Chap. 9 -I'm gonna give away that stone

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Lucifer:

Ich schrecke hoch, mein Blick fällt auf eine Spielzeugburg, deren Thronsaal beinahe überläuft, vor lauter Figuren die sich dort tummeln. Jetzt fällt es mir wieder ein, dieser Mann der mich in den Arm stechen will, das Krankenhaus und letztendlich das Abendessen hier, im Haus von dieser Chloe. Aber,nicht mehr lange. Amenadiel wird mich bald abholen. Stöhnend rappel ich mich auf und muss erst einmal meine Glieder strecken. So zu schlafen, eingerollt zu einer festen Kugel, war früher der Inbegriff für Gemütlichkeit gewesen.
Früher...
Mir ist klar, das ich einen Teil meines Gedächtnisses verloren habe, ich bin ja kein Trottel. Und wenn ich mich so im Spiegel betrachte, kann es keine Lücke von nur ein paar Tagen sein. Es muss sich um Jahre, Jahrzehnte vielleicht sogar Jahrhunderte handeln, wenn man bedenkt, wie langsam Engel altern.
*Ich muss zu Vater, der wüsste was zu tun ist.*
Meine Gedanken driften ab, und ich weiß nicht, wie lange ich in diesem Zimmer auf und ab tigerte. Alles was ich weiß, ist das ich so ein komisches Gefühl in der Brust habe, so als würde sich ein dicker Mann auf mich setzten. Meine Augen fangen erst an zu jucken, dann zu tränen, und mir wird klar, das ich am weinen bin.
Aber ich möchte das nicht, ich habe es noch nie leiden können, wenn etwas gegen meinen Willen geschieht, oder viel mehr, ohne, das ich es zumindest ein bisschen steuern kann. Ich versuche die Schluchzer zu unterdrücken, einerseits, weil ich von mir aus nicht weinen will, anderer seits, will ich nicht, das Chloe oder Trixie mich hören. Ich lege mich wieder in mein Schlaflager, und presse das Gesicht in die Decken, das dämpft ganz gut das Geräusch. Das Gefühl, eng in eine Decke geschlungen zu sein, gibt mir ein Gefühl der Sicherheit, und so beruhige ich mich Stück für Stück, bis ich schließlich wieder einschlafe.

Chloe:

Wir sind fertig mit dem Frühstück, und ich packe die Reste auf einen Teller für Lucifer und stelle ihn in den Kühlschrank. Trixie schaut etwas fernsehen, während ich die Küche aufräume. Die Neugier packt mich dann doch, und ich werfe einen Blick in Trixies Zimmer. Lucifer liegt immer noch schlafend am Boden, und es scheint nicht so, als würde er in naher Zukunft aufstehen wollen. Doch Trixie und ich sind beide der Meinung, dass er so viel Schlaf bekommen soll, wie er braucht. Die einzigen Klamotten die er da hat, sind sein Anzug. Ich würde ja kurz los, und ihm wenigstens lockere Trainingskleidung zu holen, doch es ist Sonntag. Dan hat all seine Sachen geholt, als wir aus dem Haus meiner Mutter ausgezogen sind, und somit fällt diese Möglichkeit auch weg. Ich bin am überlegen, ob ich Maze anrufen soll, schließlich hat sie ihm ja auch den Anzug besorgt, den er jetzt trägt. Er ist Maßgeschneidert, und nicht von der Stange, daher nehme ich an, dass sie diesen aus einem seiner anderen Häuser geholt hat. Doch da ich weder weiß, wo überall Lucifer noch Gebäude besitzt oder die Lust habe, eine schlecht gelaunte Maze anzurufen, beschließe ich, es bei Amenadiel zu versuchen. 

''Mäusschen, hast du mein Handy gesehen?''

  ''Mhmm,  ne..''

Ba bieb piep, ba biiep piep.
              Ba biep piep piep piep

War das etwa die FunkyTown Melodie? Wann hat Lucifer mein Telefon in die Hand bekommen und die Melodie geändert?
Mein Handy steckte in der Brusttasche der Schürze die ich zum Pfannkuchen machen getragen habe.
AMENADIEL 🤓
steht auf meinem Display.  Mit einem Streber Gesicht Emoji dahinter.

''Decker.''
''Hi Chloe. Ich bins, Amenadiel. Hei.. ahmm.. hör zu. Ich kann Lucifer nicht abholen, ich habe gerade.. spontanen Besuch bekommen und müsste mich erstmal darum kümmern. Wäre es möglich, das er noch eine Weile bei dir bleibt? Wenn nicht, könnte ich Maze fragen, ob sie..''
''Nein, nicht nötig. Überhaupt kein Ding. Er kann ruhig hier bleiben, er ist Fromm wie ein Lamm. Könntest du es ihm nur vielleicht selbst sagen? Ich bin mir nicht sicher, wie viel er auf meine Meinung gerade gibt. Im Moment, fürchte ich, sogar noch weniger  als sonst.''
*Das hätte noch gefehlt. Maze, die versucht ihn wieder auf seine alte, schiefe, Lucifer-Ban zu bringen. Das Leben, welches er bis jetzt geführt hat, ist an sich schon grenzwertig. Doch einen Kinder-Lucifer-Geist in einem nur all zu erwachsenen Körper auf eine Horde Britneys zu werfen ist wahrscheinlich kein all zu guter Plan. Am Ende ist er traumatisierter als vorher. ..''

Lucifer | PainWo Geschichten leben. Entdecke jetzt