Ashuramaru : Lonely

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If i'll die here, i'll die in Reality !

,,Jetzt warte doch mal Baka-yuu!"
,,Warum rennst du immer 10 Meter voraus?"
,,Ihr seid einfach viel zu langsam."
Rief Yuu lachend zu seinen Kameraden die Mühe hatten, mit ihm Schritt zu halten.
Er wartete jedoch bis sie bei ihm waren damit sie gemeinsam, als eine Einheit weiterlaufen konnten. Sie redeten, machten Witze und lachten glücklich zusammen.
Sie waren nett zueinander, keiner verletzte den anderen. Es war schön mitanzusehen wie Menschen sich untereinander benahmen.

Ich löste mich von Yuu's Blickfeld. Ich als sein Dämon, konnte alles sehen was er mit seinen Augen betrachtete.

Gelangweilt ging ich auf und ab. Tja..ein Mensch zu sein war eben einfacher als ein Vampir oder gar ein Dämon. Obwohl ich glaube, dass es Engeln bei weitem schlimmer ergeht.
Ich seufzte und setzte mich hin. Während ich mit einer Strähne meiner violetten Haare spielte, dachte ich nach.
Das war schon immer mein Problem. Ich dachte immer viel zuviel nach.
Wie wohl mein Leben verlaufen wäre, wenn ich damals nicht zum Dämon geworden wäre? Wenn ich noch immer ein Vampir wäre..
Und mit Krul zusammen leben könnte? Wie wäre es wohl?
Ich spürte einen starken, stechenden Schmerz der erst in meinem Herzen erschien, nach wenigen Sekunden aber in meinen ganzen Körper zu spüren war.
Immer wenn ich daran dachte wie ich an der Klippe stand und Krul verließ, fühlte ich den Schmerz tief in mir.
Was habe ich mir damals nur dabei gedacht?
Meine Brust verengte sich und ich schloss traurig meine roten Augen.
Krul..
Wie es dir wohl geht?
Ob sie mich auch vermisst?
Oder hat sie mich bereits vergessen?

Sie war für mich immer irgendwie mehr als nur eine Schwester gewesen. Immer wenn wir gekämpft hatten...hatte ich ausschließlich für sie gekämpft. Aber..

Aber sie schien für mich nicht mehr als das zu empfinden.
Sie sah mich einfach als ihren großen Bruder, der eben auf sie aufpasste und sie immer vor allem und jedem beschützte.
Ich werde niemals ihre Schreie in jener Nacht vergessen. In der ich mich entschieden habe sie zu verlassen, um ein Dämon zu werden.
Ihre Tränen..die über ihr hübsches und geradezu perfektes Gesicht liefen..während sie mich angefleht hatte zu bleiben.
Und trotzdem..
Hab ich mich bloß zu ihr umgedreht und mit diesem verdammten selbstbewussten Lächeln gesagt, es wäre das beste das zu tun.
,,Ich tue das für unsere Zukunft!"
Hatte ich gesagt und dabei nur an mich selber gedacht.
Ich bin so verdammt egoistisch..

Sie hätte mich ja ohnehin nie richtig geliebt..sie war schließlich meine Schwester..sie hätte es wahrscheinlich nur eklig und abstoßend gefunden..
Ich hätte nie eine Chance bei ihr gehabt..so wie sie aussieht..hat sie bestimmt schon längst jemand anderen..
Ich zuckte bei diesem Gedanken augenblicklich zusammen und spürte wie Tränen in mir aufstiegen.
Sie war so niedlich..so elegant..sie war eben einfach nur perfekt so wie sie war..niedlich..hübsch..
Und ich?
Ich bin ein verdammter Dämon..ich hab gar nichts schönes..oder tolles an mir..ich hätte sie ja gar nicht verdient.
Ich bin gar nichts wert..das hörte ich auch Yuu sehr oft sagen..er hält sich selber auch für wertlos..
Aber im Gegensatz zu mir..hat er Freunde, Kameraden oder eine Familie, wie er selber immer sagt.
Ich hingegen bin allein..
Habe niemanden..
Yuu sagte mir zwar, dass er mein Freund sein wird..aber das war mit Sicherheit nur eine Lüge, damit er seine Waffe und seine Fähigkeiten schneller verbessern kann.
Warum sollte auch jemand mit so einem Monster wie mir, befreundet wollen sein?
Ich verdiene das gar nicht..
Letzten Endes werde ich nur benutzt..

Von dem Mistkerl der mich zum Dämon gemacht hat..
Von Yuu..
Damals sogar von Krul..auch wenn es weh tut darüber nachzudenken.

Doch sterben war als Dämon ziemlich schwierig, wenn es denn überhaupt möglich war..
Sogar Yuu ging es gut.
Damals als wir gerade einen Vertrag geschlossen hatten, war sein Herz und seine Seele vollständig mit Rache und Selbstzweifel erfüllt.
Er wollte um jeden Preis schnell stark werden und seine Familie rächen..
Er ist innerhalb von weingen Sekunden komplett ausgerastet und war von seiner Rache schnell besessen.
Ich dachte immer, warum muss ich einem Menschen vertrauen, der wie eine Bombe jede Sekunde explodieren könnte wenn der Druck seiner Rache zu hoch wird..

Immer wenn er nach Kraft geschrien oder fast schon gefleht hat, hab ich ihm als Ausgleich schlaflose Nächte gegeben, mit ganz einfachen Alpträumen.

Doch nun nach der Schlacht in Shinjuku, wo er erfahren hat, dass eines von seinen früheren Familienmitgliedern noch am Leben ist hat er sich sehr verändert.
Ich würde mir wünschen, dass ich auch einfach loslassen könnte. Von allem was mich belastet, von allem was mich kaputt macht, von all den Dingen die mich innerlich zerreißen und mir mein Leben hier in dieser Waffe zur Hölle machen.
Ich will nie mehr lieben..
Wer nicht liebt wird nicht verletzt richtig?
Aber wer nicht liebt, bleibt einsam..und wenn schon..Einsamkeit tut ganz bestimmt nicht so weh, als wenn du in einer nicht erwiderten Liebe versinkst. Oder wenn du merkst das du bei deiner Geliebten sowieso keine Chance hast.
Wenn man merkt, dass du für deine Geliebte wie ein Spielzeug bist mit dem sie spielen kann oder es achtlos liegen lässt.
Ob Krul mich wie ein Spielzeug behandelt hat weiß ich nicht..
Sie wollte zwar, das ich sie immer beschützte aber ob sie mich auch nur ausgenutzt hat?
Keine Ahnung.

Es war für mich vermutlich die beste Lösung..alles zu vergessen..nicht zurückzuschauen..nicht daran zu denken. Das bringt mich vielleicht zum zerbrechen..aber egal..
Ich will und kann nicht immer in der Vergangenheit leben, über alles nachdenken was ohnehin nie mehr passiert..
Ich weiß selber ich bin nichts! Nichts wert gar nichts wert. Krul hätte mich nie niemals geliebt.
Sie ist viel zu gut für so einen erbärmlichen Dämon wie mich.
Bei dem einen Gedanken spürte ich wie meine Augen sich mit Tränen füllten.
Mit meiner Faust schlug ich deprimiert auf den harten Boden.
Ich hatte wirklich kein bisschen Selbstbewusstsein. Mir liefen langsam meine warmen Tränen über die Wangen und tropften runter auf das weiße Kleid das ich trug.
Plötzlich spürte ich eine Hand auf meiner Schulter und drehte den Kopf zurück.
Ich blickte in Yuu's smaragdgrüne Augen.
,,Ist alles okay bei dir?"
Ich schluckte schwer und wischte mir zittrig die Tränen weg.
,,Äh..also ich.."

Owari no seraph Oneshots Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt