzte sich am Hinterkopf und sah mich unsicher an.

„Also, da wir noch nie ein weibliches Mitglied hatten, und der Raum sich nicht abschließen lässt, ist das jetzt etwas kompli-"

„Ich werde diesen Raum nicht benutzen", unterbrach ich ihn.

„Huh? Wie soll das denn bitteschön funktionieren? Ich dachte ihr Frauen liebt es gut zu riechen."

„Tun wir auch, aber eine Katzenwäsche reicht mir auch."

„Katzenwäsche?"

„Ja. Wenn ich mich in eine Katze verwandele, kann ich mich auch einfach wie eine Katze sauber machen."

Ich hatte Killer für einen kurzen Moment aus dem Konzept gebracht, nach ein paar Sekunden hatte er sich wieder gefasst.

„Okay, dann wäre das geklärt."

Er ging weiter und führte mich zu den Schlafplätzen. Ein strenger Geruch stieg mir in die Nase. Ich wusste nicht wieso, aber ich assoziierte mit diesen Geruch die Farbe Braun.

„Wenn du willst überlasse ich dir meine Kabine. Es könnte nämlich recht unangenehm für dich hier sein", er hatte anscheinend bemerkt, dass ich mein Gesicht verzogen hatte, als wir den Raum betreten hatten.

„Ist schon okay. Ich schlafe lieber auf dem Deck."

„Auf dem Deck?"

„Jap. Ich mag es draußen zu schlafen und ich hab relativ dickes Fell, also sollte mir auch nicht kalt werden oder so."

Er nickte wieder zögernd und sagte nur wieder: „Gut, dann wäre das auch geklärt."

Ich lächelte ihn an und er führte mich in den nächsten Raum.

„Hinter diesem Raum befindet sich der Waschraum. Das ist jetzt dein Zustellungsbereich, du kannst auch gleich deine eigene Kleidung waschen wenn du willst."

Er deutete auf meine befleckte Hose.

„Willst du mir den Raum denn nicht zeigen?"

„Nein, nein. Du findest dich da schon zurecht", winkte Killer ab und verschwand schnell.

Was hat er den nur?

Eustass Kid and the CatWo Geschichten leben. Entdecke jetzt