Owari no seraph Oneshots

Makoto x Shusaku: Run away

Makoto's Pov.

,,Makoto! Wo willst du hin? Wir haben nichts! Kein Gepäck, keine Vorräte und vor allem was wohl am wichtigsten ist. Wir haben keinen Plan!", sagte der blauhaarige Junge laut der mir hinterher die Treppen herunter getappt kam.
Mein Freund..Shusaku Iwasaki.
Wir beide..waren gerade mal 11 Jahre alt und mussten erstmal begreifen was hier los war.
Ich rannte panisch die Treppe runter und hörte meinen eingeschüchterten Freund immer wieder fragen, was wir tun sollten. Oder besser gesagt, wohin wir sollten..

2 Stunden zuvor:

,,Ich wünsch dir einen schönen Schultag mein kleiner. Und bring mal was anderes als Strafarbeiten nachhause.",sagte mein Vater mit einem liebevollen Lächeln im Gesicht und strich mir über die haselnussbraunen Haare die ich wie immer zu einem kleinen Zopf zusammengebunden hatte.
,,Warum müssen wir auch an Weihnachten zur Schule?",fragte ich meinen Vater mit unschuldiger Miene.

,,Na weil das Oberhaupt der Ichinoses euch bestens ausbilden möchte. Und dazu musst du auch dein Allgemeinwissen beherrschen.",erklärte er mir und warf einen Blick zu der altmodischen Holzstanduhr an der Wand.
,,Und jetzt los. Ich bin mir sicher Shusaku wartet schon auf dich.",sagte er und schob mich Richtung Haustür, wo wie auf die Sekunde genau, die Klingel schellte.

Mein Vater öffnete die Tür und ich blickte meinem besten Freund Shusaku lächelnd in die blaugrauen Augen.
,,Guten Morgen Herr Narumi.",sagt er höflich wie er ist und hielt ihm aufmerksam die Hand hin.

Ich verdrehe kurz darauf die Augen, als die beiden sich die Hände schütteln. Ich weiß genau das mein Vater Shusaku mag, weil er immer pünktlich, höflich und zuvorkommend ist. Es mag ja alles stimmen was ihn so ausmacht. Aber wenn es schlecht läuft kann dieser süße Junge richtig aus der Fassung fallen. Ich habe meinen besten Freund schon mehr als einmal bitterlich und herzzereißend weinen gesehen.

,,Von ihm könntest du dir einiges abgucken.",sagt mein Vater breit grinsend und winkt nochmal, bevor er uns beiden die Tür wort wörtlich vor der Nase zuschlägt.
Shusaku lächelt und umarmt mich liebevoll und ganz fest. So wie eigentlich jeden Morgen.
,,Gut geschlafen?",fragte er mich mit einem niedlichen Lächeln und läuft mit mir gemeinsam die Treppen runter.

,,Ja..aber es ist Weihnachten. Ich will nicht in die Schule..",seufzte ich und fasse nach dem Träger von meinem Schulrucksack den ich mir lustlos über die Schulter werfe.
,,Schule ist eben wichtig.",sagt er und hüpft die letzten paar Stufen hinunter. Mit einem verschmitzen Lächeln im Gesicht tue ich es ihm gleich.
Wir laufen durch die schönen Straßen von Nagoya..der Stadt in der ich aufgewachsen bin.
Zusammen mit meinem besten Freund mache ich mich auf den Weg zur Schule.
,,Wir kriegen sicher Ärger..wenn wir so spät kommen.",sagte Shusaku angestrengt, der genau wie ich mit dem hohen Schnee zu kämpfen hatte.

Hier wird leider nicht ständig der Schnee weggeschippt. Trotz der eisigen Kälte kam ich ins Schwitzten.
Shusaku keuchte leise vor Anstrengung, wie ich auch und sah meinen Atem in kleinen Wölkchen aus meinem Mund entweichen.

Langsam kam unsere Grundschule in Sicht und wir beide waren scheinbar nicht die einzigen die zu spät dran waren. Viele Kinder, die vermutlich noch jünger als wir waren, versuchten möglichst schnell ins Gebäude zu kommen um möglichst wenig Ärger zu kriegen.

,,Komm Makoto! Wir schaffen das noch.",rief mir Shusaku zu, der die kleinen Hände zu einem 'Mikrofon' geformt hatte.
Ich konnte nur hastig nicken und stapfte mühevoll, die letzten Meter durch den Schnee. Stolpernd lief ich durch die Glastüre unserer Grundschule und sofort schlug mir eine wohlige Wärme entgegen.
Mit einem Lächeln machten wir uns auf dem Weg zum Klassenzimmer.

Knapp 10 Minuten später, saßen wir in einem beheizten Klassenzimmer nebeneinander und lernten Rechenaufgaben. Ärger hatten wir glücklicherweise nicht bekommen, da vermutlich die Hälfte aller Schüler heute um einiges zu spät gekommen waren.
Ich schaute verträumt aus dem Fenster und spielte mit einer losen, braunen Haarsträhne, während ich zusah wie die dicken Schneeflocken im Wind tanzten.