*3.Kapitel*
Eine Woche ist es jetzt schon her, dass wir nach Loitsche gezogen waren. Langsam hatte ich mich auch an das neue Haus gewöhnt. In den ersten Tagen waren wir eigentlich nur unterwegs gewesen um neue Möbel und diesen Kram zu besorgen und verbrachten Stunden lang in Baumärkten und Möbelgeschäften. Abends taten mir dann immer die Füße weh. Zum Glück musste ich die Möbel nicht auch noch aufbauen. Das machten Dad und Tom. Bill fand immer eine Ausrede nicht mithelfen zu müssen. Während Tom und Dad also mit Aufbauen beschäftigt waren und Simone kochte schauten wir fern oder zockten PlayStation.
In dieser letzten Woche war tatsächlich so etwas wie Alltag bei uns eingekehrt. Ich hatte Simone kennen gelernt; sie war wirklich unglaublich nett.„Haben sich Caro und so eigentlich schon gemeldet?" Mein Dad betrat die Küche.
„Ja. Caro hat gestern angerufen. Ich soll dich von ihr und den anderen Grüßen.", antwortete ich und schob mir einen weiteren Löffel Cornflakes in den Mund.
„Und wie geht's ihr?"
„Joa, ganz gut. Sie meinte ihre bisherigen Ferien wären ziemlich langweilig."
„Was machen die anderen beiden?"
„Jaden ist ja bis nächste Woche im Urlaub und Jan macht die letzten drei Wochen Ferienarbeit, hat also auch nicht viel Zeit."Ich vermisste die drei. Sehr sogar. Was würde ich jetzt dafür geben mit Caro meine Ferien verbringen zu können. Es gefiel mir hier in Loitsche, aber es war eben nicht Düsseldorf. Dort hatte ich Freunde.
Dass ich mich mit Bill und Tom gut verstand, keine Frage, aber ich kannte sie kaum.
Mit Caro war ich schon seit dem Kindergarten befreundet. Einmal hatte der dicke Michi (^^) ihr ihre Puppe weggenommen und im Klo versenkt. Ich habe sie ihr dann schließlich herausgefischt und seit diesem Tag waren wir unzertrennlich. Auch Jan kannte ich schon eine Ewigkeit. Seine Eltern waren damals Auftraggeber meines Dads gewesen. Jaden war später dazu gekommen. Er war vor 1 ½ Jahren mit seiner Familie nach Düsseldorf gezogen. Wir waren fast ein Jahr zusammen gewesen. Als wir uns dann nach einem Jahr trennten, dachte ich wirklich unsere Freundschaft würde daran zerbrechen. Doch das tat sie nicht.Ich musste lächeln als ich an die drei dachte. Was waren wir doch für ein verrückter Haufen...
„Hey, Kleines.", Dad setzte sich neben mich und nahm mich in den Arm. „Ich weiß, dass das alles nicht leicht für dich ist, aber-"
„Dad, es ist okay. Du hast immer so viel für mich getan und... und jetzt bist du glücklich." Ich senkte den Blick.
„Ach Lina. Ich bin immer glücklich gewesen.. Ich hab dich lieb." Er drückte mir einen Kuss aufs Haar.
„Ich weiß, Dad."Nachdem Dad um 8.00 Uhr aus dem Haus verschwunden war machte sich schließlich auch Simone auf den Weg in ihr Atelier.
Jetzt war es still im Haus. Alle waren weg und ich hatte nichts zu tun. Die Zwillinge waren zwar da, aber bei denen brauchte ich vor 15.00 Uhr auch nicht aufzutauchen. Ich hatte jetzt also 7 Stunden die ich rumkriegen musste. Also beschloss ich erst einmal duschen zu gehen.
Missmutig ging ich die Treppe hoch und schloss mich im Badezimmer ein. Nachdem ich bestimmt eine viertel Stunde nur vor dem Spiegel gestanden und nichts getan hatte begann ich mich langsam auszuziehen und stellte mich unter die Dusche.Eine gefühlte Stunde später stand ich schließlich geduscht und in ein Handtuch gewickelt vor meinem Schrank. Ich entschied mich für eine graue Jogginghose von Karl Kani und ein blaues Hollister Top. Meine Haare band ich zu einem lockeren Pferdeschwanz nach oben. Schminken brauchte ich mich heute nun wirklich nicht.
Ein kurzer Blick auf die Uhr – 10.00 Uhr und ich hatte immer noch keinen Plan was ich machen könnte.
So schlurfte ich kurzer Hand wieder nach unten und pflanzte mich auf die Couch. Ich schaltete den Fernseher ein und zappte ziellos durch die Programme und blieb schließlich auf RTLs „Assi-TV" hängen. Normalerweise guckte ich mir so etwas nur an wenn mir langweilig war. - Und ich hatte wirklich Langeweile.Es war nicht so, dass ich Ferien nicht mochte, im Gegenteil; ich liebte sie und hasste wie jeder andere die Schule, aber diese Langeweile hier war kaum zum Aushalten. Da hatte man schon Geschwister, musste sich aber trotzdem langweilen, weil die zu faul waren aufzustehen. In Düsseldorf würde ich einfach mit Caro shoppen gehen oder Eis essen gehen. Ich hätte auch kein Problem alleine zu gehen, aber dieses Kaff besaß nicht einmal eine vernünftige Eisdiele.
Auch der Urlaub fiel dieses Jahr dem „Projekt: Neue Familie" zum Opfer.Aber was ärgerte ich mich jetzt darüber? Es half sowieso nichts. Ich würde die Zeit schon herum kriegen. Irgendwie...
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Geschwisterliebe Tokio Hotel
FanficLina zieht mit ihrem Vater zu dessen neuer Freundin nach Loitsche. Nach anfänglichen Zweifeln lebt sie sich ein und versteht sich gut mit ihren Stiefbrüdern. Vielleicht etwas zu gut... ________________________________________________________________...