Stay with me {DRAMIONE}

Wo bist du?

Draco erschien nicht zum Frühstück und auch nicht zum Mittagessen. Langsam machte sich Hermine Sorgen, doch sie dachte nicht an einen Familienfall, der ihn vielleicht kurzfristig von der Schule entlassen ließ, sondern sie dachte eher daran, dass er sein Versprechen von gestern Nacht eventuell nicht eingehalten haben könnte. Hermine schüttelte ihren Kopf um diesen unsinnigen Gedanken loszuwerden doch tief in ihrem Inneren wusste sie, dass es gar nicht so abwegig war wie sie es vielleicht wahrhaben wollte.

Es war bereits Abend geworden und wie fast jeden Freitag hatte heute Professor Slughorn, sie und einige andere Schüler, zum Abendessen zu sich eingeladen. Normalerweise hätte sie Draco gefragt sie dort hin zu begleiten, denn jedem Schüler war es gestattet eine Begleitung auszusuchen. Jedoch war Draco nirgends zu finden und keiner wollte ihn gesehen haben.

Hermine wollte sich auf den Abend konzentrieren und diesen auch genießen da es ein besonderer Abend war. Heute waren nur die Siebtklässler geladen. Ein großes Zelt stand am See in Hogsmeade bereit um dort eine kleine Feier zugunsten der Abschlussklassen zu feiern. Etwas nervös darüber, dass Hermine keine Begleitung hatte und andererseits das sie nicht wusste was sie anziehen sollte, lief sie in ihrem Zimmer auf und ab. „Jetzt setz dich hin, ich such dir was aus!" grummelte Ginny, die ihre beste Freundin gerade nur zu gern erwürgen würde, da sie sich selbst mal wieder viel zu viel Stress machte.

Hermine nickte stumm und setzte sich auf ihr Bett um Ginny dabei zuzusehen wie sie wild in ihrem Kleiderschrank wühlte. Ein Kleid nach dem anderen flog über ihre Schulter hinweg auf den Boden bis sie endlich aufstand und ein rotes Kleid in den Händen hielt. Stolz hielt sie ihr das Kleid unter die Nase weshalb Hermine es etwas skeptisch betrachtete. „Ist das nicht etwas zu...naja...eng und...kurz?" mit gespitzten Lippen starrte sie das rote Kleid an.

Ginny seufzte auf und schmiss ihr das Kleid auf den Schoß. „Anziehen!" befahl sie ihr mürrisch. Hermine grummelte leise vor sich hin und zog sich anschließend um. Das enge Kleid schmeichelte ihrer Figur nur zu gut und brachte Rundungen zur Geltung die unter Hermines üblichen Klamotten verloren schienen. Ein komplementäres Pfeifen ertönte aus Ginny's Richtung weshalb Hermine breit lächelte. „Du siehst scharf aus!" sagte sie stolz. Hermine musste zugeben, dass ihr dieses Kleid tatsächlich sehr gefiel und sie fühlte sich so weiblich darin wie noch nie zuvor. „Wow Ginny, ich wusste nicht mal das ich sowas überhaupt besitze!" gab Hermine überrascht zu. „Tust du auch nicht, ist mein Kleid!" mit einem Zwinkern kam sie auf Hermine zu um sie ins Badezimmer zu schleppen.

„Okay und jetzt kümmern wir uns um deine Frisur!" sagte Ginny aufgeregt. Mit ein paar mühsamen Minuten waren auch Hermines Haare gebändigt und perfekt gestylt. Sanfte Locken hingen ihr im Gesicht während der Rest der Haare hochgesteckt war. „Noch ein bisschen Parfum...perfekt!" Ginny spritzte ihr ein zwei Spritzer der gut riechenden Essenz auf das Dekolleté.

Als Hermine sich nun im Spiegel betrachtete, war sie total sprachlos. Sie umarmte Ginny und dankte ihr gefühlte tausend mal bevor sie sich schon auf den Weg machte. Mit schnellen Schritten lief Hermine den dunklen Weg alleine nach Hogsmeade. Als sie ankam musste sie feststellen das sie tatsächlich die erste war. „Ah Miss Granger, ich freue mich außerordentlich Sie zu sehen, wirklich sehr außerordentlich." sagte Professor Slughorn mit einem freundlichen Lächeln. „Ich freue mich ebenfalls Professor, es ist mir eine Ehre heute Abend hier sein zu dürfen!" gab Hermine ebenfalls so freundlich zurück. „Aber natürlich Miss Granger, Sie gehören zu einer meiner besten Schülerinnen!" antwortete er und setzte sich an den reichlich gedeckten Tisch. „Entschuldigen Sie meine furchtbare Neugier Miss Granger aber warum sind Sie ohne jegliche Begleitung da?" fragte er nun.

Hermine ließ sich ebenfalls auf einem Stuhl direkt neben dem Professor nieder. Sie biss sich auf die Unterlippe als er ihr diese Frage stellte, die gewiss furchtbar neugierig erschien. Einen Moment lang dachte sie nach um eine passende Antwort zu finden. „Nun Professor, ich bevorzuge den Alleingang. Harry hat bereits eine Begleitung und die übrigen Schüler ebenfalls." erklärte sie nun in der Hoffnung nicht sofort rot anzulaufen. Professor Slughorn nickte nur und begrüßte dann Harry der mit seiner Begleitung Cho Chang gerade hereinkam.

Harry setzte sich sofort neben Hermine doch mehr als ein „Hallo" bekam sie nicht von ihm zu hören denn er war zu vertieft im smalltalk mit Cho. Hermine seufzte. Der Abend konnte ja noch lustig werden. Nicht! Schon jetzt langweilte sie sich fast zu Tode und als endlich alle Schüler eingetroffen waren gab es endlich etwas zu essen. Während alle miteinander plauderten, saß Hermine alleine da und stocherte gelangweilt in ihrem essen herum. Die langweile trieb sie schon wieder zu dem Gedanken was wohl mit Draco sein könnte. Noch bevor sie groß darüber nachdenken konnte, wurde das Zelt plötzlich angegriffen. Wie aus dem nichts tauchten Todesser auf um die jungen Schüler anzugreifen. Hermine stand ruckartig auf um aus dem Zelt zu flüchten. Mit ihrem Zauberstab fest in der Hand stürmte sie nach draußen wo es nur so vor panischen Schülern und gefährlichen Todessern wimmelte. Sie versuchte in der kreischenden Menge Harry zu finden doch sie konnte ihn nirgends sehen.

Völlig überfordert eilte sie in Richtung Schloss wurde aber von Lucius Malfoy aufgehalten. Er packte sie und apparierte mit ihr an einen anderen Ort. Hermine hatte diese Art von Transport noch nie genutzt und aufgrund dessen, war ihr unglaublich schlecht als sie ankamen. Hermine fand sich in einem Kerker wieder, es war kalt und dunkel. Lucius trat gerade zur Tür heraus und verschloss diese hinter sich. „Warten Sie!" schrie sie doch er ignorierte sie und ging ohne sich umzudrehen. Das konnte nicht wahr sein. Der Vater des Jungen der sie zum ersten Mal geküsst hatte, entführte sie und sperrte sie in einem Kerker ein. Stundenlang verweilte Hermine hier unten ohne zu wissen wo sie war.

Stunden später kam ein Kobold der die Türe des Kerkers öffnete und Hermine hochbrachte. Eine ewig lange steintreppe die vom Keller ins Erdgeschoss führte. Als sie den großen Wohnraum betraten, wusste sie wo sie sich befand: das Anwesen der Malfoys. Hermine musste fest schlucken. Plötzlich betrat Bellatrix Lestrange den Raum und Hermine erstarrte augenblicklich. „Du bist also die schlammblütge Hexe für die mein eigener Neffe mich töten wollte!" zischte sie. Sie kam näher und Hermine zitterte vor Angst. „Dummer Junge, nicht einmal einen Unverzeihlichen kann er richtig anwenden!" spottete sie. Hermine spürte wie ihr Magen sich krampfartig zusammenzog und wie ihr Körper vor Angst immer mehr bebte. Bellatrix kam nun noch näher heran und betrachtete Hermine einen Moment bevor sie ihr ins Haar griff und sie zu Boden zwang. Hermine entwich ein schmerzerfülltes Stöhnen als sie am Boden aufschlug.

Grässliches Gelächter ertönte. Bellatrix presste ihren Zauberstab gegen Hermines Kehle und grinste dabei störrisch. „Holt ihn rein!" befahl sie den zwei Kobolden die sofort verschwanden und wenige Sekunden mit Draco auftauchten. Sein Blick war gesenkt, er war ganz ruhig. Hermine drehte ihren Kopf zu ihm doch Bellatrix zwang sie, sie anzusehen. „Elendiges Schlammblut!" schrie sie und brannte mittels eines Brandzaubers Buchstabe für Buchstabe das Wort Schlammblut in Hermines Unterarm. Hermine schrie vor Schmerz auf doch sie hatte keine Chance sich zu wehren. Tränen überströmten ihr Gesicht und sie konnte kaum noch atmen vor Schmerz. „Hilf mir Draco!" presste sie gerade noch so mit ihrer letzten Kraft hervor bevor alles um sie herum schwarz wurde.