Kapitel 17

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Lexis PoV:

Verwirrt schaute ich durch die große Halle, spürte Blicke auf mir und sah in blaue Augen, welche mich böse anfunkelten.
"Was will diese Roxanne eigentlich von Draco und mir?", flüsterte ich Pansy zu.
"Sie steht auf ihn... Eindeutig. Und du bist ihr ein Dorn im Auge."
Seufzend stand ich auf und ging auf die kleine Schlange zu, welche meinen Freund wollte.
"Hallo Roxanne, wie geht es dir?"
Die junge Slytherin sah mich misstrauisch an, ehe sie einen Schluck ihres Kürbissaftes nahm und mir fest in die Augen sah.
"Das interessiert dich doch in keinster Weise, Lexi. Du bist doch nur zu mir rüber gekommen, um mich zu demütigen."
Ich zog meine Augenbrauen erstaunt hoch und legte den Kopf schief. Einer meiner Mundwinkel zuckte verräterisch nach oben und ich stützte meinen Kopf auf meine Hände.
"Du bist echt süß, kleine Schlange. Aber merke dir eins... Solltest du dich noch einmal in irgendeiner Weise Draco aufdrängen, dann werde ich andere Seiten aufziehen. Und glaube mir, wenn ich dir sage, dass du mich nicht zur Feindin haben möchtest. Halte dich von ihm fern."
Den letzten Satz zischte ich ihr ins Gesicht, stand mit einem unschuldigen Lächeln auf und ging zurück zu den anderen. Fragend schaute mein Verlobter mich an, doch ich schüttelte nur den Kopf. Pansy und Blaise sahen mich ebenfalls fragend an, doch auch ihnen gab ich keine Antwort.
Als ich dann zu Roxanne rüber sah, konnte ich erkennen, dass ihr die Röte in die Wangen gestiegen war und dass sie vor Wut auf ihre Unterlippe biss, bis diese zu bluten begann. Anscheinend merkte sie dies nicht einmal, denn sie sah weiter zu uns rüber. Erst als ich eine kleine Geste mit meinem Finger an meiner Unterlippe machte, realisierte sie, dass sie blutete. Schnell stand sie auf und verließ die große Halle - ein Segen für uns alle.
Als die kleine Schlange die flucht ergriffen hatte, drehte ich mich zum Prinzen Slytherins um und schaute ihm fragend in die Augen.
"Sag mal Draco... Woher kennst du dieses Mädchen?"
"Du erinnerst dich doch mit Sicherheit noch an den Tag, wo wir uns so sehr im Gemeinschaftsraum gestritten haben, oder? Sie hat dies ebenfalls mitbekommen und ist mir nach draußen gefolgt... Nur um mir deutlich zu machen, dass sie mich gerne ablenken würde - von meinen Gedanken an dich. Und als du dann für einige Tage das Schloss verlassen hattest... Da hat sie so eine Andeutung gemacht, dass sie wüsste, wo du bist. Daraufhin bin ich dann etwas aufbrausend geworden und sie hat mich dann geküsst."
"Diese kleine Schlampe hat was?!?"
Nicht mal eine Sekunde, nachdem ich diesen Satz ausgesprochen hatte, hatte ich mich auch schon erhoben und verließ die große Halle - auf der Suche nach Roxanne.
Mein Blut kochte regelrecht in meinen Adern, so wütend war ich auf dieses Miststück. Ich blieb stehen, versuchte mich zu beruhigen und beschwor meinen Patronus herauf.
"Such nach Roxanne und wenn du sie gefunden hast, dann komm zu mir und führe mich zu ihr."

Ich strich meinem Drachen noch einmal über den Kopf und schaute ihm nach. Leise seufzend schritt ich langsam durch die Gänge, als mein Drache um die Ecke geschossen kam und dann, sofern er mich sah, wieder umdrehte. Schnell rannte ich ihm hinterher und rannte förmlich in das von mir gesuchte Mädchen hinein.

Roxanne taumelte einige Schritte zurück und sah mich dann wütend an.

"Kannst du nicht aufpassen, wo du hin läufst?"

"Na klar, aber jemanden wie dich kann man nur übersehen. Ich habe dir eben beim Frühstück gesagt, dass du dich von Draco fernhalten sollst und dann erfahre ich, dass du ihn in meiner Abwesenheit geküsst hast?!?"

Roxanne verzog ihre Lippen zu einem wissenden Grinsen, was ihrem Gesicht das Aussehen einer befremdlichen Grimasse verleihte.

"Ach kleine süße Lexi... Wenn du wüsstest. Draco und ich haben so eine schöne Zeit gehabt, als du weg warst. Warum musstest du nur wieder hier auftauchen?"

"Was meinst du damit?"

Roxanne lachte, als sie meinen verwirrten Gesichtsausdruck sah und kam langsam auf mich zu. Sie war etwas kleiner als ich und so musste sie sich auf ihre Zehenspitzen stellen, um mir ihre Antwort ins Ohr flüstern zu können.

"I'm not living, Draco... I'm just surviving!Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt