Chap. 17 - The Ring which locked up the beast

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Maze: 

Irgendetwas stimmt nicht. Dieses Gefühl, ganz tief vergraben in meinen Instinkten rührt sich etwas. Ist das etwa.. Panik? Meine eigene ist es sicher nicht. Der einzige der hier Panik verspürt ist William Bailey, mein aktueller Bounty, der mit seinen schwachen Menschenfüßen gerade versucht schneller als ich die Treppe einer Feuerleiter hinauf zu steigen. 

Da ist es wieder, dieses Gefühl der Panik. Es schnürt mir die Kehle zu. Etwas derartiges habe ich noch nie verspürt. Und mit einem Schlag wird es mir klar, es ist Lucifer! Mein Meister verspürt gerade wahre Angst und ich, seine treueste Dämonin bin nicht da um ihm zur Seite zu stehen. Wenn ihm etwas passiert, kann ich mir das nie verzeihen. Mein aktuelles Ziel vergessend, springe ich vom dritten Stock der Feuerleiter direkt auf die Straße. Ich sprinte zu meinem Mietwagen, ein Lila-farbener '72 Chevelle Sedan. Ein sehr schönes Auto, doch dafür habe ich jetzt keine Augen. In einem Affenzahn fahre ich zum Flughafen Thunder Bay, und nach ein paar verbalen Drohungen am Ticketschalter habe ich einen Sitzplatz im nächsten Flugzeug zurück nach Los Angeles. 


Chloe:

Es ist warm, viel zu warm für mich. Ich liege auf Lucifers Brust, seine Arme fest um mich geschlungen, und seine Flügel um uns beide gefalten. Auf mein bitten, die gefiederten Dinger aufzuklappen reagiert er nicht, und so zappel ich solange, bis sein schlafender Körper sich von mir so gestört fühlt, das er mich neben sie legt. Die kühle Luft des Penthouses ist Balsam für meine überhitze Haut. Jetzt da ich schon wach bin, betrachte ich Lucifer im Schlaf. Sein Gesicht ist entspannt, ein sanftes lächeln scheint an seinen Lippen zu zucken. Es macht mich glücklich ihn glücklich zu sehen. Wie von selbst finden meine Finger den Weg zu seinen Flügelansätzen. Trotz der Tatsache, das er tief und fest schläft, reagiert sein Körper sofort. Er rollt sich auf den Bauch um mir maximalen Spielraum zu geben. Ich kann nicht widerstehen und klettere wieder auf seinen Rücken. Lucifer verschränkt die Arme unter seinem Kopf, und während ich seine Flügel massiere, zucken ab und an die Muskeln in seinen Schultern. Nach einer Weile erfasst mich wieder die Müdigkeit, und so gleite ich wieder von ihm herunter und lege mich neben ihn. Gesicht an Gesicht liegen wir da, und ich sehe erst jetzt, wie sein Ring ihm schon eine richtige Delle in die Schläfe gedrückt hat. Vorsichtig, um ihn nicht zu wecken drehe ich ihn auf den Rücken. Es ist überhaupt kein Problem, es ist, als würde sein Körper direkt auf meinen reagieren. Sanft ziehe ich ihm den Ring vom Finger und lege ihn auf den Nachttisch. Dann kuschel ich mich mit dem Rücken an seine Brust. Sofort umschließen seine Arme mich wieder, doch seine Flügel bleiben brav auf der anderen Seite des Bettes. 


Lucifer:

Etwas stuppst am Rand meines Bewusstseins, und als ich dann letztendlich aufwache, erkenne ich, dass es Chloe ist, die sich schlafend in meinen Armen wälzt. Glücklich ziehe ich sie enger an mich, mein Gesicht in ihrer Halsbeuge vergraben. Doch ich merke es schon, viel länger kann ich es nicht mehr aufschieben. Jetzt muss auch ich mal aufs Klo. Also beschließe ich gleich aufzustehen, zu duschen und für meine wunderschöne Frau Frühstück zu machen. 

Nach dem Duschen, beschließe ich für Chloe ein Oben-Ohne kochen zu machen. Also ziehe ich mir einfach die Anzughose von gestern wieder an. Barfuß laufe ich gerade am Bett vorbei und bewundere Chloes Rücken, als ein plötzliches Geräusch die Welt um mich herum in Flammen taucht.


Maze:

Scheiß Fahrstuhl! Mach schneller. Ich muss zu ihm. ... Hätte ich doch die Treppe genommen, dann wäre ich schneller gewesen. Die Türen öffnen sich mit dem typischen 'Ding', und ich quetsche mich so schnell es geht hindurch. Zu meiner rechten ertönt ein rascheln, gefolgt von gefährlichem knurren. Lucifer steht vor seinem Bett, seine nackte Brust zu mir gedreht. In seiner wahren Form, verbrannt von Kopf bis Fuß, Feuer in den Augen und weit ausgebreiteten Flügeln. Er geht leicht in die Knie, die Arme vor dem Körper, bereit für einen Kampf. Auch seine Flügel sind bis aufs äußerste gespannt, bereit mit den Schwungfedern einen gefährlichen Schlag in meine Richtung zu setzen. 

  ''Lucifer? Was ist los?'' 

Ist das etwa Chloes Stimme, die da erklingt?

Halb dreht er sich zu ihr um, wobei sein linker Flügel dabei über den Nachttisch fegt. Ein kleiner metallischer Gegenstand fällt klirrend zu Boden. Auf dem hellen, italienischem Marmor ist er gut zu erkennen. Lucifers Ring. Ein Blick auf seine geballten Fäuste bestätigt es, er trägt ihn nicht. Fluchend konzentriere ich mich, und verwandle mein Gesicht in das meines dämonischen Körpers. Es zeigt schon sehr bald Wirkung. Er lässt die Fäuste sinken, und faltet die Flügel locker hinter seinen Rücken. Nach einigen Sekunden betrachtet er seine roten Arme, verwirrt schüttelt er seinen Kopf um wieder zu sich zu kommen. Als er wieder als Lucifer in Menschengestalt vor mir steht, seinen Ring aufhebt und ihn sich auf den Finger steckt gilt die Situation für mich als entschärft. Vorerst. 

  'Maze! Was verschafft uns das Vergnügen am frühen Morgen? Ich dachte du bist in Twin City, diesen Pseudo Drogenschmuggler fangen.'

  '' Uns?'' 

'Ja. Uns, Mazikeen. Hast du etwa ein Problem damit?'

Mit einer demonstrativen Handbewegung deutet er auf sein Bett, in welchem sich gerade ein Blonder Haarschopf unter der Decke zu verstecken versucht. Ich wusste doch ich habe mir Chloes Stimme vorher nicht eingebildet. 

  '' Ohh, hell yeah. Ihr habt es endlich getan? Ihr habt die Palme gepflanzt? Das Tier mit zwei Rücken gemacht? Die Sahne in den Kaffee gegossen?  Euch horizontal erfrischt? Das Beglückungsprogramm aktiviert? Leibesübungen gemacht?...''


Chloe:

  '' Maze! Bitte..'' 

  'Genaugenommen horizontal, vertikal..'

'' Lucifer!'' 

Das gibt es doch nicht, mein schlimmster Alptraum scheint wahr geworden zu sein. Stöhnend rolle ich mich einmal unter der Decke und Presse mein Gesicht in eines der Kissen. Ich kann hören wie beide gleichzeitig Luft holen um irgend einen dummen Kommentar dazu abzugeben.

  '' Spart es euch!'' 

Grummelnd stehe ich auf, eingewickelt zu einem Taco aus Satin-Decken und stapfe ins Bad. Eine heiße Dusche ist genau das, was ich jetzt brauche!

Lucifer | PainWo Geschichten leben. Entdecke jetzt