Teil 13

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Catarina kümmerte sich um Magnus und brachte ihn dann mit Alecs Hilfe ins Institut, damit er durchgängig unter Beobachtung stand. Magnus war immer noch ohnmächtig und Catarina meinte, dass es noch eine Weile dauern könnte, bis er wieder aufwachen würde.

Alec saß schon seit zwei Tagen an seinem Bett. Er war kaum dort weg zu kriegen. Er hielt Magnus Hand und hauchte immer wieder sanfte Küsse darauf, in der Hoffnung, dass Magnus aufwachen würde.

Aber Magnus schlief einfach weiter. Alec hielt es nicht mehr aus. Er war so wütend, auf den anderen Hexenmeister.

Entschlossen stand er auf und verließ den Raum.

Der Hexenmeister war in eine Zelle gesperrt worden, nachdem Izzy und Jace ihn durch die halbe Stadt gejagt hatten. Alec war noch nicht bei ihm gewesen, obwohl es seine Aufgabe gewesen wäre, ihn zu verhören.

Alec hatte gerade den Fahrstuhlknopf gedrückt, der ihn in den Zellentrakt bringen sollte, da hörte er seinen Namen.

Erstaunt fuhr er zu der Stimme herum und sah Pete, der auf ihn zukam.

Alec stöhnte genervt und setzte dann ein Lächeln auf.

„Hey.", begrüßte er ihn und wollte ihn zur Begrüßung küssen, aber Pete wich zurück.

Alec sah ihn an und bemerkte den traurigen Glanz in seinen Augen. Kein Wunder. Alec hatte ihn seit dem Abend nicht mehr gesehen, sich aber auch nicht darum gekümmert.

„Wir sollten reden, oder?", seufzte Alec.

Pete nickte.

Alec atmete durch. Der Fahrstuhl kam.

„Begleitest du mich nach unten?", fragte er Pete und betrat ihn.

Pete tat es ihm gleich.

„Du liebst ihn noch?", war das einzige, was Pete sagte.

Alec nickte.

„Habe nie damit aufgehört.", gab er zu.

Pete seufzte.

„Ich hab's gewusst.", sagte er dann. „So wie du dich mir verweigert hast, war es klar, dass du Gefallen an jemand anderem hast und so wie du ihn angesehen hast, konnte es nur er sein."

Alec schluckte.

„Es tut mir leid. Ich habe dich wirklich gern, aber mehr wird es nie sein.", gab er zu.

Pete lächelte ihn niedergeschlagen an.

„Ist schon gut. Ich nehme es dir nicht übel.", munterte er Alec auf.

„Nur eine Frage hätte ich schon...", ergänzte er dann.

Alec sah ihn an.

„Was wirst du wegen Magnus tun? Ich dachte, er will dich nicht mehr?", fragte er und brachte damit alle Zweifel zurück, die Alec verdrängt hatte.

Er ließ deprimiert den Kopf hängen, während er den Fahrstuhl verließ und sich dann zu Pete umwand.

„Ich weiß es nicht. Ich kann einfach nur hoffen, dass er irgendwann seine Meinung ändert.", seufzte er.

Pete nickte.

„Sei nicht zu hart zu dem Hexenmeister. Er ist es nicht wert dafür deinen Job zu verlieren.", riet ihm Pete noch und drückte auf den Knopf, der die Fahrstuhltüre schloss.

Alec sah ihm nach und seufzte. Pete war so nett, er hätte ihn nie so ausnutzen dürfen.

Dann wand sich Alec ab und ging zu der Zelle, wo der Hexenmeister war.

Er betrachtete ihn, durch das Glas und ihn überkam der Hass. Dieser Kerl hatte seinen kleinen Bruder getötet und Magnus wehgetan.

Alec riss die Zellentür auf und trat ein.

Der Hexenmeister grinste ihn gehässig an.

„Ich hatte mich schon gefragt, wann du kommst.", begrüßte er Alec provokant.

Alec sagte nichts. Er stand einfach da, die Arme vor der Brust verschränkt und versuchte den Hexenmeister mit seinem Blick zu töten.

„Wir sind ja immerhin quasi eine Familie. Ich kenne deinen kleinen Bruder. Oh, oder sollte ich besser sagen ... kannte.", grinste der Hexenmeister.

Alec verzog keine Miene, aber in ihm wuchs seine Wut.

„Wo hast du deinen kleinen Freund gelassen?", grinste der Hexenmeister.

Alec rührte sich immer noch nicht.

„Magnus Bane, also wirklich. Das ist sogar für einen Schattenjäger entwürdigend. Der kleine Bastard denkt tatsächlich einer der mächtigsten Hexenmeister zu sein. Wie kann er so etwas behaupten, nachdem er sich von einem Schattenjäger um den Finger wickeln lassen hat? Erbärmlich, sogar für ihn.", prahlte der Hexenmeister.

Alec versuchte tief durchzuatmen, um ihm den Erfolg nicht zu gönnen. Offensichtlich legte es der Hexenmeister auf eine Tracht Prügel an.

„Ich war wirklich froh, als ich gehört habe, dass ihr euch getrennt hättet. Mal ehrlich, ihr habt doch nicht wirklich gedacht, dass es funktionieren könnte, oder?", der Hexenmeister rollte die Augen.

Alec schwieg. Er wäre am liebsten auf den Hexenmeister losgegangen.

„Wie geht es Magnus?", fragte der Hexenmeister nun. „Hätte ich gewusst, dass ich euch Schattenjäger mit seinem Tod etwa genau so verletzen kann, wie mit dem von eures Gleichen, dann hätte ich ihn zusammen mit deinem Bruder erledigt. Seine Katzenaugen hätten auf dem Schwarzmarkt etwa das fünffache der Runen deines Bruders gebracht.", bemerkte der Hexenmeister beiläufig.

Alec konnte nicht mehr. Er machte einen schnellen Schritt vorwärts und schlug dem Hexenmeister mit der Faust ins Gesicht.

Sein Gegenüber lachte nur.

„Dein Bruder hat geschrien, während ich sie ihm entfernt habe. Es war zu köstlich.", grinste er.

„Halts Maul!", fuhr ihn Alec an und hieb ihm erneut die Faust ins Gesicht.

Der Hexenmeister grinste und spuckte etwas Blut aus.

„Aber am schönsten fand ich die Szene, als Magnus darum gebettelt hat, dass ich dich am Leben lasse. Er wusste, dass du kommen würdest und hat mich gebeten, dich zu verschonen, obwohl er seine eigene Haut hätte retten können. Lächerlich. Dummer, kleiner Hexenmeister.", hielt ihm der Hexenmeister vor.

Alec wurde blind vor Wut. Er schlug dem Hexenmeister ins Gesicht und hörte nicht mehr auf. Er wusste nicht wie.

Dieser Kerl hatte seinen Bruder getötet und Magnus wehgetan. Er würde ihn umbringen.

Tränen liefen über Alecs Wangen und vermischten sich mit dem Blut, das aus dem Gesicht des Hexenmeisters spritzte.

Alec wusste nicht, wie oft er ihn geschlagen hatte oder wie oft er ihn noch schlagen würde. Er prügelte blind weiter auf den fast bewusstlosen Hexenmeister ein.

Plötzlich spürte er, wie ihn etwas zurück zog und er knallte mit dem Rücken gegen eine Wand.

„Alec, das reicht.", hörte er eine Stimme.

Benommen sah er sich um und sah Magnus vor der Zelle stehen.

Alec betrachtete ihn abwertend. Er hatte gedacht, dass er froh sein würde, wenn Magnus aufwachte, aber im Moment war er einfach nur wütend.

„Lass mich!", fauchte er ihn an und stürmte erneut auf den am Boden liegenden Hexenmeister zu.

Magnus zog ihn mit seiner Magie von dem Hexenmeister zurück.

„Er hat genug!", betonte Magnus, wobei er kurz schwankte und sich erschöpft an einer Säule abstützte.

Alec rappelte sich auf und warf Magnus einen verachtenden Blick zu, bevor er an ihm vorbei stürmte.

Es war einmal... - A Malec StoryWo Geschichten leben. Entdecke jetzt