16. Das, in dem die ganze Arbeit an mir hängen bleibt

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*16.Kapitel*

Ich wachte auf und sah auf das Kissen, das ich im Arm hatte. Als ich an die Nacht dachte, musste ich grinsen; ich hatte von ihm geträumt. Es war der schönste Traum, den ich seit langem geträumt hatte. Wir waren am Meer gewesen. Er hatte einfach nur da gestanden und mich im Arm gehalten. Lächelnd drehte ich mich auf den Rücken und kuschelte mich in mein Bettzeug. Wenn ich die Augen schloss, konnte ich immer noch seine Arme, die er schützend um meinen Körper geschlungen hatte, spüren. In meinem Bauch kribbelte es immer noch...

Ich sah auf meinen Wecker: Schon 11 Uhr. So lange schlief ich doch sonst nie. Müde war ich nicht mehr, also beschloss ich langsam mal aufzustehen. Gut gelaunt hüpfte ich aus meinem Bett. Auf dem Weg ins Badezimmer kam mir ein schlechtgelaunter Bill entgegen.
„Mein Kopf tut wieder arschweh!" Er hielt sich seine Stirn. Wenn der wüsste... Ich schenkte ihm einen mitleidigen Blick und verschwand im Badezimmer.

Diesen Morgen trödelte ich unbeschreiblich, da ich immer wieder damit beschäftigt war, über Tom nachzudenken. Danach hatte ich schon wieder längst vergessen, was ich eigentlich tun wollte. Doch irgendwann hatte ich es geschafft mich anzuziehen und hüpfte gedankenverloren die Treppe runter.

Als ich wenig später Cornflakes essend am Tisch saß, fiel mir ein Zettel auf. Ich nahm ihn mir und las ihn durch.

Hallo ihr Drei,
fangt bitte schon mal mit Kofferpacken an
Abflug morgen um 12.30 Uhr von Leipzig
Kuss, Simone

Das konnte ja was werden. Wir drei und Kofferpacken. Die erste Hürde bestand erst einmal darin, die Zwei wach zu kriegen. Obwohl, Bill war ja anscheinend schon wach. Bis sie fertig waren, dauerte dann auch noch. Und die Wäsche würde sowieso an mir hängen bleiben. Ich trank den letzten Schluck Kaffee auf und stellte das Geschirr in die Spülmaschine. Wie erwartet, war noch keiner der Zwillinge hier unten aufgetaucht.

„Aufstehen!" Mit Wäschekorb in den Händen platzte ich in Toms Zimmer.
„Hmpf... Nein..." Er vergrub seinen Kopf unter dem Kissen.
„Musst du."
„Nö."
„Gut, dann nicht." Ich stellte den Wäschekorb ab und ging auf sein Bett zu. Anscheinend hatte er geglaubt, dass ihn jetzt in Ruhe weiterschlafen lassen würde, da er sich wieder entspannte und streckte. Doch ich hatte nicht auch nur eine Sekunde daran gedacht ihn schlafen zu lassen. Ich griff mir seine Decke und zog sie ihm vom Körper.
„Gib mir die Decke wieder!" Er griff nach ihr.
„Nö."
„Doch!" Dieses Mal erwischte er einen Zipfel und zog mit voller Kraft daran. So kam es, dass wir uns wie zwei kleine Kinder um eine Decke stritten. „Ich will die Decke wieder haben!"
„Pech!"
„Neein!"
„Ja doch!"
„Gib her!"

„Äh Leute, was macht ihr da?" Bill stand im Zimmer und beobachtete uns skeptisch.
„Nimm dir ein Beispiel an deinem Bruder." Ich sah Tom an und zog ein wenig fester an der Decke. „Der ist schon auf."
„Pf..." Doch er ließ die Decke los, setzte sich im Schneidersitz auf sein Bett und verschränkte die Arme vor der Brust.
„Jaa, Kritik kannste nicht vertragen, ne?" Mit einem triumphierenden Blick sah Bill zu Tom.
„Leck mich."
„Nee, kein Interesse. Wie wär's mit dir, Lina?" Er grinste mich an.
„Hm... Klar." Ich hob die Bettdecke auf und ging zum Bett. „Los. Hose runter." Ich grinste Tom an und deutete auf seine Boxer.
„Bill, gehst du dann?" Er setzte sein Checkergrinsen auf und deutete Bill, sein Zimmer zu verlassen.
„Haha, seid ihr lustig..." Bill verschränkte seine Arme und setzte sich auf den Boden.
„Boah Bill, ey, das kannst du doch nicht machen! Ich hab mich gerade voll gefreut...", schmollte ich ihn an. Doch er quittierte es nur mit einem Zucken.
„Sorry, das nächste Mal."
„Okay... Ach wieso ich eigentlich gekommen bin, ähm, also wir fliegen morgen um 12.30 Uhr ab Leipzig und -"
„Warum nicht ab Magdeburg – Cochstedt?"
„Weil das ein regionaler und Leipzig ein internationaler Flughafen ist."
„Achso."
„Ja also, wir sollen schon mal anfangen zu packen." Ich stand auf und deutete auf den Wäschekorb. „Tut die Sachen, die ihr mitnehmen wollt und noch gewaschen werden müssen, in die Wäschekörbe. Ich schmeiß dann gleich noch die Maschine an."
„Uii, super Hausfrau."
Entgeistert sah ich Bill an. „Irgendeiner muss es ja schließlich machen und ich glaube nicht, dass du freiwillig Wäsche wäscht." Er schüttelte heftig mit dem Kopf. „Und Simone kommt erst um 5 Uhr nach Hause. Die Wäsche muss auch noch trocknen."
„Jaja."

Ich verließ das Zimmer und ging ins Schlafzimmer von Dad und Simone. Die beiden hatten ihre schmutzigen Sachen schon heraus gesucht. Seufzend nahm ich mir den Korb, der im Zimmer stand und schmiss die Sachen hinein. Dann schleppte ich den vollen Korb ins Badezimmer und stopfte die Buntwäsche in die Maschine, die Kochwäsche ließ ich im Korb. Voll war die ja noch nicht... Ich seufzte, stand auf und schaute bei Bill vorbei.

„Hast du schon was?"
„Jap. Hier." Er drückte mit den vollen Korb in die Arme.
„Schon fertig?"
„Jaa." Stolz grinste er mir entgegen.
„Okay. Danke." Zurück im Badezimmer fing ich an, die Wäsche zu sortieren. Ich fand ganze zwei Boxershorts. „Bill?!", schrie ich durch den Flur.
„Ja?" Er schlurfte zu mir.
„Bist du dir sicher, dass du mit zwei Boxershorts auskommst?"
„Ja?"
„Okay..." Ich zuckte mit den Schultern und stellte die Maschine an. Dann stand ich auf und ging in mein Zimmer. Schließlich musste ich meine Sachen ja auch noch waschen.

Nach 20 Minuten hatte ich dann alles herausgesucht. Summend stellte ich den Korb vor der Waschmaschine ab und schaute auf die Zeitanzeige. Noch 1 Stunde. In dieser Zeit konnte ich also noch die Wäschespinne aufbauen und die Koffer von Dachboden holen. Jaja... Die ganze Arbeit blieb wieder an mir hängen...
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hey, sry, dass das kapi wieder so kurz geworden ist :/
jaa.. iwann musste ja dieser moment kommen: mein kapitelvorrat ist alle :/
Ich hoffe es hat euch trotzdem gefalln ;)

LG Polarfuchs345

Geschwisterliebe Tokio Hotel Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt