Bleib bei mir.

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Am nächsten Tag trafen sich alle Schüler in der großen Halle zum Frühstück. Jeder nahm seinen gewohnten Platz ein doch eine bestimmte Person fehlte. Hermine. „Ich hoffe ihr geht es heute etwas besser!" sagte Harry leise und Ron nickte. „Wir sollten nach dem Frühstück nach ihr sehen." sagte nun Ginny leise. Luna setzte sich zu den dreien und sah Harry lächelnd an. „Guten Morgen ihr drei!" sagte sie zufrieden. „Ich habe gehört was passiert ist, geht es ihr denn schon besser?" fragte sie mit ihrer zarten Stimme. Ron zuckte mit seinen Schultern. „Wir wollten nach dem Frühstück zu ihr gehen, möchtest du mitkommen?" fragte Harry nun. Luna nickte und lächelte etwas. „Natürlich." sagte sie und begann zu essen. Ron schaute zum Slytherin Tisch und sah Draco mit einem saueren Blick an. „Als ob er etwas gesucht hat, bestimmt hat er etwas anderes gemacht!" zischte er nun. Harry dachte einen Moment nach und seufzte. „Selbst wenn, er wird es uns nicht sagen also müssen wir Hermine fragen was er dort gemacht hat." meinte Harry nun.

Draco sah wie Ron ihn ansah doch er versuchte es zu ignorieren. Er hatte Schuldgefühle die an ihm nagten und fast die ganze Nacht lag er wach und dachte darüber nach. Er hätte niemals gedacht, dass er jemals überhaupt solche starken Gefühle empfinden konnte. Reue und Schuld hatte er zuvor nie empfunden. Die einzigsten Gefühle die er jemals verspürt hatte, waren Hass und Angst. Er wusste das die Dinge nicht so liefen wie sie ursprünglich geplant waren aber er hatte es sich nicht ausgesucht das Hermine sich seinetwegen verletzte. Und genau das war der springende Punkt. Er konnte rein gar nichts dafür, dass er plötzlich ein Interesse an Granger entwickelte. Er hasste sie doch und er hatte ihr das auch 6 Jahre lang gezeigt. Aber jetzt schien sie seine einzigste Hilfe zu sein die er bekommen konnte. Und das von einem Mädchen die er jahrelang als Feindin angesehen hatte.

Nach dem Frühstück gingen Harry, Ron, Ginny und Luna los zum Krankenflügel um Hermine zu besuchen. Sie lag in ihrem Bett und sah schon etwas erholter aus als gestern. Ron setzte sich zu ihr ans Bett und nahm ihre Hand. „Wie geht es dir Mine?" fragte er sanft und sie lächelte. „Ich hab noch Kopfschmerzen aber sonst ganz gut denke ich." sagte sie. Harry kam etwas näher und setzte sich ebenfalls. „Du musst uns sagen was du gesehen hast..." sagte Harry ruhig. Hermine verzog ihr Gesicht und rieb sich die Schläfe. „Ich weiß es nicht mehr genau, ich weiß nur das Malfoy mich vor dem Feuer gerettet hatte." antwortete sie mit trockener Stimme. „Gerettet?" fragte Ron entsetzt. „Er hat dich fast getötet!" meinte er nun mit unruhiger und leicht zorniger Stimme. Hermine schüttelte ihren Kopf. „Das ist nicht wahr!" fiel Hermine ihm energisch ins Wort. „Er hat sein Leben riskiert um meins zu retten!" stellte sie klar. Ron verstummte und stand auf. „Das sah aber ganz anders aus!" meinte er nur und fuhr sich durch seine orangefarbenen Haare.

Harry räusperte sich kurz um die komische Stimmung im Raum zu lösen. „Wichtig ist jetzt nur, dass es Hermine besser geht!" sagte er. Luna lächelte und brachte Hermine eine selbstgemachte Kette. „Hier die macht dich wieder gesund. Das Amulett enthält Heilkräfte, die sind wichtig!" sagte Luna. Hermine lächelte und bedankte sich bei Luna. Seit dem letzten Schuljahr waren sie Freundinnen geworden und Luna war eine sehr spezielle Freundin. Sie war immer sehr aufmerksam und nett. „Danke Luni!" sagte Hermine und legte sich die Kette um. Als es läutete zur ersten Unterrichtsstunde machten sich die Freunde auf den Weg und ließen Hermine wieder alleine. Doch wenige Minuten später kam Draco herein. Er hatte ja gesagt er würde kommen aber Hermine hatte nicht damit gerechnet das er wirklich kommen würde.

Draco trat etwas schüchtern herein und lief langsam auf Hermine zu. „Wie fühlst du dich?" fragte er und setzte sich neben ihr Bett. „Schon besser, ich muss nur noch heute hier bleiben!" sagte sie stolz und lächelte breit. Draco konnte sich ein Lächeln nicht verkneifen und nickte. „Sehr gut." sagte er leise. Eine unangenehme Stille herrschte zwischen den beiden und Hermine sah Draco fest in die Augen. Sie sah ihm die Besorgnis an und griff nach seiner Hand. „Was ist los Draco?" fragte sie nun leise. Draco zwang sich ein Lächeln auf und strich mit seinem Daumen über ihren Handrücken. „Nichts, alles in Ordnung. Ich hab mir nur sorgen gemacht..." sagte er nun leise. Hermine sah ihn etwas fragend an. „Worüber denn?" fragte sie ruhig. „Über dich..." antwortete er ganz leise. In seinem schwarzen Anzug sah er nahezu Majestätisch aus. Seine blonden Haare waren ordentlich gekämmt und mit Gel gestylt. Hermine hielt einen Moment Inne und spürte ein leichtes kribbeln im Bauch. Draco Malfoy machte sich also sorgen um sie. Was für Hermine eher lächerlich klang, war jedoch die Realität und es gefiel ihr. Es gefiel ihr das man sich um sie sorgte und wenn man ihr das Gefühl gab, etwas besonderes zu sein. Und irgendwie fühlte sie sich als etwas besonderes in seiner Gegenwart. Auch wenn er ihr manchmal unheimlich erschien, er konnte ganz anders sein wie er sich immer präsentierte. Und das in Draco Malfoy eine sanfte Seele schlummerte, hätte Hermine niemals gedacht. „Bleib bei mir..." sagte sie nun und Draco nickte.

Stay with me {DRAMIONE}Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt