Epilog

102 8 6
                                    

Seit Lexi Lestrange nach dem Gespräch mit Professor McGonagall die Schule verlassen hatte, fehlte von ihr jede Spur. Niemand wusste wo sie war, nicht einmal Draco Malfoy, dem sie nur einen langen Brief hinterlassen hatte.

"Mein geliebter Eisprinz,

Bitte verzeih, dass ich dir dies alles nicht persönlich sagen kann. Selbst wenn ich die Zeit dafür gehabt hätte, ich hätte es nicht übers Herz gebracht, dir die folgenden Worte zu sagen.
Du weißt, dass ich dich auf ewig lieben werde, aber bitte... Bitte vergiss mich. Ich weiß nicht, ob ich wiederkehren oder gar überleben werde. Keiner weiß, was passieren wird, wenn ich zu Sebastian gehen werde. Mein Liebster, es zerreißt mir mein Herz, dich zurück lassen zu müssen. Bitte verzeih mir irgendwann.
Ich liebe dich so sehr, ohne dich macht mein Leben keinen Sinn. Ohne dich fühle ich nur Schmerz. Ich vermisse schon jetzt die Zukunft, die wir hätten haben können. Die Küsse, die Zärtlichkeiten, welche wir nicht mehr teilen können.
Werde glücklich, lebe Draco, lebe!

Doch ein "Gutes" hat mein Verschwinden... Sollte Roxanne sterben, so würde der totbringende Zauber, welchen sie über Blake gesprochen hat, neutralisiert. Sollte Blake also plötzlich wieder vor dir stehen, dann wirst du wissen, dass ich es geschafft habe. Dann habe ich dich, ihn und alle anderen retten und beschützen können. Aber das wird dann auch bedeuten, dass ich den einen Zauber verwenden musste, um euch allen das Leben zu schenken.

Bitte Draco, lebe weiter.
Ich hätte mir nichts sehnlicher gewünscht, als dass wir unser restliches Leben hätten zusammen verbringen können. Ich wollte wirklich deine Frau werden, wollte die Mutter deiner Kinder sein, mit dir alt werden.

Ach mein Geliebter Prinz von Slytherin. Mir bleibt nun nicht mehr viel Zeit. Vertrau auf mich, vertrau auf meine Liebe zu dir.

Ich liebe dich, auf ewig.

Deine Eisprinzessin."

Als er ihren Brief fand, brach sein Herz in tausend Stücke. Für ihn war es wie Verrat, dass sie ihn einfach in Stich und zurück gelassen hatte. Egal wie oft der junge Zauberer sich den Brief durchlas, egal wie oft er die Augen schloss und wieder öffnete - Lexi war fort. Und mit ihr sein Herz.

Das letzte Schuljahr war vorbei und die Schüler Hogwarts waren gerade auf dem Weg zum Zug, als eine Gruppe Auroren auf sie zukamen.
"Draco Malfoy? Wir bitten Sie mit uns mitzukommen."
"Warum?"
Keiner der Zauberer antwortete ihm und so folgte er ihnen widerwillig ins Ministerium. Als sie dort ankamen, wurde er auf eine Etage gebracht, die sonst keiner betreten sollte und fand sich in einem leeren, kalten Raum wieder. Die Wände wirkten feucht, die Fliesen des Fußbodens ließen jeden seiner Schritte noch lauter wirken. Das einzige, was in diesem Raum zu sehen war, war ein Vorhang, der irgendwas abschirmte.
"Bitte Mr. Malfoy, treten Sie näher.", sagte die Ärztin, welche gerade den Raum betreten hatte.
Und so trat er dichter an den Vorhang, schob diesen zur Seite und sah in das Gesicht des Mädchens, welches sein Herz gebrochen hatte. Ihre Haare hatten jeglichen Glanz verloren, ihre Haut war aschfahl, ihre Lippen blass und rissig. Sie sah nicht mehr so aus, wie er sie in Erinnerung hatte. Schläuche waren in ihrer Nase, in ihrem Mund und auch an anderen Körperteilen angebracht, um sie mit den nötigsten Nährstoffen zu versorgen. Er erkannte ein Gerät, welches ihr Blut reinigte. Als er ihre Wange berührte, zuckte er unter der Kälte sichtlich zusammen und ließ sich auf einen der Stühle fallen, welche die Ärztin hergezaubert hatte. Erst jetzt bemerkte er, dass ein Großteil ihrer Haut vernarbt war.
"Was ist passiert?"
"Ms. Lestrange wurde im Versteck der Todesser gefunden. Das gesamte Haus brannte und war zusammen gefallen. Die junge Hexe hatte die Leiche ihres Bruders bei sich und wurde von einem herabstürzenden Balken erfasst. Die Narben auf ihrer Haut sind Brandwunden und die von jahrelanger Folter, die sie sich selber zugefügt hatte, indem sie einen sehr mächtigen Zauber über Jahre hinweg aufrecht erhalten hatte. Des Weiteren wurde festgestellt, dass sie einen sehr starken schwarzmagischen Zauber angewandt hatte, wodurch einige ihrer Organe versagten."
Draco Malfoy wurde mit jedem Wort blasser. Er wusste genau, um welche Zauber es sich handelte. Zum einen war da der Zauber, der sein Gedächtnis über zwei Jahre blockiert hatte und zum anderen der Zauber der reinblütigen Schwarzmagier. Er schüttelte den Kopf, wusste nicht, was er sagen sollte.
Nach Minuten des Schweigens hob er endlich seinen Kopf und fragte die für ihn wichtigste aller Fragen.
"Wird sie das ganze überleben?"
Die Ärztin sah ihn mitfühlend an, ging auf Lexi zu und schaute sich das Mädchen genauer an.
"Ich kann dir keine Versprechen geben. Aber so wie es zur Zeit aussieht, wird sie im Koma bleiben. Die Chance, dass sie aufwacht liegt bei 10%. Wir versuchen alles, Mr. Malfoy. Aber Sie sollten wissen, dass Ms. Lestrange nicht am Leben erhalten bleiben wollte. Eigentlich sollten Sie die Stecker ziehen."

Dracos Augen füllten sich mit Tränen, er wirkte verzweifelt

Hoppla! Dieses Bild entspricht nicht unseren inhaltlichen Richtlinien. Um mit dem Veröffentlichen fortfahren zu können, entferne es bitte oder lade ein anderes Bild hoch.


Dracos Augen füllten sich mit Tränen, er wirkte verzweifelt.
Wie konnte Lexi das von ihm verlangen?
Er schüttelte den Kopf, drehte sich von der Ärztin weg, wusste nicht, was er sagen oder gar machen sollte.
"Die Geräte werden nicht abgeschaltet. Ich will, dass sie lebt. Und wenn es Jahre dauert, bis sie aufwacht."
Die Ärztin nickte, versicherte ihm noch einmal, dass sie die Geräte nicht abschalten würde und verabschiedete sich von ihm.
Der junge Zauberer küsste seine Freundin noch ein letztes Mal, ehe auch er den fast leeren Raum verließ und die Kälte des Ministeriums verließ. Als er auf die Straße trat, schien die Sonne hoch am Himmel, keine Wolke war zu sehen.
"Das ist so unfair... Du ziehst dich in deine eigene Welt zurück und lässt mich einfach zurück.", flüsterte er mehr zu sich selbst und ging in eine kleine Gasse, um zum Malfoy Manor zu apparieren, wo ihn seine Mutter bereits erwartete.

Es vergingen viele Wochen, Monate, gar Jahre in denen Draco Malfoy jeden Tag seine Verlobte besuchte. Noch immer war sie nicht aufgewacht und langsam hegten sich in dem mittlerweile 25 jährigen Zauberer Zweifel, ob seine geliebte Hexe wieder aufwachen würde. Jeden Tag rang er damit, sie Geräte weiter laufen zu lassen oder nicht. Mit jedem Tag der verstrich, versuchten seine Freunde - Blaise und Pansy - ihm Mut zu machen. Ein winziger Hoffnungsschimmer erwachte in ihm, als er einen Brief mit der freudigen Botschaft erhielt, dass Blake aus seinem Scheintod erwacht war und Hermine heiraten würde.
Immer wieder sagte er sich, dass sie ebenfalls aufwachen würde.
Mit jedem Tag der verstrich, verfiel er in sein altes Muster und holte sich jede Nacht eine Andere in sein Bett, um sich abzulenken.

 Mit jedem Tag der verstrich, verfiel er in sein altes Muster und holte sich jede Nacht eine Andere in sein Bett, um sich abzulenken

Hoppla! Dieses Bild entspricht nicht unseren inhaltlichen Richtlinien. Um mit dem Veröffentlichen fortfahren zu können, entferne es bitte oder lade ein anderes Bild hoch.

Doch auch das meisterte er nicht gerade gut. Egal mit wem er sich versuchte abzulenken, jedes Mal dachte er an sie. An das Mädchen, welches sein Leben für ihn geopfert hatte.
Auch heute, an seinem 26. Geburtstag streifte er durch die Clubs, um jemanden für die Nacht zu finden. Als er allerdings bemerkte, dass es nichts brachte, apparierte er nach Hause, wo er sich eine Flasche Feuerwhiskey aufmachte und diese schnell halb leerte.
Plötzlich hörte er ihre Stimme.
Ihr Lachen.

Wie sie ihn rief.
Als er sich aufsetzte und auch seinen Kopf hob, sah er in ozeanblaue Augen, welche ihn besorgt musterten.
"Hallo Draco."
Er schüttelte den Kopf, massierte sich den Nasenrücken, rieb sich die Augen.

"Du bist nicht echt.", flüsterte er.
Sie kam auf ihn zu, umfasste sein Gesicht mit beiden Händen und küsste ihn. Als sie sich wieder von ihm löste, lächelte sie ihn liebevoll an, legte eine Hand auf seine Wange.

"Ich denke, der Kuss hat sich echt genug angefühlt."

In ihren Augen erkannte er den Schalk und auch die Wahrheit hinter ihren Worten.

"Lexi?"

Die junge Hexe nickte nur. Er stand auf, zog sie an sich und sog ihren Duft tief ein.

"Ich habe dich vermisst."

"Ich habe dich auch vermisst."

"Ich liebe dich, Lexi Lestrange. Auf ewig."

"Und ich liebe dich Draco Malfoy. Auf ewig."

"I'm not living, Draco... I'm just surviving!Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt