Kapitel 13

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~Pov. Hoseok~
Ich breitete die Decke auf dem Boden aus und legte mich dann auf diese, so dass ich in den Himmel schauen konnte, der durch den Sonnenuntergang in viele bunte Farben strahlte. Durch die vorhandenen Wolken wurden einige Farben reflektiert und dadurch sah es so aus, als ob die Wolken leuchteten. Das erinnerte mich an gefärbte Zuckerwatte.
Nachdem er mir gesagt hatte, was mit seinen Eltern war tat es mir unglaublich leid, dass ich ihn so gedrängt hatte es mir zu sagen. Ich hatte mich auch entschuldigt, er meinte aber, dass es okay war, auch wenn ich wusste, dass es das nicht war, denn danach war er wieder verschlossener. Innerlich seufzte ich und hoffte, dass er mir nicht all zu böse war.
"..eok. Hallo?", hörte ich plötzlich und vor meinen Augen schwebte eine Hand hin und her, weshalb ich leicht zusammen zuckte. Verwirrt sah ich in Yoongis Gesicht. "Hm, was?", fragte ich und er musste lachen. "Wo warst du denn gerade?" Da er über mich gebeugt war setzte er sich wieder zurück. "Ach nicht so wichtig.", antwortete ich ihm während ich mich aufsetzte. Er hielt mir ein Brötchen hin, welches ich dankend annahm, bevor ich einmal hinein biss. "Du hast an meine Eltern gedacht oder?" "Was? Nein hab ich nicht." "Lüg' nicht. Du hast mit dir selber geredet." "O-oh.", gab ich peinlich berührt von mir und sah auf das Brötchen in meiner Hand, bevor ich erneut hinein biss. Wieder lachte er leicht. "Wieso frägst du nicht einfach?" "Ich wollte nicht, dass du über etwas reden musst, was dir vielleicht schwer fällt." Er musste jetzt etwas grinsen und sagte kurz:"Süß", bevor er in das Brötchen biss, was er aus dem Rucksack genommen hatte, während ich geredet hatte. Kurz herrschte schweigen, doch dann fing er an zu erzählen.

~Pov. Yoongi~
"Guck mal Papa! Ich hab ein Haus gebaut.", sagte ich und zeigte stolz auf das Gebäude aus Lego, was aus vielen verschiedenen Farben bestand, die kein bisschen zusammen passten. Er lächelte glücklich und sagte:"Ja das Haus ist sehr schön. Sollen wir noch eins bauen?" "Ja!", gab ich begeistert von mir und stand auf, um zur großen blauen Lego Kiste zu flitzen und sie aus der Ecke zu ziehen. Ich setzte mich wieder hin, doch plötzlich klingelte die Tür. "Ich geh gucken wer das ist. Such du schon mal die richtigen Steine raus.", sagte Papa, während er aufstand und mir noch kurz durchs Haar wuschelte. "Okay Daddy.", sagte ich, bevor er verschwand. "Schatzi, kannst du mir bitte einen Untersetzter aus dem Schrank geben?", fragte mich Mama. "Ja.", rief ich aufgeregt, da ich eine Aufgabe bekommen hatte, lief zum Schrank und öffnete die unterste Schublade. Plötzlich hörte man eine tiefe und bedrohlich klingende Stimme, die lauthals mit Papa diskutierte. "Wer ist das?", fragte ich Mama verwirrt. Die wirkte etwas nervös, aber meinte nur:"Ach ein alter Bekannter." "Darf ich ihn kennen lernen?" "Nein lieber nicht. Er muss etwas geschäftliches-" Sie wurde von einem dumpfen Knall unterbrochen und als ich zur Tür schaute, sah ich Papa auf dem Boden liegen. Er hatte die Augen geschlossen und es lief Blut aus seinem Kopf. "PAPA.", schrie ich total geschockt und mit einer viel zu hohen Stimme. Ich wollte zu ihm rennen doch Mama packte mich am Arm, so stark, dass es etwas weh tat, und war in der Hocke vor mir, um mich anzusehen. Ich sah Tränen in ihren Augen. "Du musst jetzt ganz tapfer sein ja? Du musst weg laufen, so weit es geht Ja?" Ich nickte, selber den Tränen nahe. "Los jetzt Geh! Schnell!" Ich lief zum Hinterausgang, der zum Glück neben der Küche war, und lief in den Garten. Ich wollte gerade das Gartentor öffnen, als ich mich an mein Plüschtier erinnern musste, das ich nie alleine gelassen hatte und immer dabei hatte. Ich drehte ich um, um nochmal in das Haus zu gehen, doch was ich dann sah, schockierte mich extrem. Ich sah am Fenster, wie ein schwarzhaariger Mann mit Bart mit einem Messer auf Mama ein stach. Kurz darauf fiel sie um und sein Blick richtete sich augenblicklich auf mich. Erschrocken quietschte ich auf, öffnete sofort die Tür und rannte weg.

~Pov. Hoseok~

"Ich konnte noch entkommen. Ich wurde von Passanten am nächsten Tag gefunden und zu einer Polizeiwache gebracht. Dort hab ich dann alles erzählt und wurde kurz darauf in ein Heim gebracht. Da war ich ja fünf und und wurde dann zwei Jahre später mit sieben von Devin und Andrew adoptiert. Von meinen leiblichen Eltern, oder was generell passiert war habe ich nie erfahren. Ich weiß nur, dass es eine kleine Gang war und dass sie mittlerweile im Gefängnis sind.", beendete er seine Geschichte. Ich war mehr als geschockt, weswegen ich ihm mit einem offenen Mund und aufgerissenen Augen anstarrte. Er lachte leicht, doch ich sah Tränen in seinen Augen glitzerten und er drückte mein Kinn hoch, dabei murmelte er:"Mund zu. Es zieht." Ich brauchte erst einige Sekunden, bevor ich überhaupt etwas aus mir raus bekam:"Gott, das tut mir so unglaublich leid. Wirklich." Er winkte aber nur ab und murmelte, während er auf sein Brötchen sah, das er in seiner Hand wendete:"Schon gut. Du konntest es ja nicht wissen." "Ich hätte trotzdem nicht so unvorsichtig sein dürfen." Er zuckte nur mit den Schultern und aß weiter. Ich sah, dass es ihm schwer fiel, sich nicht anmerken zu lassen, wie schwer das alles für ihn war, doch seine Körpersprache verriet ihn. Ich legte mein Brötchen zur Seite, rutschte etwas näher und umarmt ihn dann. Zuerst reagierte er nicht, aber erwiderte dann langsam nach ein paar Sekunden. Nach einer Weile, spürte ich, wie sind Körper anfing leicht zu beben und ich merkte, dass der Ärmel meines Shirts etwas nass wurde. Beruhigend streichte ich ihm über den Rücken und flüsterte ihm aufmunternde und beruhigende Worte ins Ohr, bis er sich komplett beruhigt hatte. 

Mittlerweile war es dunkel und der Himmel wurde von zig tausenden Sternen verziert. Langsam löste er sich von mir und wischte sich mit dem Arm sein Gesicht trocken und murmelte dabei mit leicht brüchiger Stimme:"Entschuldigung...jetzt ist dein Shirt nass." "Ist doch nicht schlimm.", erwiderte ich und strich ihm ein paar Strähnen weg, die ihm ins Gesicht gefallen waren. "Trotzdem.", nuschelte er und sah mich nicht an. Sanft drückte ich sein Kinn hoch und sah ihm direkt in seine Augen. Seine wunderschönen...Sekunde..was dachte ich da? Schnell schob ich den Gedanken weg und sagte:"Es ist okay. Ich habe dich ja von mir aus umarmt. Okay?" Zögernd nickte er, trotzdem sahen wir uns weiter in die Augen. Langsam wanderte meine Hand vom Kinn zur Seite seines Gesichtes und vorsichtig strich ich sanft mit dem Daumen über seine Wange. Wieso ich das tat wusste ich nicht und erst recht nicht, wieso er diese Berührung zu ließ, doch ich war dadurch etwas erleichtert und ich bekam ein leichtes kribbeln im Bauch, was mich verwirrte, doch ich war gerade zu abgelenkt, um darüber nachzudenken. 
Erst als ich seine Atmung nach ein paar Sekunden plötzlich auf meinem Gesicht spürte, realisierte ich, dass wir uns gegenseitig genähert waren und immer noch nicht stoppten. Langsam schloss er seine Augen und ich tat es ihm gleich. Mein Herz schlug um einiges schneller als sonst und setzte einen Schlag aus, als sich unsere Lippen streiften. Ich wollte gerade noch die letzten Millimeter überbrücken, die unsere Lippen voneinander trennten, als plötzlich ein Hupen die Stille durchbrach und uns beide augenblicklich auseinander fahren ließ. 

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