Egal was passiert...

420 14 0
                                    

Mit schnellen und großen Schritten eilte Draco zum Ausgang des Schlosses. Hunderte Gedanken schwirrten in seinem Kopf herum, die Furcht war noch immer in seinen Augen zu sehen und die Wut zierte seine zusammengepressten Fäuste. Jeder einzelne Schritt den er ging schallte in den dunklen Gängen in einem stumpfen Ton. Einen Moment lang blieb Draco stehen als er meinte etwas gehört zu haben. Scharf zog er die Luft ein, zog seinen Zauberstab und drehte sich langsam um. „Lumos!" huschte es ihm leise über die Lippen und die Spitze seines Stabs leuchtete in einem eisigen Blauton auf. Er kniff seine Augen zusammen um mehr erkennen zu können doch mehr als ein dunkles Nichts war da nicht zu sehen. Die zuvor scharf eingezogene Luft ließ er nun erleichtert durch den Mund wieder raus und mit einer schnellen Bewegung drehte Draco sich wieder um, um seinen Weg fortzuführen. Auch wenn Draco nichts hörte, war er sich sicher das jemand ihn verfolgte.

Erneut blieb Draco stehen, den Stab hielt er fest in seiner rechten Hand doch er machte keine Anstalten ihn zu benutzen. Eine eisige Kälte gefolgt von einem frischen, sanften Wind durchquerte den dunklen Flur. Draco's Kiefer pressten sich vor Anspannung fest aufeinander und der Griff um seinen Stab verfestigte sich noch mehr. Fast lautlose Schritte näherten sich von hinten und somit nahm auch die Kälte zu. Das Mondlicht war das einzigste Licht, das den Flur geradewegs ein wenig erhellte so, dass man Umrisse erkennen konnte. Die Ränder der Fenster die eben noch feucht vom Tau waren, froren in Sekundenschnelle ein und Draco's warmer Atem verflog als Rauchwolke in die Dunkelheit. Die Schritte wurden klarer und somit war Draco überzeugt, dass derjenige direkt hinter ihm war.

„Mein Junge...was habe ich denn erfahren müssen? Unachtsamkeit wird nicht gerne gesehen Draco!" die eisige Stimme ließ Draco kurz zusammenzucken. Er spürte eine Hand auf seiner Schulter und die übertrug einen furchtbaren Schmerz auf seinen Körper. Draco musste aufstöhnen doch er beherrschte sich nicht sofort loszuschreien. „So viel Schmerz und Qual..." wisperte die furchterregende Stimme in sein Ohr. Draco wusste genau wer hinter ihm stand denn diese Stimme verfolgte ihn seit Monaten. Er zwang Draco auf die Knie denn so langsam konnte er sich vor Schmerzen nicht mehr halten. „Es wird Zeit zu gehen!" sagte der dunkle Lord nun und mit einem Ruck verschwanden die beiden aus dem Schloss und tauchten im Malfoy Manor wieder auf. Draco schlug auf dem Boden auf und blieb einfach liegen denn die Kraft zum aufstehen hatte er einfach nicht.

Vor ihn trat eine dunkle Gestalt und als Draco aufsah, erkannte er Professor Snape dessen blasses Gesicht vom Mondlicht reflektiert wurde. „Komm mit." sagte er stumpf und reichte dem Jungen seine rechte Hand um ihm aufzuhelfen. Draco ergriff nur widerwillig die Hand des Mannes und folgte ihm in den großen Speisesaal wo alle Todesser versammelt waren. Er suchte jeden einzelnen Platz nach dem dunklen Lord ab doch er schien nicht hier zu sein. Langsam lief er zu seinen Eltern und ließ sich auf dem freien Platz zwischen ihnen nieder.

"Draco gehts dir gut?" hörte er seine Mutter völlig verängstigt fragen woraufhin er nur nickte. Die Tür des Saals wurde aufgerissen und schlagartig wurde Draco blass. Der dunkle Lord schritt voller Stolz und Eleganz in den Raum, dicht verfolgt von seiner Schlange Nagini. Es war schon fast so als wolle er seine Macht und seine baldige Herrschaft über die Zauberwelt repräsentieren indem er so hochnäsig voran stolzierte. Draco's Blick senkte sich auf den Tisch nieder und er betrachtete den silbernen Teller vor sich. Der Teller war so perfekt poliert worden, dass sein Gesicht sich darin spiegelte. Nervös biss er sich auf seinen Lippen herum bevor er es erneut wagte den Kopf zu heben.

Es war keinem gestattet den Lord anzusehen, ohne das man die Erlaubnis von ihm dafür erhielt. Deswegen waren alle Blicke nach unten gerichtet und keiner sprach nur ein Wort. Draco fühlte sich hier keineswegs zu Hause, es war finsterer als sonst. Die bedrückte Stimmung war deutlich zu spüren und er war sich sicher, das die meisten nur aus Angst hier saßen und nicht aus Loyalität. Doch Voldemort war das sicherlich bewusst und es schien ihn nicht zu stören. Der dunkle Lord setzte sich an den Tisch und Nagini blieb dicht bei ihm so wie sonst auch. „Schön euch alle hier zu sehen..." begann der dunkle Lord mit leisen und stumpfen Worten. Es kam nicht oft vor das Voldemort mit allen seinen Anhängern zu Abend aß doch heute war anscheinend etwas besonderes zu verkünden. Draco bekam keinen Bissen herunter und stocherte nur gedankenverloren in dem Stück Fleisch vor sich herum und schob die Bohnen hin und her.

Er wusste nicht wie ihm geschah, dass alles was er hatte und liebte in Sekundenschnelle von nur einem Mann zerstört werden konnte. Er wollte nicht mehr unter der ständigen Angst leben alles zu verlieren, er wollte Freiheit für sich und seine Eltern. Doch so lange der dunkle Lord lebte, musste er ihm dienen...egal was passiert.

Stay with me {DRAMIONE}Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt