Dort putzte der Junge die Pferde, mistete ihre Ställe, und gab ihnen Futter. Als er erneut die Glocken der Königskutsche klimpern vernahm, da trat er aus der Scheune und schaute wie die Stiefmutter sich von der Königsfamilie verabschiedete. Ihr schneidenes Lachen war über den ganzen Hof zu vernehmen. Der Junge schaute zu, wie die Kutsche sich unter Trompetenspiel wieder in Bewegung setzte und aus dem Hoftor rollte, der junge Prinz und seine Gesellen ritten hinterdrein. Der Königssohn war nun auch jener, der sich umdrehte, kurz bevor er davonritt, und Manuel genau in die Augen starrte, als habe er gemerkt, dass der Aschenjunge schon eine Weile dort vor der alten Scheune verweilte. Nun hob der königliche Nachwuchs kurz seine Hand in Richtung des Aschenjungen, bevor etwas zu der Stiefmutter sagte und mit einem letzten Blick auf den zierlichen Hofburschen davonritt. Der Junge drehte sich verlegen um, ihm war mit einem Mal schrecklich warm geworden, und verschwand in Richtung Küche, wo er sich neben der Magd niederließ.
Die Stiefschwestern kamen mit der Stiefmutter in die Küche gerauscht; sie schienen den Jungen, der gerade hinter der Ofenbank hockte, und Dreck aufkehrte, nicht bemerkt zu haben. ,,Das kann nicht sein, Mutter! Wir sind die einzigen, für die der Prinz sich interressiert!", rief die ältere Stiefschwester schrill. Die andere pflichtete ihr mit einem knappen Kopfnicken bei. ,,Wenn ich es euch doch sage. Er hat diesen dreckigen Jungen ebenfalls eingeladen. Doch macht euch keine Sorgen, ich bezweifle, dass er an schmutzigen Hausjungen interressiert ist.", bellte die Stiefmutter. Die Augen des Aschenjungen wurden groß, und vorsichtig kam er hinter der Ofenbank hervor. ,,Darf ich denn...mit euch auf das Fest, Mutter?", fragte er schüchtern, und strich sich eine Haarsträhne hinter die Ohren. ,,Selbstverständlich nicht, und jetzt gehe wieder an die Arbeit!", zischte die garstige Stiefmutter.
Der Junge nickte enttäuscht, und schlurfte mit hängenden Schultern zur Küchenmagd, die ihm Messer und Brot in die Hände drückte. ,,Sei nicht verdrossen, Manuel. Ich bin mir im Sicheren, wir werden einen Weg finden, wie du auf das Fest, und dem Prinzen den Kopf verdrehen kannst.",wisperte sie. Der Aschenjunge schenkte ihr ein trauriges Lächeln, musste dann aber doch über die aberwitzige Vorstellung lachen. Doch er verstummte schnell wieder, als er von der Stiefmutter einen Klaps auf den Hinterkopf bekam.
In den nächsten Tagen wurde der Junge von seinen Stiefschwestern noch mehr herumgetrieben, als es sonst der Fall war. Man könnte gar meinen, sie hatten Wut auf den Aschenjungen, so wie sie mit ihm umzugehen pflegten. ,,Aschenjunge, mach den Boden sauber.", ,,Aschenjunge, was sitzt du da so faul herum? Geh, und 'wasch Wäsche." ,,Warum geht das Kochen denn nicht schneller, ich habe Hunger. Hat dir niemand Eile gelernt?"
So auch am heutigen Tage wieder. ,,Aschenjunge, wir wollen zum Abend Pilze speißen. Laufe, und gehe welche pflücken." Der Junge lief aus der Küche. Er hatte schon lange aufgehört, etwas gegen seine bösen Stiefschwestern zu sagen. Er lief in die Scheune, kramte sich einen Korb aus dem Gerümpel, und pustete den Staub von diesem. Seine weiße Hündin kam aus einem der Ställe gelaufen, schnappte sich den Korb aus der Hand des Jungen, und sauste vor ihm auf den Hofe, nicht ohne ihn vorher an seinem lumpigen Gewand zu ziehen.
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Na? Wer ahnt, was passiert? :3Btw, ich bin irgendwie unzufrieden mit dem Kapitel, aber ich wollte euch nicht hängen lassen, und mal wieder updaten.
Tschüssi! :)
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Aschenjunge ~ Glpaddl
Fanfic,,Einem reichen Mann wurde seine Frau krank. Als sie fühlte, dass ihr Ende herankam, rief sie ihre einzige Tochter zu sich 'ans Bett und sagte: 'Liebes Kind, bleib fromm und gut, so wird der liebe Gott immer helfen, und ich will vom Himmel auf dich...