19. „ Das mit dem kleinen Flugzeugklo"

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„19. Kapitel"
Knappe 5 Stunden später saßen wir gut gelaunt im Flieger. Nachdem ich Tom noch ein paar Mal als Kissen missbraucht hatte, war ich inzwischen einigermaßen ausgeschlafen.

„Tom, pack mal meine Jacke da hoch." Bill hielt mir seine Jacke unter die Nase.
„Lass die doch hier unten. Gleich wird's sowieso wieder kalt."

Ich hob eine Augenbraue und reichte die Jacke an Tom weiter, der am Gang saß. Doch Bill zuckte nur mit den Schultern, schaute wieder fröhlich aus dem Fenster und stopfte sich Gummibärchen in den Mund. Er hatte schon beim Betreten des Flughafens beschlossen, dass er am Fenster sitzen würde. Und zwar Hin-und Rückflug.

„Boah ich hoffe, es gibt bald Essen!"
„Wir sitzen doch erst seit 15 Minuten im Flugzeug und außerdem hast du doch deine Gummibärchen."
„Na und? Ich hab aber trotzdem Hunger."
„Bill, reiß dich mal ein bisschen zusammen! Du bist siebzehn, also hör auf dich wie ein Zehnjähriger zu benehmen!", zischte Simone aus der Reihe hinter uns.
„Noch bin ich sechzehn!", kam es trotzig von Bill. Ich verdrehte die Augen und sah zu Tom, der ebenfalls schmunzelte.
„Zwei Wochen sind ja wohl kein Unterschied! Und jetzt erzähl mir nicht, dass du dich nach diesen zwei Wochen änderst."
„Ja wenn du das nicht glaubst, kann ich auch nichts dafür!" Beleidigt stopfte Bill die Tüte mit den Gummibärchen in seine Tasche. Seitens Simone war nur noch ein Seufzen zu hören.

Bill drehte sich schließlich zum Fenster und sah missmutig hinaus. Von seiner Freude auf den Urlaub war nun auch nichts mehr zu sehen. Auch Tom und mich strafte er mit Nichtbeachtung. Aber spätestens wenn es Essen hab, würde er wieder fröhlich werden. Was seine Laune anging war er eben doch ziemlich unbeständig.

Nach 10 Minuten kamen dann die Stewardessen mit dem Essen. Und Bill war eingeschlafen.
„Möchte der junge Herr neben ihnen auch etwas essen?", fragte die Stewardess höflich und deutete auf Bill.
„Nein, lassen sie mal. Mein Bruder hat keinen Hunger.", antwortete Tom für mich. Sie nickte und ging dann weiter.
„Oh, der Arme." Ich warf einen kurzen Blick auf Bill und wandte mich dann wieder grinsend zu Tom. „Was bist du doch für ein netter Bruder."
„Ich weiß." Er wackelte mit den Augenbrauen und ich gab ihm lachend einen Klaps auf den Kopf. „Hey! Wofür war das?", beschwerte er sich. „Normalerweise würdest du das jetzt zurück kriegen, aber ich schlage keine Frauen." Ein Lächeln huschte mir übers Gesicht. Er sah mich als Frau. Nicht als Mädchen. Nein, als Frau.
„Ohh... Ich wusste du hast eine nette Seite."
„Aber...", er hielt mir seinen vollen Joghurtlöffel entgegen und lachte provozierend.
„Wehe!", lachte ich und hielt ihm ebenfalls meine Gabel mit Nudeln entgegen.

„Ihr seid hier nicht alleine und jetzt hört auf! Mit Essen spielt man nicht!" Dad schaute zwischen den Sitzen hervor.
„Genau, Tom!" Vorwurfsvoll sah ich ihn an. „Du bist siebzehn! Benimm dich nicht wie ein Zehnjähriger!!"
„Noch bin ich sechzehn!", äffte Tom Bill nach.

„Haha, wieder lustig drauf heute, ne?" Bill drehte sich zu uns und fuhr sich übers Gesicht.
„Und die beleidigte Leberwurst ist auch wieder wach!"

Wenn Blicke töten könnten, wäre Tom spätestens jetzt tot umgefallen. Bill verschränkte seine Arme vor der Brust und lehnte seinen Kopf gegen seinen Sitz. Also wirklich ausgeschlafen sah er ja nicht aus. Seine Haare hingen in sein Gesicht und seine Augen waren noch halb geschlossen. Als wir Löffel und Gabel sinken ließen, fiel sein Blick auf unser Essen.

„Wieso hab ich kein Essen?!"
„Ja, Tom. Wieso hat Bill kein Essen?!", grinste ich.
„Ich dachte mir du hättest keinen Hunger." Unschuldig sah Tom zu seinem Zwillingsbruder. Also bei diesem Blick hätte ich ihm schon längst wieder verziehen. Bills Augen verengten sich und er ließ seinen Blick zwischen uns herwandern. Beleidigt zog er sich zurück, sein Blick auf den vorderen Sitz gerichtet. „Och Billy..."
„Nenn' mich nicht Billy!"

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⏰ Letzte Aktualisierung: Dec 07, 2022 ⏰

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