Kapitel 2

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~Pov. Hoseok~
"Wieso bist du uns gefolgt?", erklang die tiefe Stimme meines Gegenübers. Ich erkannte, dass er seine Stimme extra verstellte damit ich seine normale nicht hörte. Da ich aber so erschrocken von der momentanen Situation war konnte ich nicht so schnell antworten wie sie es wollten. Mein Gegenüber rüttelte an meinen Schultern und brachte mich dadurch zu einer stottrigen Antwort:"Äh ich äh ich äh...also ich-" "Red klartext.", kam es von einem der Anderen. Ich atmete kurz durch. "Also...ich bin euch halt gefolgt. Ich weiß selbst nicht wieso." "Aha einfach so. Für wen arbeitest du?", sagte ein anderer und klang sehr wütend weshalb ich zusammen zuckte.
Mein Herzschlag ging schnell und ich konnte das Blut als Rauschen in meinen Ohren hören. Mein Adrenalin Spiegel wollte auch nicht mehr sinken sondern stieg immer weiter. "Für niemanden." "Beweis es." "Wie soll ich es denn Beweisen?" Plötzlich drehte er mich mit Schwung um und ich wurde an den Baum gedrückt. Zwei packten meine Arme und drückten sie fest an den Baum. Der der mich ebend umgedreht hat fing an mich abzutasten. "E-ey was wird das.", fragte ich mit vor Angst zitternder Stimme. Sie antworteten nicht sondern suchten mich weiter ab, ich traute mich nicht zu wehren. Gegen vier würde ich nicht ankommen, das wusste ich. Sie haben mich ebend schon abgehangen also würde ich höchst wahrscheinlich nicht vor ihnen weg rennen können. An meiner vorderen Hosentasche stießen sie auf mein Handy welches mir direkt abgenommen wurde. Kurz hörte er auf mit der Untersuchung und ich war schon erleichtert, da ich dachte, dass es jetzt zuende wäre doch schon spürte ich wieder seine Hände an meinem Körper. Er untersuchte sogar meine Schuhe. "Sauber.", war das Stichwort und ich wurde an meinen Armen losgelassen und von dem Typen umgedreht.
Ich sah, dass der vierte mein Handy mit seinem verbunden hatte und etwas auf diesem rum tippte. Dann zog er das Ladekabel aus meinem Handy raus und reichte es dem größeren. "Sauber." Er reichte es mir wieder und ich steckte es mit zitternden Händen ein. "Müsstest du nicht schon wieder im Heim sein? Man darf nicht so lange draußen bleiben." Ich erstarrte wieder. "W-woher-" "Wir stellen die Fragen.", unterbrach mich der kleinste und ich zuckte etwas und sah auf den Boden. "Wir wissen viele Dinge über viele Dinge. Zum Beispiel, dass duin deiner letzten Klassenarbeit eine 1- geschrieben hast und davor eine 2+." Ich sah sie wieder an und war mehr als geschockt. Woher wussten sie so viel über mich? "Bye.", sagte der größte und ehe ich mich versah rannten sie in verschiedene Richtungen und niemand war mehr zu sehen. Kein Geräusch war von ihnen zu hören. Egal wie oft ich mich um meine eigene Achse drehte. Langsam beruhigte sich mein Herzschlag und mein Adrenalin Spiegel sank. Nachdem ich mich wieder gefasst hatte, lief ich wieder aus den Wald richtung Heim. Ich konnte es grad garnicht realisieren. Ich habe gerade welche von den X-Hunter gesehen. Sie hatten mit mir geredet. Sie waren wirklich real. Ich wollte schon seit ich von ihnen gehört hatte bei ihnen dazu gehören aber hätte nie gedacht sie mal zu begegnen.

Nach einigen Tagen die aus langer Schule und lernen bestanden lief ich eine Straße entlang. Ich freute mich jetzt schon auf die Sommerferien welche in etwa einem Monat waren. Jetzt standen die letzten Klassenarbeiten an für die ich aber nicht all zu viel lernen musste. Den ganzen Stoff konnte ich da ich nichts anderes zu tun hatte als lernen. Freunde hab ich ja nicht und eine andere Beschäftigung auch nicht. Das klang echt traurig.
Da ich letzte Nacht kaum schlafen konnte und viel an die X-Hunter denken musste hab ich überlegt sie zu fragen ob ich ihnen beitreten durfte. Auch wenn ich bezweifelte, dass wenn ich auf sie treffen würde irgendein Wort aus mir raus bekommen würde, wollte ich es versuchen. Zu verlieren hatte ich nichts.
Deshalb lief ich jetzt Orientierungslos durch die Gegend. Ich hatte keine Ahnung wo man sie finden könnte. Angeblich hatten sie auch ein Hauptquartier oder ähnliches aber ich wusste nicht wo es sein könnte. Falls es überhaupt exestierte.
Ich lief lange weiter aber ich fand niemanden, geschweige denn ein Hinweis wo sie waren. Entäuscht machte ich mich auf den Weg zurück. Ich musste mit dem Bus zurück fahren da ich sehr weit gelaufen war also ging ich zur Bushaltestelle und wartete da auf den Bus der nach einer Weile auch kam. Ich wollte einsteigen und trat schon ein Fuß in den Wagen doch da sah ich im Augenwinkel einen Schatten der schnell in einer Gasse verschwand. Ich versuchte etwas zu erkennen doch sah nichts. Aber ich war mir sehr sicher, dass ich es mir nicht eingebildet hatte. Der Busfahrer räusperte sich weshalb ich mich aus meiner Starre löste und mein Fuß aus dem Wagen nahm. Die Türen schlossen sich und der Bus fuhr fort. Ich lief auf die Gasse zu und je näher ich ihr kam, desto langsamer wurden meine Schritte bis ich ankam. Vorsichtig trat ich in die Gasse und versuchte so leise es ging zu laufen. "Hallo?", sagte ich zögernd. Niemand antwortete oder gab sonst ein Laut von sich. Ich lief weiter durch die Gasse, schaute auch in und hinter den Müllkontainer aber fand niemanden. Ich durchquerte die Gasse und sah mich um. Vor mir lag eine leere Straße, drum herum viele Häuser. Ich hatte mir das doch nicht eingebildet.
Ich seufzte. 'Jetzt bilde ich mir schon Schatten ein. Und mein Bus hab ich jetzt auch verpasst.', dachte ich. Ich wollte mich gerade umdrehen und nach Hause laufen, da dass ebend der letzte Bus war, und mich dann einfach nur noch ins Bett schmeissen. Doch dann sah ich Jemanden. Im Schatten und leicht zu übersehen, aber ich konnte ihn sehen. Er trug komplett Schwarz, die Kaupze aufgesetzt und einen Mundschutz vom Kinn bis unter die Augen. Er hatte die Hände lässig in die Taschen seiner Lederjacke und lehnte gegen die Wand. Er stieß sich von dieser ab, nahm eine Hand aus der Tasche, wunk mir zu und lief dann zur Seite, die Straße entlang. "Äh hey warte!", rief ich ihm zu und überquerte schnell, schon fast joggend die Straße. Als ich aber auf der anderen Straßenseite ankam joggte er auch schon los. Ich versuchte ihn aufzuholen aber je schneller ich wurde, desto schneller wurde auch er bis wir nach einer Weile rannten. Dann bog er plötzlich in eine Gasse ein. Als ich ihm gerade folgte wurde ich stark gegen eine Wand geschubst und festgehalten. "Wieso verfolgst du mich schon wieder." Zwar war die Stimme wieder verstellt, dennoch erkannte ich, dass es einer der Jungs von neulich war. Welcher wusste ich nicht mehr.
"Ä-äh...", war das einzige was ich stotternd hervorbrachte. Mit einem Schlag war mein ganzer Mut weg und wurde in Angst umgewandelt. "Ich hab nicht die ganze Nacht zeit also rede!" Bei seinem Ton musste ich zusammen zucken. "Also ich äh du äh bist ja von äh den X-Hunter und ich w-wollte fragen ob ich beitreten darf." Den letzten Teil des Satzes sagte ich sehr schnell weshalb ich verwundert war, dass er es verstanden hatte. "Sicher weil du keine Freunde hast, im Heim lebst, dich mit niemanden sonst ansatzweise verstehst und genau das endlich mal haben willst richtig." Ich sah ihn verdutzt an. "Wie gesagt, wir wissen sehr viele Dinge über sehr viele Dinge. Also ja oder nein." Ich war immernoch etwas erstarrt aber fasste mich schnell um ihn nicht nochmal zu verärgern und bejahte. Er schwieg ein paar Sekunden bis. "Komm Freitag Abend um Mitternacht hier her. Warte 5 Minuten. Wenn wir nicht auftauchen brauchst du auch nicht länger zu warten. Nie wieder." Ich schluckte. Sein Ton klang streng und gleichzeitig kalt. Ich nickte woraufhin er mich losließ und aus der Gasse verschwand. Auf meiner Stirn hatte sich ein Schweiß Überzug gebildet und erst jetzt spürte ich wie stark mein Herz gegen meinen Brustkorb hämmerte.
Ich hatte wirklich eine Chance. Mein Wunsch ihnen beitreten zu dürfen könnte sich erfüllen. Augenblicklich wurde mein Körper von Erleichterung und Glück durchflutet.
Einige Zeit stand ich noch in der Gasse und musste mich sammeln bis ich mich dann auf den Weg nach Hause machte.

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