13.

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Jimin's PoV.:

Ich lag leblos und vollkommem außer Atem auf meinem Bauch. All meine Glieder schmerzten, ich hatte mir den Hals wund geschrien und die Tränen in meinen Augen wollten einfach nicht versiegen. Nicht einmal dann, als mein Vater sich von mir zurückzog und den blutigen Gürtel in seinen Händen zu Boden warf. „Lass dir das eine Lehre gewesen sein", knurrte er, ehe er verschwand. Ich kniff verbittert meine Augen zu. Währenddessen verließ ein klägliches Schluchzen meine Kehle. Eines, was ich nicht unterdrücken konnte, selbst, wenn ich es gewollt hätte.

Die geschundenen Stellen auf meinem Rücken brannten und kribbelten schmerzhaft. Das Gefühl war unbeschreiblich schrecklich, dennoch fühlte sich die Angst und Furcht in meinem zitternden Körper grauenvoller an. Ich wollte weglaufen und nie wieder kommen. Aber das war mir nicht möglich. Fürs erste musste ich dafür sorgen nicht das Bewusstsein zu verlieren. Außerdem sollte ich die Wunden auf meinem Rücken säubern, bevor sie sich entzünden und ich eventuell daran sterbe.

„Ahhh fuck!“, fluchte ich laut, als ich versuchte mich hoch zu stemmen. Die Tränen in meinen Augen verdoppelten sich augenblicklich und ich sackte wieder ein. Aber ich gab nicht auf, versuchte es gleich ein zweites Mal. Gegen den Schmerz ankämpfend, setzte ich mich schließlich komplett auf. Dabei fiel mein Blick auch auf den schwarzen Ledergürtel meines Vaters. Dessen Anblick war so ekelig, dass mir für einen Moment schwindelig wurde.

Während ich mich an dem Bettgestell festhielt, zog ich mich letztendlich auf die Beine. Dann schlurfte ich aus meinem Zimmer raus, in das gegenüber liegende Bad hinein. Hier verschlug es mir endgültig die Sprache; mein ganzer Rücken war von tiefen Wunden übersät. Das Blut floss so schnell, dass es sich bereits an meinem Hosenbund sammelte.

Ich hätte nicht einmal im Traum damit gerechnet, dass mein Vater mir jemals so etwas antun würde. Er hatte hier ein Meisterwerk für die Ewigkeit geschaffen. Ein Meisterwerk, an welches ich mich wahrscheinlich noch mit 90 Jahren erinnern würde.

Der blutige Anblick ließ mir urplötzlich die Knie weich werden und ich sackte wimmernd auf dem beheizten Badezimmer Boden zusammen.

-

Mittwoch - der Tag der Abreise. Unsere Klassenfahrt startete.

In den vorherigen Tagen war nicht sonderlich viel passiert. Ich musste Hausaufgaben von Kai, Chanyeol und Himchan machen, habe das Mensaessen von Suga in die Haare bekommen und mich ein wenig von denen herumschubsen lassen. Mehr nicht.
Mein Vater hatte nach der Aktion am Samstag auch nichts mehr gesagt, oder getan. Er hatte mich in Ruhe gelassen und sein eigenes Ding gemacht; Alkohol getrunken. Das war das erste Mal gewesen, dass ich ihm dafür dankbar gewesen war. Denn so hatten die Wunden auf meinem Rücken etwas heilen können. Zwar nicht ansatzweise so, wie ich ws mir vorgestellt hatte, aber wenigstens ein bisschen.

Nun standen wir alle versammelt auf dem Schulgelände und warteten auf den Bus. Da die Parallelklasse mit uns zusammen fuhr, war es echt laut auf dem Platz. Ich nahm nicht mal wahr, dass Suga mich gerufen hatte. Erst als er knapp hinter mir stand und mir laut ins Ohr brüllte, drehte ich mich erschrocken zu ihm um. „Hat dich jemand Taub gevögelt, oder was ist mit dir los?“, keifte er mich an. Mit großen Augen starrte ich in sein leichenweißes Gesicht. Schließlich schüttelte ich langsam mit dem Kopf. „Meine Fresse“, murmelte er genervt vor sich hin und rollte seinen Koffer vor meine Füße. Erschrocken zuckte ich zusammen. „Hier, pack den für mich ein. Ich will rechtzeitig im Bus sein, damit ich einen guten Platz bekomme“.

Am liebsten hätte ich verneint, doch ich hatte zu große Angst vor ihm. Also nickte ich ergeben mit dem Kopf und nahm den Koffer an mich.
„Oh ja, wenn du seinen reinpackst, nimm meinen auch gleich mit“, jetzt war es Taehyung, der mir seinen Koffer hinstellte. „Yongguk, soll die Schwuchtel deinen Koffer nicht auch mitnehmen?“, fragte Suga an seinen besten Kumpel gewandt. Dieser schüttelte zu meinem erstaunen jedoch mit dem Kopf. „Nein danke, dem werde ich meinen Koffer ganz sicherlich nicht anvertrauen…“, murrte er und wandte sich von uns ab.

Dann nicht…

„Jin, was ist mit dir?“, fragend sah Suga den Älteren an. „Was? Äh… Nein, ich bring den auch lieber selbst weg“, stammelte dieser zögerlich. Für einen kurzen Moment herrschte ein merkwürdiger Blickkontakt zwischen uns beiden und es schien, als wolle er mir irgendetwas sagen. Vielleicht das es ihm leid tat? Innerlich schüttelte ich mit dem Kopf. Als ob es ihm leid tun würde. Würde dem so sein, wäre er schon längst zu mir zurückgekommen und würde nicht mit diesen Volldeppen zusammen rumhängen.

„Der Bus!“, schrie plötzlich ein Schüler und sofort rissen alle ihre Köpfe nach links. Freudiges Schreien, Jubel und Applaus waren zu hören.
Hilfesuchend sah ich all den Schülern hinterher, die in Nullkomma nichts zur Bushaltestelle gerannt waren und sich dort aufstellten. Auch, wenn ich nicht weit von ihr entfernt war, wusste ich nicht wie ich so schnell mit den drei Koffern zu ihr kommen sollte.

„Verdammt…“, fluchte ich leise vor mich hin, nahm Taehyung's und Suga's Koffer in jeweils eine Hand und schob meinen eigenen mit dem Bein vor mir her. Ich kam zwar echt langsam voran, dennoch schaffte ich es rechtzeitig. „Warten Sie! Hier sind noch drei Koffer!“, rief ich dem Busfahrer zu, der gerade dabei war den Kofferraum wieder zu schließen.
„Du kommst aber spät, mein Junge!“, lachte er, joggte auf mich zu und nahm mir meinen Koffer ab. „Danke“, seufzte ich und lief ihm mit den anderen beiden hinterher. „Kein Problem, noch ist es ja nicht zu spät“, lächelte dieser und nahm mir nun auch die anderen Koffer ab. „Gut gemacht“, lobte er mich dann und klopfte mir zur Belohnung auf den Rücken.
Eine ganz schlechte Idee... Meine Wangen plusterten sich auf und mit hochrotem Kopf versuchte ich den Schmerz zu unterdrücken. „Danke“, ächzte ich und watschelte mit steifem Rücken um den Bus herum.

Selbst mit der Salbe und dem Verband ließen sich die Wunden nicht schützen. Der Schmerz war lediglich etwas abgeklungen, aber dennoch tat es höllisch weh, wenn mich jemand an der Stelle berührte. Das klopfen vom Busführer hatte nun zur Folge, dass es mörderrisch brannte.

Sichtlich angespannt stieg ich schließlich in den Bus ein. Zu meinem Glück fand ich sogar noch einen freien Platz, der nicht in der Nähe von Suga und den anderen war.
Erleichtert setzte ich mich auf den Sitz und lehnte mich dann ganz langsam an der Lehne an.

Nach einer Anwesenheitskontrolle, fuhr der Bus endlich los. Während der zweistündigen Fahrt zum Hafen Busan's, hörte ich einfach nur Musik und starrte aus dem Fenster.

Alle die dachten Jimin wird vergewaltigt, sind jetzt sicherlich erleichtert xD
Ich hoffe es hat euch gefallen. Lasst mir gerne eure Meinung oder Kritik da :)

21st Century Boys // YoonMinWo Geschichten leben. Entdecke jetzt