Von den Wettern bis auf die Knochen durchnässt kam der Aschenjunge nach Hause. Er rieb seine Hündin mit einer Hand voll Stroh trocken, und machte ihr Futter, bevor er in das größte der Fachwerkhäuser, das in dem sein Schlaflplatz lag, lief.
,,Um Gottes Willen. Schau dich an, ich hätte dich fast mit einem Banditen verwechselt.", rief die Stiefmutter schrill, riss dem Jungen das Pilzkörbchen aus der Hand, und schob ihn mit gerümpfter Nase von sich weg. ,,Magd, 'lass deine Arbeit kurz ruhen und bereite dem Jungen ein Bad. So kann er nicht arbeiten, er würde mir die Küche mehr verdrecken, als von Schmutz befreien."
Die Magd nickte, nahm Manuel eilig bei seiner kleinen Hand, und verschwand mit ihm im Nebenzimmer, dem Waschraum. Dieser wurde dem Jungen nur in den seltensten Fällen gewährt. Die Magd ließ Wasser in eine Holzwanne laufen, und sah den Jungen an. ,,Ich sehe, dass dir etwas auf der Seele brennt. Was ist es, das dich bedrückt, Manuel?", fragte sie die Worte, welche ihr schon so lange unausgesprochen auf der Zunge lagen.
Der Aschenjunge ließ betrübt seinen Kopf hängen, und musterte den Boden des Waschraumes mit großem Interesse. ,,Da ist tatsächlich etwas.", flüsterte er, und sah auf, direkt der Magd in ihr betrübtes Gesicht. ,,Ich weiß zwar nicht wie es dazugekommen ist, dass ich eingeladen wurde, aber ich bin es nun einmal. Und nun... nun erlaubt mir Mutter nicht einmal hinzugehen." Die Augen des Jungen fingen an, verräterisch zu glänzen; er war schon immer etwas zart beseitet.
Die Küchenmagd schaute mit einem verstohlenen Lächeln aus dem Fenster in Richtung einer der Knechte, welcher fluchend die regennassen Rinder über den Hof führte. ,,Oh ja, das ist nicht schön. Wo es doch der Prinz höchstpersönlich war, jener dich zum Feste geladen hat. Irgendetwas an dir muss ihn wohl verzaubert haben." Die Magd seufzte und strich dem Jungen über sein kastanienbraunes Haupt. ,,Ach, das denke ich nicht, bring mich doch nicht in Verlegenheit. Mit Sicherheit hatte der Prinz nur Mitleid mit dem armen, dreckigen Entlein.", antwortete der Aschenjunge, während er sich von seinem schmutzigen Lumpengewand befreite. Die Magd seufzte und lehnte sich zurück, nicht ohne das Wasser davor auf seine Wärme getestet zu haben. ,,Ist gut so.", sprach sie, und der Junge stieg hinein.
Wenig später saß der Aschenjunge wieder an seinem Kaminplatz, und hörte den Schwestern zu, wie sie davon erzählten, wie ihre Kleider und ihr Schmuck zum Feste aussehen würden, und dass sie mit ihrer Pracht einjeden überstrahlen würden. Der Aschenjunge fühlte sich, als sein ein Frosch in seinem Hals gefangen; es war ein schreckliches Gefühl.
Mit hängenden Schultern sah er dem Vater dabei zu, wie er seinen Stiefschwestern zwei nagelneue Perlenketten präsentierten. Diese kicherten. ,,Was schaust du so, Aschenjunge?", zischte die Ältere, worauf der Junge schnell seinen Blick abwand. Doch die Schwestern verschwendeten keinen Gedanken daran, ihm nun seine Ruhe zu lassen. ,,Ach, will das schmutzige Entlein auch Schmuck und Perlen besitzen?", lachte die eine gehässig. Dem Jungen verschwomm die Sicht, als sich seine Augen mit Tränen füllten. ,,Kein Gram, du würdest auch mit Schmuck dreckig und grau aussehen. Schämen müsste sich deine tote Mutter über dich.", rief die andere.
Da ballte der Junge die Fäuste und schmiss erbost den Kehrbesen von sich. Er erhob sich von seinem Kaminplatz, und stapfte zu der Stiefschwester. Von seiner Wut geblendet, trat er dieser mit seinem schweren Holzschuh gegen ihr Bein. Unter dem Gezeter der Mutter und dem Gejaule der Schwester rauschte der Aschenjunge aus dem knarrigen Fachwerkgebäud'.
Er wusste, dass er sich für seine Tat Schläge eingehandelt hatte. Doch nicht jetzt. Jetzt brauchte er seine beste Freundin. Er rief nach Ilona, die mit Freuden auf ihn zuhielt und erheitert bellte.•°•°•°•°•
I know, langweiliges Kapitel, aber seht es als Lückenfüller.Ich muss mich zur Zeit ganz schön über mich selbst ärgern, da ich eine ziemliche Schreibblockade habe, im Moment. Ich bin gerade am Anfang des dritten Festtages angelangt und komme einfach nicht weiter .-.
Wie auch immer, schönen Samstagabend euch. :D
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Aschenjunge ~ Glpaddl
Fanfic,,Einem reichen Mann wurde seine Frau krank. Als sie fühlte, dass ihr Ende herankam, rief sie ihre einzige Tochter zu sich 'ans Bett und sagte: 'Liebes Kind, bleib fromm und gut, so wird der liebe Gott immer helfen, und ich will vom Himmel auf dich...