Christmas Special

2.7K 198 64
                                    

Jimin's PoV.:

„Was meinst du sollen wir den Jungs zu Weihnachten holen?", fragte ich an Yoongi gewandt, während wir durch die Stadt gingen. Es war ein kalter Wintermorgen und da in wenigen Tagen Weihnachten sein würde, machten wir uns nun auf den Weg um Geschenke zu kaufen. Die Idee war allerdings meine gewesen, denn Yoongi hatte es nicht für nötig gehalten den anderen überhaupt etwas zu holen. Deswegen war ich auch nicht sonderlich überrascht, als er mir eine undeutliche Antwort zu brummte: „Keine Ahnung, du wolltest das alles machen".
„Ja, immerhin ist Weihnachten. Ich finde es sehr wichtig unseren Liebsten an diesem besonderen Tag etwas zu schenken", erwiderte ich.
„Wir sind insgesamt sieben Personen, Jimin. Weißt du wieviel Geld wir ausgeben müssen, um für alle das richtige zu holen?", der Ältere schüttelte seufzend den Kopf. „Es muss ja nicht unbedingt jeder ein Geschenk kriegen. Vielmehr können wir uns für eine Sache entscheiden, von der wir alle etwas haben. Zum Beispiel einen Staubsauger. Namjoon hat unseren Staubsauger doch erst kaputt gemacht und ich denke Hoseok würde sich riesig über einen neuen freuen. Du weißt wie ordentlich er ist".

Yoongi brummte daraufhin bloß erneut und zuckte mit den Schultern. Den Dickkopf von etwas zu überzeugen war gar nicht so einfach. Irgendwie hatte ich mir das alles anders vorgestellt.

„Yoongi", jammerte ich gekränkt und stellte mich direkt vor ihn, sodass er gezwungen war stehen zu bleiben, „Zeig doch bitte etwas mehr Interesse an meiner Idee. Bitte. Bitte, bitte". In der Hoffnung ihn weich zu stimmen, schob ich meine Unterlippe vor und blinzelte ihn lieb an. Es schien sogar zu funktionieren, denn er brach für einen kurzen Moment in ein schmunzeln aus, versuchte sich dann jedoch wieder mit einem räuspern zu fangen.
„Ist ja gut. Hör auf mich so anzugucken", antwortete er schließlich.

Ich grinste daraufhin breit und hielt ihm meine Hand hin, damit wir gemeinsam weiterlaufen konnten. Er nahm sie in seine, doch da wir uns nach wie vor in der Öffentlichkeit befanden ließ er unsere beiden Hände in seiner Jackentasche verschwinden. Dort war es schön warm, im Gegensatz zu der kalten Luft draußen.

„Also ein Staubsauger soll es sein, ja?", hakte Yoongi noch einmal nach.
„Wenn dir etwas Besseres einfällt, dann kannst du das gerne sagen, aber ich denke ein Staubsauger wäre am besten", erwiderte ich.
„Wenn du das sagst, dann wird es schon stimmen. Wir können ja gleich mal schauen, ob wir einen guten in unserem Budget finden".
„Super", zufrieden sah ich meinen Freund an, doch dann wurde meine Aufmerksamkeit plötzlich von etwas anderem eingenommen.

Eine Schlittschuhbahn, ausgeschmückt mit bunten Lichterketten. Über ein paar Lautsprecher lief in einer angemessenen Lautstärke Weihnachtsmusik. Allerdings war das nicht das, was mich auf einmal Gedankenversunken innehalten ließ. Sondern der Fakt das es dieselbe Schlittschuhbahn war, auf der Yoongi und ich zum ersten Mal eine gemeinsame, freundliche Interaktion hatten. Das war an dem Tag, an dem ich mit Jungkook in der Stadt gewesen und er mir von seiner Liebe zu Taehyung erzählt hatte. Daraufhin hatten wir Taehyung und Yoongi in der Stadt angetroffen und während Tae letztendlich mit Jungkook mitgegangen war, hatte ich mit Yoongi nach Hause laufen müssen.

„Jimin? Hey, ist alles gut?", hörte ich die besorgte Stimme meines Freundes plötzlich neben mir. Etwas perplex drehte ich mich zu ihm um. „Huh? Ja, tut mir leid. Ich habe mich gerade nur an etwas erinnert. Siehst du die Schlittschuhbahn dort drüben?". Ich deutete auf die Eisfläche, die von wenigen Besuchern genutzt wurde. Der Ältere drehte sich daraufhin nach ihr um und auch er wurde für einen kurzen Moment still.
„Das ist die-...", fing er an, doch ich musste ihm ins Wort fallen.
„Das ist die Schlittschuhbahn von damals!".
„Ich hätte nicht gedacht, dass die dieses Jahr auch hier ist", merkte Yoongi an.
„Ich auch nicht, aber sie scheint wohl jedes Jahr hier zu sein... Was meinst du, hast du Lust eine Runde auf dem Eis zu drehen?", fragte ich aufgeregt nach. Ich schien meinen Freund damit angesteckt zu haben, denn er nickte grinsend und zog mich direkt in dessen Richtung los.

Es war, als würde uns der Zauber von damals wieder einholen. Yoongi, als der unfreundliche Klassenkamerad, der trotz seiner grimmigen Art mir gegenüber zum ersten Mal freundlich gewirkt hatte und ich, der sich als unsicherer Junge an seinem Jackenärmel festgekrallt hatte, weil ich zum ersten Mal Schlittschuh gefahren bin.

„Schaffst du es dieses Mal alleine, oder muss ich dir wieder helfen?", fragte der Ältere nach, während er bereits auf seinen geliehenen Schuhen über die Gummimatte zum Eingang watschelte.
„Keine Sorge, ich kriege das alleine hin", antwortete ich selbstsicher und ging ihm nach, „Es wäre trotzdem lieb, wenn du mich dieses Mal nicht wieder inmitten der Bahn alleine dastehen lässt".
„Ich werde dich nie wieder alleine dastehen lassen. Du kannst dich jetzt für immer an mir festhalten", mit einem warmen Lächeln auf den Lippen hielt er mir seine Hand hin. Merkwürdigerweise trafen mich seine Worte mehr, als das sie eigentlich sollten. Natürlich wusste ich das er als mein fester Freund immer für mich da sein würde, aber es trotzdem aus seinem Mund zu hören, gab mir eine Bestätigung von der ich niemals geahnt hatte, dass ich sie nötig hätte.

Danken griff ich nach seiner Hand und ließ mich von ihm auf das glatte Eis führen. Im ersten Moment schwankte ich etwas, doch wie Yoongi es mir bereits versprochen hatte, ließ er nicht von mir los. Stattdessen zog er mich sogar näher an sich; unsere Finger fest ineinander verhakt und seine freie Hand stützte meinen Arm.
Dann schlitterten wir in einem langsamen Tempo los. Der Wind blies uns dabei fast schon unangenehm kalt ins Gesicht. Man konnte stetig das kratzen der Kufen auf dem gefrorenen Eis hören und auch die Weihnachtsmusik, zu dessen Rhythmus wir fuhren.

„Das machst du doch eigentlich ganz gut", stellte Yoongi nach unserer ersten Runde fest. „Ich hatte ja auch einen guten Lehrer", grinste ich, dennoch weiterhin konzentriert nicht über meine eigenen Beine zu stolpern.
„Immer wieder gerne. Mich fasziniert es bis heute, dass du damals noch nie Schlittschuh gefahren bist".
„Naja, wenn man wenige, bis keine Freunde hat, macht man sowas eben nicht so oft. Ich kann mich noch wage daran erinnern als kleines Kind einmal mit Seokjin Eislaufen gewesen zu sein. Aber das war bevor er in die USA gezogen ist – also schon ziemlich lange her".
„Wir gut, dass du jetzt mich hast. Ich finde wir sollten das hier zu einer Tradition machen".
„Schlittschuhlaufen?".
„Ja, wieso denn nicht? In ein paar Jahren werden wir sicherlich unheimlich gut darin werden. Außerdem halte ich dabei gerne deine Hand", Yoongi zwinkerte mir einmal zu und schenkte mir ein solch zuckersüßes Grinsen, dass ich für einen Moment alles vergaß. Auch, weiterhin einen Fuß vor den anderen zu setzen...

Ehe ich mich versah, verlor ich das Gleichgewicht, geriet ins straucheln und fiel schließlich zu Boden. Yoongi, der mich bis zu diesem Moment immer noch festgehalten hatte, zog ich dabei gleich mit. Er landete mit einem schmerzhaften ächzen auf meinem Bauch.

„Verdammt Jimin, was war das denn?", fragte er nach und stützte sich auf seinen Armen neben meinem Kopf ab, um mir in die Augen sehen zu können.
„Ich-...", fing ich gequält an, sichtlich gepeinigt durch meine Unachtsamkeit, „Du bist halt so umwerfend", scherzte ich dann. Yoongi hob überrascht die Augenbrauen an, brach im nächsten Moment jedoch in ein lautes Lachen aus. „Das ist alles, was du dazu sagen kannst? Du hast definitiv zu viel Zeit mit Seokjin verbracht", gackerte er dann. Er lachte so heftig, dass er sich nicht mehr auf den Armen halten konnte und wieder auf meiner Brust zusammenbrach. Sein ganzer Körper schien zu vibrieren und er steckte mich augenblicklich damit an.

Von weitem mussten wir wie zwei verrückte ausgesehen haben, doch mir persönlich war das vollkommen egal. Mit Yoongi gemeinsam an meiner Seite konnten die Leute von mir denken was sie wollten. Hauptsache war, dass ich mich an seiner Seite wohlfühlte und ich ihn liebte, wie keinen anderen auf diesem Planeten.

So jetzt ist aber endgültig Schluss mit Kapiteln bei dieser Story xD
Ich hoffe es hat euch gefallen und das ich euch nochmal an die damaligen Kapitel erinnern konnte hehe :)

21st Century Boys // YoonMinWo Geschichten leben. Entdecke jetzt