Linea's P.o.V
Ich sitze mit meinem Mann in unserem Wohnzimmer, wir freuen uns schon darauf, dass unser Sohn Lyriam wieder nach Hause kommt. Beziehungsweise ich freue mich, Raphael freut sich nicht wirklich, denn dann muss er Lyriam wieder unterrichten und er hasst nichts mehr als das. "Elena war die bessere Schülerin!", höre ich jeden Tag. Elena ist unsere kleine Prinzessin, ich würde alles für sie tun. Nur etwas nicht und nämlich, in den Krieg ziehen. Ich kann nicht verstehen, warum sie immer kämpfen wollte. Ihr Lieblingsunterricht hier war das kämpfen, den Rest hat sie gemacht, weil sie musste. Ich hoffe darauf, sie bald wieder zu sehen, sie wieder zu umarmen und ihr zu sagen, wie sehr ich sie doch liebe. Jede Nacht weine ich, weil sie so weit weg ist. Es vergeht keinen Tag an dem ich sie nicht vermisse. Doch ich weiß, dass Gabriel der Richtige für sie ist, ich hoffe es jedenfalls. Sie wird glücklich werden, jeden Tag lächeln und eines Tages ihren Kindern Gute Nacht Lieder vorsingen. Bei diesem Gedanken läuft mir eine Träne über die Wange und eine Trauer überkommt mich.Endlich wird er uns angekündigt und gespannt sitze ich da. Mein Herz klopft, wie jedes Mal, wenn ich eines unserer Kinder nach einer längeren Zeit wieder sehe. Die Türen öffnen sich und ein Lächeln bildet sich auf meinen Lippen. Doch innerhalb weniger Millisekunden zerfällt es wieder, als ich sie alle sehe, alle, die in der Villa gelebt haben. Nur meine Prinzessin fehlt. Und alle schauen extrem verweint aus, doch Lyriam und Lucifer schauen am aller schlimmsten aus. Lyriam's Augen sind knallrot, sein Gesicht leichenblass, seine Lippen sind aufgerissen und als er uns jetzt begrüßt höre ich seine heisere Stimme. Er klingt, als habe er tagelang durchgeschrien und als habe er Angst, uns jetzt etwas mit zu teilen. Ich habe Angst und alleine der Fakt, dass Elena nicht bei ihnen ist, lässt mein Herz aufhören zu schlagen. Ich hoffe so sehr, dass sie noch lebt, doch ich weiß, dass Lyriam dann nicht so aussehen würde. Und dass lässt mich in Panik versetzen. Eiskalte Panik.
Die Stille in dem Raum ist eiskalt, kaum ertragbar. Niemand sagt etwas, keiner traut sich. Jeder weiß, was passiert ist, doch keiner traut sich etwas zu sagen, sich zu dem Thema zu äußern. Es ist Gabriel, der sich äußert: "Es tut mir Leid, Ihnen das mitteilen zu müssen, doch einer von uns muss es tun", währendessen schaut er auf den Boden und ich höre ein Schluchzen, welches mir das Herz zerreißt, da es von meinem Sohn kommt, "aber Ihre Tochter ist tot. Sie hat sich das Leben genommen." Ich merke, wie mein Mann neben mir die Fassung behält, doch ich kann das nicht. Meine Tochter ist tot. Selbstmord. Und ohne, dass jemand den Grund genannt hat, weiß ich, was alles vorgefallen ist, in dieser Villa und davor. Sie hat nicht Gabriel geliebt, sie hat Lucifer geliebt und er hat sie geliebt, man sieht es an seiner gebrechlichen Fassade. Ich habe nicht vor, jetzt die starke Königin zu spielen, wie ich es bei ihrer Abreise musste, sondern werde jetzt einmal zeigen, dass ich auch nur ein Mensch bin, eine Mutter, die gerade ihr Kind verloren hat. Ich bin einfach auch ein Mensch. Ich gehe auf Lyriam zu und umarme ihn fest, so fest, dass es mir selber fast die Luft abschnürt. Nie in meinem Leben habe ich so sehr geweint, nicht einmal bei dem Tod meiner Eltern. Ich und Lyriam wir halten uns aneinander fest, dann werde ich noch in weitere Arme geschlossen. Und es ist nicht mein Mann, sondern Lucifer. Ich halte mich auch an ihm fest und schluchzte schmerzerfüllt. Meine Tochter ist nicht mehr hier. Sie ist nicht mehr lebend. Weg.
Den Abend müssen wir alle zusammen Abendessen, auch ich. Am Tisch herrscht Totenstille und das Schlimmste ist, dass Elena's Platz unbesetzt ist. Es zerreißt uns immer wieder aus neue, immer wenn jemand zu ihrem Platz schaut, läuft eine neue Träne oder ein Schluchzen ist zu hören. Doch es ist nicht kalt in diesem Raum, da er gefüllt mit Menschen ist, die fühlen. Es ist zwar Schmerz, den wir alle hier gerade in uns haben, doch wir fühlen. Die Wärme ist noch da, es sind die Erinnerungen an Elena, die uns geblieben sind. Die tolle Zeit, in der ich sie jeden Morgen wecken durfte und sie mich immer angestrahlt hat, die ganze Zeit, in der sie bei mir war. Sie war perfekt.
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Hey Leute,
irgendwann muss ich gleich heulen, weil ich es so nachvollziehen kann, wie man sich als Mutter fühlt, wenn man sein Kind verliert. (Denkt jetzt bitte nicht falsches von mir xD, wenn ihr es wissen wollt, könnt ihr mich direkt fragen, im PC).
Ich hab' euch lieb,
losergirl21
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Witches fight. || Abgeschlossen.
FantasíaEngel oder Teufel? Die Frage, die Elena sich jetzt stellen muss. Eine Entscheidung, die für die Hexe lächerlich erscheint, da sie doch eigentlich Königin von Elysia werden sollte, einem kleinen Königreich. Sie sollte doch nicht über Himmel und Hölle...