Es war einmal... - A Malec Story

Teil 3

Es vergingen einige Wochen, bevor Alec Magnus wieder sah.

Alec war so unkonzentriert, dass seine Geschwister ihn anwiesen im Institut zu bleiben und sich auszuruhen. Aber Alec konnte keine Ruhe finden. Seine Gedanken hingen an Magnus und wie er ihn zurückbekommen könnte.

Er trainierte und erledigte viel Papierkram, um sich abzulenken, aber es funktionierte nicht. Er bekam Magnus einfach nicht aus seinem Kopf.

„Alec! Hast du gehört, was ich gesagt habe?", riss ihn Jaces Stimme aus seinen Gedanken.

Alec starrte ihn an. Er hatte eben noch trainiert, aber alleine. Wo kam Jace her?

„Was machst du hier? Wolltest du nicht mit Izzy auf eine Mission gehen?", fragte er abgelenkt.

„Ich wollte, ja. Aber es ist was dazwischen gekommen und es ist dringend!", antwortete Jace gehetzt.

Alec sah ihn erstaunt an.

„Was ist los?", fragte er verwirrt und strich sich einige verschwitzte Haare aus der Stirn.

„In deinem Büro.", bemerkte Jace.

Alec zog sich ein Tank-Top über und folgte Jace in sein Büro.

Er erstarrte kurz, als er den Raum betrat und Magnus intensive Augen ihn trafen. Neben ihm saßen die anderen drei Abgeordneten der Schattenwelt.

„Entschuldigt mein Auftreten, ich war am Trainieren.", entschuldigte Alec sich höflich und nahm hinter seinem Schreibtisch platz.

„Worum geht es hier?", fragte er dann.

Er ließ seinen Blick über die vier Schattenwesen schweifen und blieb an Magnus hängen. Er sah gut aus, wie immer und Alec hätte alles dafür gegeben, den weichen Stoff anzufassen und seine Hände über seine Haut gleiten zu lassen.

„Schattenwesen werden getötet. Es sind seit einer Woche bereits ein Werwolf und ein Hexenmeister tot. Vor zwei Tagen hat man zwei Vampire gefunden.", berichtete Luke, ein großer dunkler Mann, der der Vertreter der Werwölfe war.

„Alle weisen dasselbe Tatmuster auf. Wir müssen etwas tun, bevor noch mehr von uns sterben.", meldete sich Meliorn, ein schlanker Elbenritter zu Wort.

Alec sah sie skeptisch an.

„Wieso kommt ihr erst jetzt?", fragte er die Vertreter.

„Wir haben den Zusammenhang bedauerlicherweise erst heute erkannt.", bemerkte Magnus und schwenkte dabei gelangweilt seine Hand durch die Luft.

Alec warf ihm einen Blick zu, wusste aber selber nicht, was er damit bewirken wollte.

„Habt ihr eine Ahnung, wer dahinter steckt?", fragte Alec. Es gab Vorschriften, wie so eine Besprechung abzuhalten war und Alec versuchte sich daran zu halten und ruhig zu bleiben.

„Wir wären nicht hier, wenn dem so wäre.", erwähnte Magnus und betrachtete Alec mit hochgezogener Augenbraue.

Alec wurde warm unter seinem Blick und er sah schnell weg.

„Bringt die Leichen zu uns. Izzy wird mit euch alles durchgehen, was ihr bis jetzt wisst. Ich werde sehen, ob irgendetwas in der Datenbank ist, dass uns einen Hinweis geben könnte. Jace, schick einige Patrouillen aus. Sie sollen sich umsehen. Wir müssen verhindern, dass es noch mehr Tote gibt.", erteilte er seine Anordnungen.

Jace stob aus der Tür und auch die Vertreter der Schattenwelt erhoben sich.

Alec hob sein Tablet und begann unverzüglich die Datenbanken zu durchforsten. Es gab einige da draußen, die die Schattenwesen hassten, aber sie waren nicht leicht zu fangen. Eigentlich sogar fast unmöglich. Aber Alec würde alles dafür tun, den Mörder zu finden. Er hatte den Schattenwesen mehr Unterstützung durch den Rat versprochen, als er Leiter des Instituts geworden war, und das wollte er auch einhalten.

„Alec?"

Alec sah auf.

Magnus stand vor ihm und musterte ihn lächelnd. Sie waren alleine in dem Raum.

Alec brachte keinen Ton raus und starrte Magnus nur verwundert an.

„Können wir reden? Unter vier Augen?", setzte Magnus an.

Alecs Herz begann wie wild zu schlagen. Über was wollte Magnus mit ihm reden? Über sie beide?

Alec nickte und stand auf, um die Türe zu schließen. Dann bat er Magnus an auf einem der Sofas Platz zu nehmen und setzte sich ans andere Ende des Sofas.

„Worüber?", fragte er hoffnungsvoll.

Magnus strich seine Weste glatt.

„Die Anderen wissen es nicht, also muss es unter uns bleiben. Es sind bereits mehrere Hexenmeister gestorben. Drei insgesamt.", berichtete Magnus.

Alec seufzte. Es ging also um die Arbeit.

„Die anderen Beiden, weisen allerdings nicht alle Spuren auf, die der Werwolf und der Vampir haben. Aber alle sechs Leichen habe etwas gemeinsam: ihnen wurden ihre Merkmale genommen.", fuhr Magnus fort.

Alec sah ihn an.

„Glaubst du, es handelt sich um einen Jäger?", fragte er verwundert.

Magnus zuckte die Schultern.

„Ist nur eine Vermutung. Meine Leute reden schon darüber und lange wird das nicht dauern, bis es die Runde macht. Ich schlage also vor, wir beseitigen das Problem, bevor die Panik ausbricht.", bemerkte Magnus gelangweilt und stand auf.

„Hatte ich vor.", antwortete Alec ihm, während er jede von Magnus Bewegungen genauestens beobachtete.

„Gut. Wenn du noch Fragen hast, du weißt ja, wo du mich findest.", bemerkte Magnus, bevor er die Tür öffnete.

„Magnus!", rief Alec ihm hinterher.

Magnus blieb stehen und wandte sich zu Alec um.

„Pass auf dich auf. Dein Hexenmahl ist teure Ware.", bat er Magnus sanft. Katzenaugen waren selten und Alec wusste, wie viel Sammler für sie bezahlen würden.

„Weiß ich selber.", bemerkte Magnus, bevor er verschwand.

Alec seufzte. Magnus war so desinteressiert an ihm, wie noch nie und er wusste nicht, wie er das ändern sollte. Magnus war immer derjenige gewesen, der die Initiative ergriffen hatte und ihn angesprochen hatte. Alec war immer zu schüchtern gewesen. Aber jetzt, wo Magnus gar kein Interesse an ihm zeigte, wusste er einfach nicht, wie er seine Aufmerksamkeit auf sich ziehen konnte.

Er konzentrierte sich wieder auf sein Tablet und suchte nach Dealern und Jägern, die den Schattenjägern bekannt waren und die auf freiem Fuß waren.

Er stellte einen Ordner zusammen und sobald seine Schwester mit den Ergebnissen der Leichen kam, verglichen sie die Jäger mit der Vorgehensweise der Morde.

Es ließen sich nicht viele ausschließen, da die Leichen mit einem einfachen Messer angegriffen und dann verblutend zurück gelassen wurden.

Es könnte jeder gewesen sein.