6.

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Seokjin's PoV.:

Unfähig mich auch nur ein Stückchen zu bewegen, sah ich dabei zu wie Suga dem kleinen Jungen hinterherrannte und ihm dann ein Bein stellte. Ich schluckte bitter, als ich sah wie seine Hand von Blut überströmt wurde. Am liebsten wäre ich zu ihm gerannt, hätte Suga eine aufs Maul gehauen und Jimin dann nach Hause geholfen, doch irgendetwas in mir weigerte sich auch nur einen Schritt in deren Richtung zu machen.
Ich konnte nicht genau beschreiben was es war, was mich so stur stehen blieben ließ. Ob es daran lag, dass ich den Gedanken von Jimin und seiner Liebe zu Männern nicht leiden konnte? Oder vielleicht hatte ich ja auch Angst mich unbeliebt zu machen und so zu enden wie er. Oder war es doch, weil ich meine heute geknüpften Freundschaften nicht verlieren wollte?

In meinem Kopf brach ein Chaos an Fragen aus. Ich konnte es mir einfach nicht erklären...

„Na los, kommt! Lass uns abhauen!", rief Suga uns zu und sofort setzte Taehyung sich in Bewegung. Doch meine Beine fühlen sich an wie Blei, ich konnte keinen Fuß vor den anderen setzten.
„Komm schon, JinJin!", rief Taehyung mir zu. Allmählich wurde ich wieder ins hier und jetzt gerissen.
Entsetzt sah zu ihm rüber. „JinJin?", wiederholte ich. Taehyung nickte heftig. „Dein Spitzname!", grinste er.
„Reicht ein Jin denn nicht aus? Warum denn gleich zweimal Jin?", hakte ich verwirrt nach. Er zuckte mit den Schultern. „Weiß nicht... Ein Jin geht natürlich auch", zwinkerte er mir zu und lief weiter.

Ich schüttelte leicht lachend den Kopf und setzte mich schließlich auch in Bewegung. Doch bevor ich zusammen mit Taehyung und Suga die Straße überquerte, schaute ich noch einmal nach rechts; in die Richtung in die Jimin gelaufen war. Jedoch war dieser mittlerweile nicht mehr zu sehen.

-

„Du musst wissen, Taehyung's Eltern sind echt selten zu Hause, weswegen sein Haus sich am besten für coole Partys eignet", erklärte Suga mir, während genannter die Tür aufschloss.
„Willkommen in meinem bescheidenen Paradies", trällerte er dann und ließ uns als erstes rein. Wir zogen Schuhe und Jacken aus und wurden gleich ins Wohnzimmer weitergeschoben.
Während Suga sich zufrieden auf das Sofa warf, als wäre es sein eigenes Haus, setzte ich mich ganz anständig und vorsichtig auf dessen Kante. „Entspann dich, Jin. Du machst das Sofa schon nicht kaputt", lachte Taehyung und schüchtern wie ich nun mal war, kicherte ich einfach etwas mit.

„Wo du grade von kaputt machen redest... Wie wär's, wenn wir Namjoon anrufen?", schlug Suga vor. Sofort brach Panik in mir aus. Wer war denn nun Namjoon? Und wieso erwähnte er diesen Typen im Zusammenhang von kaputt machen?
„Ouh ja, lass uns Namjoon anrufen! Jin, mach dich auf einen lustigen Freund von uns gefasst", grinste Taehyung und zückte auch schon sein Handy.
„Und sag auch gleich Yongguk Bescheid", fügte Suga noch dazu. „Wird schon gemacht", flötete Taehyung und verschwand für einen kurzen Moment in einem zum Wohnzimmer angrenzenden Raum.

„Wer ist Namjoon?", fragte ich neugierig an Suga gewandt. Dieser schüttelte bloß lachend den Kopf. „Ein Freund von uns, der in unsere Parallelklasse geht. Pass auf das du ihm nichts Wichtiges von dir in die Hände legst". Suga's Lache steckte mich etwas an, weswegen ich breit grinsend nachhakte: „Wie meinst du das?".
„Der Typ macht komischerweise alles kaputt, was ihm in die Hände fällt. Ich weiß nicht wie er das anstellt, aber am Ende ist alles immer in zwei gebrochen".
„Das habe ich gehört!", rief plötzlich eine tiefe Stimme aus dem Flur und im gleichen Moment tauchte eine große Gestalt im Türrahmen zum Wohnzimmer auf. Als das Licht auf ihn viel, konnte ich mir schon denken wer das war.

„Namjoon! Das ging aber schnell", bemerkte Suga und lächelte seinem Kumpel breit entgegen. „Ich wohne ja auch gegenüber von Taehyung. Ich brauch keine 10 Sekunden zu euch rüber", entgegnete dieser und kam auf uns zu. Während er Suga einen einfachen Handschlag gab, blieb er stutzig vor mir stehen und sah mich an. „Wer bist du denn?", er legte den Kopf etwas schief. „Hat Taehyung dir gar nicht gesagt das wir den Neuen aus unserer Klasse eingeladen haben?", hakte Suga nach und bekam zur Antwort ein stummes Kopfschütteln.

„Ich bin Seokjin. Kim Seokjin", stellte ich mich vor und hielt ihm die Hand entgegen. Doch anstatt diese zu schütteln, schlug er in sie ein, genauso wie er es bei Suga gemacht hatte. Ich fasste das als ein gutes Zeichen auf. Es war, als würde ich jetzt offiziell zu ihnen gehören.

21st Century Boys // YoonMinWo Geschichten leben. Entdecke jetzt