Chap. 28 - Mashed Potatoes are Out / Mashed Head is In!

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Halte durch Chloe....


Ich verlangsame meine Geschwindigkeit drastisch, doch trotz allem komme ich in's Straucheln als meine Übernatürlichkeit mit verlässt. Gegen meinen innersten Trieb, jogge ich nur. Es bringt niemanden etwas, wenn ich völlig erschöpft vor die Entführer trete. Maximal einen Vorteil ihrerseits. Aber wer will das schon?

Die Bäume sind nicht sehr dicht gewachsen, und so kann ich schon aus einiger Entfernung den Umriss des Gebäudes machen ausmachen. Das Polizeiauto ist nicht zu sehen, doch als ich an die Baumgrenze herantrete, kann ich sehen, wo  das Gras platt gefahren ist. Sie müssen mit dem Auto direkt in die Halle gefahren sein. In geduckter Haltung überquere ich so schnell es mit möglich ist die Lichtung und bewege mich an der Außenwand der Halle entlang. 

Vorsichtig schleiche ich mich um die Ecke, und nach wenigen Metern weicht die Wand einem großen, geöffneten Tor. Ich spitzele in die Halle und tatsächlich! Da steht das Auto. Dumm und Dümmer stehen vor der Motorhaube und diskutieren. Chloe ist nicht in Sicht, muss sich also noch im Kofferraum befinden. Der perfekte Moment um zu zuschlagen. 

Da höre ich plötzlich wie ein Fahrzeug auf der Hauptstraße Geschwindigkeit verliert, und in den Waldweg einbiegt. Sofort klinke ich mich wieder bei Kaga ein, sie habe ich in den hinteren Teil meines Bewusstseins verdrängt. Doch Daniel und der Convoi sind noch ein gutes Stück entfernt. Jetzt wo sie aus der Stadt sind, holen sie zwar rasant an Strecke auf, doch das ändert nichts an der Tatsache, dass dieses Auto kein Polizist ist. Mit einem letzten wehmütigen Blick auf den Kofferraum, ziehe ich mich wieder zurück. Ich bin gerade um die Ecke des Gebäudes, da kommt die Limousine schon auf den Vorplatz gerollt. Am hinteren Ende der Außenwand befindet sich ein altes Hochregal. So leise ich kann, klettere ich an ihm empor und kann nun durch die teilweise ausgebrochenen Lamellenfenster in das Halleninnere blicken. 

Während sich die Neuankömmlinge umsehen, öffnet der vermeintliche Putzmann den Kofferraum, und zieht sehr unsanft eine noch immer bewusstlose Chloe hervor. Das Monster in mir schreit und tobt, und es kostet mich alles weiter zu warten. 

Sie muss sicher sein, Chloe muss erst in Sicherheit sein!

''Mr. R, endlich! Die Bullen sind hinter uns her! Wir müssen die Karre los werden!''

''Mir ist sehr wohl bewusst, welche Prozesse im Hintergrund ablaufen. Danke schön. Mitch, könntest du..?''

Einer seiner Lakaien kommt mit etwas an das Polizeiauto heran getreten. Es sieht sehr stark nach einem Bügeleisen mit dicker Antenne aus. Er schiebt das Gerät unter das Auto und entfernt sich ein Stück. Er drückt einen Knopf auf seiner Fernbedienung und entfernt das Gerät wieder. Ich bin ganz auf die Männer vor mir fixiert, doch als Daniel zu fluchen beginnt, kommt Kagas Sichtfeld wieder etwas mehr in mein Bewusstsein. Auf dem Tablet erscheint eine Fehlermeldung, dort wo vorher der GPS Standort vom gesuchten Dienstfahrzeug gestanden ist. 

'ERROR 404 _ NOT FOUND'

''Ladet sie auf die Rückbank. Wir fahren weiter in nördliche Richtung, wenn die Polizisten euch anhalten, rast davon. So müssen wir uns keine Sorge um eine Fahrzeugkontrolle machen, mit unserer wertvollen Fracht.''

Mitch, der Bügeleisenmann hat mittlerweile Chloe auf der Rücksitzbank angegurtet und die Türe geschlossen. Gerade als er um das Fahrzeug herum tritt, um diesen Mr. R die Tür zu öffnen, gewinnt das Biest in mir die Oberhand. Doch ich kämpfe nicht dagegen an. Jetzt ist der ideale Zeitpunkt gekommen. Ohne Umschweife durchbreche ich die letzten, vom Käfer zerfressen Lamellen und gleite im Sturzflug auf Mitch zu. Er scheint der Oberlakai zu sein, und ist daher als erstes auszuschalten. Gerade als ich mit meinen Primärfedern seinen Hals aufschneiden will, flüstert eine innere Stimme, dass er, von allen anwesenden hier am Respektvollsten mit Chloe umgegangen ist. Er hat sie nicht herum geschmissen, unsittlich berührt oder über sie gesprochen als wäre sie reine Ware. Mit dem letzten bisschen Kontrolle das ich noch besitze, Winkel ich den Flügel leicht an, und verpasse ihm nur einen fatalen Schlag gegen den Kopf, der ihn sofort bewusstlos werden lässt. Mr. R steht wie versteinert da, doch die beiden Möchtegern Polizisten greifen jeweils nach einer Waffe. 

Lucifer | PainWo Geschichten leben. Entdecke jetzt