Kapitel 6.

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~Der gefühlsvolle Augenblick in dem wir die grausame Zeit vergessen hatten, bleibt die schönste Erinnerung an sie~

«Ben»

Zögerlich öffnete ich meine schmerzenden Lieder und noch immer schwirrten mir zahlreiche der Hoffnung gebenden Wörter mit denen mich Rey letzte Nacht beruhigt hatte in meinem von Kopfweh befallenen Kopf herum. Obwohl ich mir meine Taten nie verzeihen konnte hatten mir die Phrasen Mut zugesprochen. Den Mut-daran zu glauben, dass mein größter Wunsch, endlich in Frieden-ohne den reißerischen Kräften Gut und Böse leben zu können in Erfüllung gehen würde.

Selbst wenn es ein langer und steiniger Weg werden würde war ich dazu bereit diese Reise einzugehen. Der Weg würde einzig und allein zum Gleichgewicht führen und mich zwingen mein Schicksal so hinzunehmen wie es war.

Es war das einzige was ich wirklich wollte. Ein Leben mit Rey an meiner Seite-in Frieden und mit jener Zuversicht des Gleichgewichts. Dies war mein sehnlichster Wunsch. 

Plötzlich öffnete Rey ihre blasen Lieder und ihre wunderschönen dunkelbraunen Augen musterten mich interessiert. Ihre leicht gewelltes Haar hing ihr locker über ihre vom rauen Ledersessel aufgeriebenen Schulter. 

Die eisigen Schneeböhen hatte sich längst wieder gelegt und das einzige was übrig geblieben war-der Wind war nur noch eine kühle und angenehme Prise.

Zögerlich näherte ich mich ihrer hellen Gestalt und gab ihr einen kühlen und dennoch liebevoll gemeinten Kuss auf ihre eiskalte Stirn. Ein leichtes Lächeln begann ihr vorhin noch ausdrucksloses Gesicht zu umranden und langsam begann sie mir einzelne meiner kohlrabenschwarzen Locken aus meinem vernarbten Gesicht zu streichen.

"Wir sollten uns den Planeten genauer ansehen...,begann ich zu erwähnen,...wenn du möchtest kannst du mich begleiten."

"Ben, wir sollten das nicht machen", erwiderte sie mit ängstlicher Stimme,...wir sollten aufbrechen-es könnte bereits Kopfgeld auf uns ausgesetzt sein."

"Sie wissen nicht wo wir uns befinden,die Macht hätte uns gewandt,"antwortete ich leise auf ihre Annahme,"Wir müssen das Risiko eingehen-es bleibt uns keine andere Möglichkeit,der TIE-Silincer ist immer noch festgefroren-werend wir den Planeten erkunden, lassen wir schlicht den Motor das schwere Eis schmelzen." 

Langsam stand sie von dem in nahe des Cockpits liegenden Sessel  und legte ihren oval geformten Kopf schief in meine Richtung.

"In Ordnung", antwortetet sie misstrauisch,"Aber sobald es geht verschwinden wir."

Zögerlich drückte ich Rey ihren normalerweise hellblau scheinendes nichtausgefahrenes Lichtschwert in ihre weiche Hand und befestigte zugleich das Meine in meinen an der Taille anliegenden Gürtel. Ich umfasste wieder ihre Hand  und mit schnellen Schritten gingen wir durch die von Dunkelheit umgebene Außenlucke. Rey hatte bereits ihre dunkle Kapuze über ihr hübsches Gesicht gezogen und mit der überlegenden Tatsache der Sicherheit tat ich ihr es gleich.  

Vor uns lag eine unendlich wirkende Sandwüste umgeben von Schnee und Eis doch zugleich erhoben sich auch erneut die schroffen Gletscherspalten die mir schon das letzte Mal als ich sie erblickte ein von Endlosigkeit erfülltes Gefühl bereiteten. Auch wenn die Kälte unsere Körper durchforstete war dies ein wunderschöner und atemberaubender Anblick der mein Herz zum erwärmen brachte. Die kühle Prise trat auf und mein gelocktes Haar wehte leicht mit ihr mit.

"Selbst wenn wir vorsichtig sind wird unsere Vorsicht nicht im geringsten reichen...,fing Rey flüstern an,..sie würde den Silincer erblicken." 

Der Planet war zwar unbekannt und schien mir einiger Maßen sicher, doch trotzdem war das endlose Sicherheitsgefühl aus meinem Herzen bereits erloschen. Vorsichtig trat ich einen kleinen Satz nach vorne und blickte in die gelblich vom Sand eingefärbte Eiswüste. Es war ein seltsamer Planet-lebend in einer Art Symbiose. Umgeben von nichts...

Doch die Harmonie sollte nicht von Ewigkeit sein, denn nur wenige Sekunden später wurde all der Frieden zu einem einzigem Zog der Dunkelheit. 

Plötzlich erhob sich vor uns wie aus dem dunklen Nichts mit einem lauten und beinahe ohrenbetäubend Rauschen eine dunkle Gestalt deren Anblick mir sofort ein Gefühl von Angst einflösse. Ihr Gesicht war bedeckt von einer dunklen und ärmlich wirkenden, ein wenig verrosteten Maske und ehe ich mich auch versah richtete sie schon aus lauter Wut ihre schwarz-silberen Waffe auf unsere unregelmäßig klopfenden Herzen.

Mir fiel es selbst in dem Augenblick des Schockes nicht schwer mir deren Identität ausmalen zu können.

Es war ein hasserfüllter, nach unsern Köpfen jagender Kopfgeldjäger der um beinahe jeden grausamen und zwielichtigen Preis unseren Tod erblicken wollte. 

Völlig verwirrt aber dennoch darauf vorbereitet fuhren wir beinahe Spiegelbild gleich unsere gegenüber wie Abschaum behandelnden Lichtschwerter aus und rannten um unsere abermliches Leben in Richtung des TIE-Silincers der uns erneut zur Flucht verhelfe sollte.

Um uns herum vielen bereits die ersten rot flackernden Laserschüsse und unbehagen konnte ich die tödlichen Angriffe gekonnt blocken.

Wieder ein Schuss. Langsam umschlingte meinen Geist eine ungezügelte Müdigkeit und immer schwerere fiel es mir den maskierten Attentäter zur Nichte zu machen. 

Es fesselte  mich ein bebender Schmerz in meiner betäubten Schulter. Er hatte mich getroffen. 

"Ben,Nein!",schrie Rey als sie das Massaker der Schlacht mitbekam.

Zögerlich fasste ich mir an mein knochiges Schulterplatt wobei ich ein fleischige und bereits blutunterlaufenen Wunde vorfand. Es war nicht das erste mal das ich solche Schmerzen fühlen musste. Noch immer von dem Kopfgeldjäger verfolg wurde unser Ziel jedoch immer deutlicher in der Ferne sichtbar.

Noch mehrmals schoss die aggressive Gestalt von Kopfgeldjäger auf unsere in Frieden leben wollenden Seelen. Doch der Frieden schien sich immer weiter zu entfernen. Kopfgeldjäger-sie waren spezialisiert darauf für Auftraggeber gegen Bezahlung alles zu tun was mein Leben damals zerstörte. Sie waren bereit zu töten.

Plötzlich ertönte ein  ohrenbetäubender Schrei und der Jäger geleitete wie durch Geisterhand,  mit einer halb zerstörten Rüstung auf den von Eis bedeckten Sand.

Erschreckt blickte mir Rey in meine glasigen Augen. Ihr Hass lag einzig und allein auf dem vor Schmerz wimmernden Kopfgeldjäger und sie war dazu bereit gewesen in so sehr zu verletzen das seine Lebenssekunden in Zehnerschritten gezählt werden konnten. 

Ohne uns auch nur einmal umzudrehen deaktivierten wir unsere blitzenden Lichtschwerter und liefen zu unserm schützenden Schiff. Das einzige was ich nun fühlen konnte war die unendliche Ferne. 

Angekommen sagte sie kein einziges Wort sondern wendete sich sofort an das überdimensionalen Armaturenbrett des Cockpits und aktivierte das unangenehme ertönen der Lichtgeschwindigkeit. Das eroberische Eis war bereits zur Gänze geschmolzen und es war einfach das Fluchtschiff zu starten.

Wenige Augenblicke später richtete sie ihre Aufmerksamkeit jedoch mit noch immer angsterfüllten Blick auf meine schmerzende Fleischwunde und begann sie mit einem von ihrer beigen Kleidung abgerissenen Stofffetzen so gut es ging zu versorgen. 

"Es tut mir Leid...,begann ich leise...,du hattes Recht-wir hätten das Risiko nicht eingehen dürfen."

"Das ist nicht relevant...,erwiderte sie die Entschuldigung meiner Seits barsch und tupfte zitternd die letzten Blutspuren der Wunde von meiner Haut,...sie wissen wo wir uns befinden-wir müssen vorsichtiger sein."

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