Teil 19

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Als Alec wieder aufwachte, war es draußen dunkel geworden. Vor allem aber war Magnus nicht mehr da.

Erstaunt sah er sich um, aber das Apartment war leer.

Etwas verwirrt setzte sich Alec auf. Wo war Magnus?

Ein Blick auf die Uhr verriet ihm, dass es schon drei Uhr nachts war.

Er stand auf und schlurfte durch das Wohnzimmer. Er öffnete einige Türen, aber Magnus war in keinem der Räume.

Etwas panisch suchte Alec nach seinem Handy. Er wählte Magnus Nummer.

„Alexander, du bist wach.", meldete sich Magnus.

Alec atmete durch. Es ging ihm gut.

„Wo bist du? Warum bist du nicht hier?", fragte er etwas enttäuscht.

„Als oberster Hexenmeister von Brooklyn habe ich einige Pflichten, die ich einhalten muss. Es gab einen Notfall, ich musste helfen.", antwortete Magnus angespannt.

Alec seufzte. Er wollte Magnus damit nicht angreifen. Er hätte ihn nur gerne bei sich gehabt.

„Ist alles in Ordnung?", fragte er vorsichtig.

„Ja, alles gut.", entgegnete Magnus knapp.

Alec nickte. Er sollte Magnus am Besten nicht weiter stören.

„Ich werde zum Institut zurückgehen Pass auf dich auf.", murmelte Alec ins Telefon.

Magnus war kurz still.

„Mache ich.", entgegnete er dann leise.

Alec seufzte.

„Bis dann. Ich liebe dich.", brachte er hervor, bevor er schnell auflegte. Er wollte keine weitere enttäuschende Situation haben, in der Magnus es nicht zurücksagte, also nahm er ihm einfach direkt die Möglichkeit.

Er steckte sein Handy wieder ein und rieb sich mit den Händen durchs Gesicht.

Die Sache mit Magnus machte ihn einfach nicht glücklich. Er war verdammt froh Magnus wieder bei sich haben zu können, aber wie sich Magnus ihm gegenüber verhielt, war seltsam. Es beschäftigte ihn.

Vielleicht sollte er einfach noch etwas abwarten und gucken, wie es sich entwickelt.

Eilig schnappte er sich sein Hemd und seine Jacke und zog sie sich über.

Dann sammelte er kurz sein Zeug zusammen und verließ das Loft.

Sie würden in wenigen Stunden den Hexenmeister nach Idris transportieren. Er sollte zusehen, dass er noch etwas Schlaf bekam.

Er schlich sich ins Institut. Immerhin hatte ihn keiner gehen sehen, also wäre es komisch auf einmal von draußen reinzukommen.

Er schaffte es ungesehen in sein Zimmer und ließ sich auf sein Bett fallen.

Auch wenn es viel gemütlicher war, als Magnus Sofa, brauchte er viel länger, bis er einschlief.

Es war ein schlechter Schlaf und als er am nächsten Morgen von einem Klopfen an der Tür geweckt wurde, fühlte er sich noch erschöpfter als davor.

Müde schlüpfte er in seine Hose und öffnete die Tür.

Izzy stand davor und sah ihn verwundert an.

„Was ist?", murmelte Alec müde und gähnte.

„Der Hexenmeister? Warum bist du noch nicht wach?", fragte Izzy verwundert.

Alec zuckte die Schultern.

„Bin gleich da.", murmelte er nur missmutig. Ihm war die Nacht wieder eingefallen und sofort war seine schlechte Laune zurück.

Er streifte sich ein Oberteil über und schlüpfte in seine Lederjacke. Dann schnallte er seinen Gürtel um und steckte einige Seraphklingen hinein.

Als er im Zellentrackt ankam, waren tatsächlich alle schon da.

Izzy und Jace unterhielten sich mit einigen Schattenjägern. Die abgeordneten Schattenwesen standen in einem Kreis in einer Ecke und beobachteten die Schattenjäger skeptisch.

Magnus lehnte in ihrer Nähe an der Wand und betrachtete gelangweilt seine Fingernägel, obwohl er eigentlich der einzige von den Vieren war, der tatsächlich benötigt wurde.

Magnus sollte das Portal erschaffen, aber die anderen Drei waren nur hier um sich zu vergewissern, dass nichts schief ging.

Als Alec den Raum betrat wanden sich ihm einige Blicke zu. Auch Magnus Augen blitzten ihm kurz entgegen, senkten sich dann aber wieder unbeteiligt auf seine Fingernägel.

Alec ging auf seine Geschwister zu.

„Izzy, Jace. Ist alles bereit?", fragte er sie sachlich.

„Alles gut.", bestätigte Izzy.

Alec nickte.

„Wer eskortiert den Hexenmeister durch das Portal?", fragte er seinen Bruder.

Jace grinste.

„Das mache ich. So etwas ist schon mal schief gegangen. Das werde ich nicht nochmal zulassen.", berichtete er dann.

„Geh davor sicher, dass er seine Hände nicht bewegen kann und bleib immer an ihm dran. Magnus versucht das Portal zwar so sicher wie möglich zu machen, aber der Kerl ist ein Hexenmeister und ein nicht gerade schwacher.", wies er seinen Bruder an.

Jace nickte.

„Ich weiß, Alec.", beteuerte er.

Alec seufzte und klopfte seinem Bruder kurz auf die Schulter.

Dann schritt er zu den Schattenwesen hinüber, gefolgt von seinen Geschwistern.

„Wir wären dann so weit.", verkündete er.

Magnus hob desinteressiert seinen Blick von seinen Fingernägeln.

„Alles klar.", bemerkte er dann und trat neben Alec.

Alec nickte Izzy zu und sie beauftragte Jace und zwei Schattenjäger den Hexenmeister aus der Zelle zu holen.

„Alles gut bei dir?", lehnte sich Alec leise zu Magnus.

Magnus nickte nur kurz und folgte Alec dann zu der Stelle wo das Portal geöffnet werden sollte.

Als der Hexenmeister aus seiner Zelle gezogen wurde, fiel sein Blick direkt auf Magnus und Alec.

Alec spannte sich an und verschränkte seine Hände hinter dem Rücken.

Die Schattenjäger nahmen ihre Positionen ein und Alec verkündete den Zweck des Transports, wie es das Protokoll vorschrieb. Dann fragte er nach irgendwelchen Worten zur Verteidigung des Hexenmeisters.

„Magnus, Baby. Ich werde wieder kommen und wir werden unser unsterbliches Leben zusammen verbringen, nachdem ich deinen kleinen Schattenjäger da aus dem Weg geschafft habe.", grinste der Hexenmeister.

Alec seufzte. Natürlich musste er so einen Dreck labern. Er nickte Magnus zu.

Magnus schnippte in die Hände und erschuf ein Portal.

Alec gab Izzy ein Zeichen und die Schattenjäger verschwanden in dem Portal.

Alec blieb mit den Schattenwesen zurück, die sich nun eilig verabschiedeten und den Raum verließen.

Magnus blieb zurück. Er stand regungslos an dem Platz, wo er das Portal geöffnet hatte und starrte auf den Boden.

„Magnus? Alles ok?", fragte Alec vorsichtig.

Magnus seufzte und ließ sich gegen Alec sinken.

„Wie kann sich ein Mensch nur so sehr verändern?", flüsterte er erschöpft.

Alec schloss seine Arme um ihn.

„Komm mit. Wir gehen in mein Zimmer. Da wird nicht jedes Gespräch aufgezeichnet.", bot er Magnus an.

Magnus nickte schwach und sie stiegen in den Fahrstuhl.

Es war einmal... - A Malec StoryWo Geschichten leben. Entdecke jetzt