Chap. 11 -

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Mein Weg durch das Unterholz ist alles andere als schwierig. Durch mein nebelhaftes erscheinen ist es mir möglich, durch alle Bäume, Sträucher und Felsen einfach hindurch zu laufen. Bis ich das Schloss erreicht habe, und endlich das Zimmer gefunden, in welchem Lucifer auf dem Bett liegt, vergehen mehr als 2 Stunden. Doch in dieser Zeit lasse ich mir alles geschehene noch einmal durch den Kopf gehen. Ich würde mich ja kneifen, um auf zu wachen, doch auch mich selbst kann ich nicht berühren. So bleibt mir keine Wahl, als über Gott, Lucifers Vater (!), Engel, Flügel, Eden und die Erschaffung der Erde Gedanken zu machen. Mir schwirrt der Kopf, doch ich kann mich selbst nicht davon überzeugen es als einfachen Traum abzutun. Aber was hätte das für Konsequenzen? Arbeite ich wirklich seit mehr als einem Jahr mit dem Teufel? Das kann nicht sein. Auch mal angenommen, das hier wäre echt, Lucifer ist so weit davon entfernt der Teufel zu sein, wie ich vom Aufwachen aus diesem merkwürdigen Traum.

Lucifer liegt auf einem flauschigen Bett, sein Vater sitzt an der Bettkante, eine Hand auf seiner Stirn. Er ist noch immer bewusstlos, und Gott murmelt vor sich hin:

''Oh mein geliebter Sohn! Was sind das für Gedanken die dich plagen? Es ist nur zu eurem besten. Absoluter Freier Wille führt zu nichts als Anarchie und Totschlag. Und alles was ich von euch verlange ist die Bedingungslose Liebe zu mir. Ist das etwa so schlecht? Hier, nun wird etwaiges schlechtes Gedankengut aus deinem Kopf getilgt.''

Und mit einem Wisch über seine Stirn, wacht Lucifer auf.

'Vater! Was ist passiert?'

''Och, nichts weiter. Du hast anscheinend ein bisschen mit Uriel gerungen, so wie es junge Burschen eben tun, und dir dabei den Kopf gestoßen. Aber sei unbesorgt mein Lichtbringer, jetzt ist alles wieder gut!''

Gott schließt Lucifer fest in die Arme, und dieser Umklammert seine Schultern, als wäre es sein Fels in der Brandung, sein einziger Anker in einer rauen See.

'Ich liebe dich Vater!'

'' Und ich dich, Samael.''


Die Erinnerung löst sich auf, materialisiert sich wieder in einer Art Speisesaal.

'' ..also Samael, kommst du mit raus, eine Runde Flugball spielen?''

'Flugball? Warum habt ihr mir nicht gestern bescheid gesagt? Ich hätte Azi gebeten das sie mir die Federn kämmt, jetzt bin ich im Nachteil.'

'' Du Saftkopf!''

'' Cosmiel!!'' , ruft eine warnende Frauenstimme.

'' Verzeihung Mutter, ich meinte natürlich du unter Erinnerungslücken leidenter fliegende Mensch. Wir haben dir gestern Bescheid gesagt. Schau auf deine Zettel.''

Lucifer zieht ein Bündel Papier aus der Tasche, und verzieht die Mundwinkel.

'Tatsache. Ihr habt es mir gesagt. Aber egal, ich mache euch auch so fertig!'

Und mit diesen Worten springen mehr als dreißig Jungs vom Tisch und fegen nach draußen. Die Partie Luftball war das spannendste Spiel, welches ich je gesehen habe. 15 vs 15 Engel, gut dreißig Meter hoch in der Luft, ein ca. Tennisball großer Ball, und zwei Tore. Es ging Rasant zu, wer den Ball mehr als drei Flügelschläge in der Luft hat, begeht ein Foul. Lucifers spezialität liegt darin, sein drei Flügelschläge zu tun, und sich dann fallen zu lassen. In der letzten Sekunde gibt er den Ball ab, und rettet sich dann vor dem Aufschlag auf dem Boden. Nach über einer Stunde hat Lucifers Mannschaft verloren. 39:42. Es war knapp, doch Niederlage ist Niederlage. Amenadiel, der in der Siegermannschaft war, meint zu Lucifer:

'' Hab dich nicht so. In einer halben Stunde weißt du gar nicht mehr, dass du verloren hast.''

'Sehr lustig.'

Lucifer | PainWo Geschichten leben. Entdecke jetzt