Kapitel 1

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"Hier soll sie also sein?", fragte Erik seinen Freund, der neben ihm stand. Gemeinsam starrten sie auf das Gebäude vor ihnen. Eine alte Bibliothek in der Mitte von New York. Sie war schön, da bestand kein Zweifel, allerdings war das Gebäude auch etwas baufällig. Zwischen den Wolkenkratzern wirkte es irgendwie fehl am Platz, aber doch gehörte auch irgendwie dazu. "Ich liege nie falsch, Erik.", konterte Charles und bestieg locker wie immer die Treppen, die zum Eingang führten. Kopfschüttelnd folgte ihm sein Freund.

Das Gebäude war relativ leer. Ein alter Mann saß am Kamin, etwas weiter von der Tür entfernt,
und las in dem Ohrensessel Zeitung. Direkt gegenüber des Eingangs saß eine ältere Dame hinter dem Tresen und las ein Buch. Selbstsicher lief der kleinere der beiden Männer auf sie zu. "Entschuldigen sie, Miss." Die Frau nahm ihre Lesebrille ab und sah ihn abwartend an. "Mein Freund und ich", er zeigte auf Erik, "suchen eine gewisse Miss Montgomery." Plötzlich hörte man jemand singen. "Folgen sie einfach der Stimme.", riet die Dame den Männern freundlich und widmete sich wieder ihrem Buch.

Charles warf seinem Vertrauten einen Blick zu und lief los. Die Stimme klang wunderschön und sorgte dafür, dass die Männer sich entspannten. Sie kamen ihr immer näher. Im hintersten Abteil fanden sie endlich, was sie suchten. Eine Frau, nicht älter als zwanzig, stand mit dem Rücken zu ihnen gewandt und räumte ein paar Bücher ein. Sie war die Quelle des Gesangs. Sie hatte eine relativ sportliche Figur und trug zudem sportliche Kleidung. Weiße Chucks, eine blaue Jeans und einen grauen Kapuzenpullover. Platinblonde Locken liefen ihren Rücken herunter.

Als Charles sich räusperte, hörte sie auf zu singen und drehte sich erschrocken zu ihnen um. In ihren stahlblaue Augen konnte man leichte Panik erkennen. Sie hatte ein sehr zartes und hübsches Gesicht mit relativ dunkle Haut. "Verzeihung, ich wollte Sie nicht erschrecken.", entschuldigte sich Charles höflich lächelnd. "Kein Problem. Es ist nur so, dass sonst nie jemand herkommt. Wie kann ich Ihnen beiden denn helfen?", fragte sie lächelnd. "Eigentlich wollten wir fragen, ob sie sich uns anschließen würden.", ergriff nun Erik das Wort. "Für welchen Zweck?"

Charles legte seine Finger an seine Schläfe. Um einen gefährlichen Mann aufzuhalten, sprach er in ihrem Kopf. Plötzlich konnte er sie nicht mehr erreichen. "Ich bevorzuge meine Gedanken privat zu halten.", erklärte sie lächelnd in Charles Richtung. Er grinste breit, kam ein paar Schritte auf sie zu und streckte ihr die Hand entgegen. "Charles Xavier." Sie ergriff sie. "Lilith Montgomery." Sie wandte sich Erik zu. Sie standen einige Meter von einander entfernt. "Erik.", stellte er sich knapp vor und nickte ihr zu. Sie tat dasselbe und lächelte ihn warm an.

Das war der Beginn einer wunderbaren Freundschaft, die viele Hindernisse überstehen wird.

Killing will not bring you peaceWo Geschichten leben. Entdecke jetzt