Doch ehe Manuel seinen Mund öffnen und antworten konnte, ließ der Prinz seine Hand von dessen Hüften gleiten; mit der anderen hielt er die des Aschenjungen immernoch fest umschlossen. Gerade so, als würde er Angst haben, der misteriöse Junge könnte sich ihm jede Sekunde entreißen und davoneilen.
Mit zusammengezogenen Augenbrauen begutachtete der Königssohn seinen Vater. Jener war gerade im Begriff seinen Sohn mit wilden Gestiken zu sich zu lenken. Während der junge Prinz den Aschenjungen nun endgültig losließ und mit Verdruss zum König stapfte, konnte Manuel sich ein Kichern nicht unterbinden. Damit, dass dieses ihm schneller als gedacht vergehen würde, rechnete er in jenem Moment allerdings nicht.,,Vater, es ist gerade schlecht", sprach der Prinz sogleich, als er vor dem König zum Stehen kam. ,,Nun, wollen wir nicht so tun, als würde mich das interessieren, Thaddeus.", entgegnete sein Vater und schnaufte.
,,Dir ist hoffentlich bewusst, dass es in wenigen Minuten zwölf schlagen wird." ,,Das ist es, do-" Mit einer Handbewegung ließ der König seinen Sohn verstummen. ,,Lass mich zuende sprechen, Sohn. Wenn es zwölf schlägt, dann musst du dir deine zukünftige Partnerin wählen. So und nicht anders hatten wir es vereinbart. Dir wird wohl bewusst sein, warum ich dich hergebeten habe. Du sollst dir eine Frau suchen. Dieser junge
Mann-", er nickte in Richtung des Aschenjungen, ,,- ist keine Dame.",,Entweder ihn oder niemanden." Der Königssohn blickte seinen Eltern stur in die Augen. ,,Kind, er ist ein Mann. Das wird nicht gehen, so leid es mir auch tut.", sprach die Mutter sanft, und legte dem Prinzen eine Hand auf die breite Schulter, welche er aber empört wegstieß. ,,Ich sage es noch einmal. Ich möchte diesen Jungen heiraten. Mir tut es nichts zur Sache welchem Geschlecht er angehört. Es ist dieser Mensch, der mich verzaubert hat wie kein anderer es je zu tun vermag. Bitte Vater, ich bin mir im Sicheren, ohne ihn kann ich nicht glücklich werden." Ihm war wohl bewusst, dass er übertrieb, doch er fand den Jungen mit den tiefen moosgrünen Augen mehr als interessant, und er wollte unbedingt mehr über ihn erfahren. ,,So einfach ist das nicht, Junge. Das Volk würde uns hassen."
Dem Prinzen stiegen Tränen der Wut in die Augen als er seine Hände zu Fäusten ballte. ,,Achja, ist das so?", hauchte er mit zitternder Stimme, ,,Du hast die Wahl, Vater. Entweder wird das Volk dich hassen, oder ich werde es tun."
Mit Schwung drehte der Prinz sich um, ertrug er es doch nicht länger, seinem verständnislosen Vater in die Augen zu blicken. Mit gestrafften Schultern lief er auf den Aschenjungen zu, jener etwas verloren am Rande des Ballsaales Platz gefunden hatte. ,,Lasst mich Euch küssen.", sprach der Königssohn herrisch, und platzierte seine Hände abermals an der Taille des Aschenjungen. ,,W- wie bitte? Ich denke, ich habe Euch nicht recht verstanden, H- Hoheit", stotterte der Junge, und tat einen vorsichtigen Schritt zurück. ,,Nein, dies ist mein vollster Ernst. Mein Vater hat es nicht anders verdient, und ich werde es nur zu gerne tun. Das einzige was Ihr tun müsst, ist, mich Eure Maske abnehmen zu lassen. Ich würde dem Menschen, in welchen ich mich in weniger Zeit so sehr verliebt habe, gerne in sein Gesicht schauen können, wenn ich ihn zu meinem Gatten mache."
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Entschuldigt mir das späte Update, aber meine Woche war ziemlich anstrengend.
Die Geschichte wird übrigens bald zu Ende gehen. Mir wurde vorgeschlagen, noch ein Märchen zu ,,covern", also fühlt euch frei, Vorschläge in die Kommis zu spamen. :D
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Aschenjunge ~ Glpaddl
Fanfic,,Einem reichen Mann wurde seine Frau krank. Als sie fühlte, dass ihr Ende herankam, rief sie ihre einzige Tochter zu sich 'ans Bett und sagte: 'Liebes Kind, bleib fromm und gut, so wird der liebe Gott immer helfen, und ich will vom Himmel auf dich...