Du hast es versprochen!

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Hermine versuchte mit aller Kraft sich aus der Umarmung zu lösen doch Draco hielt sie fest. „Es ändert alles Draco!" sagte Hermine nun etwas leiser. Die Tränen rannten nur so über ihre Wangen und ihr Blick war nach unten gerichtet. Sie konnte ihn nicht ansehen. „Hermine..." wisperte Draco fast lautlos und ließ Hermine nun los. Sofort ging Hermine einen großen Schritt zurück und sah nun zu ihm auf. „Weißt du noch wie du mir versprochen hast niemals zu ihm zurück zu gehen?" fragte Hermine. Draco wurde augenblicklich ganz bleich im Gesicht, fast schon grau. Seine Hände zitterten und seine Augen wurden glasig.

Er stopfte seine Hände in die Hosentaschen während er den Blick auf den Boden richtete um seine Tränen zu verstecken. „Ich weiß es noch..." bestätigte Draco leise. Er wusste genau wie er ihr vor einigen Tagen das Versprechen gegeben hatte. Und er hatte es tatsächlich ernst gemeint, doch er konnte nichts anderes tun. „Und weißt du noch wie du mich dabei angesehen hast?" fügte Hermine hinzu. Draco's Kopf schoss in die Höhe und er ging einen Schritt auf Hermine zu. „Ich wollte es nicht Hermine aber ich hatte keine andere Wahl!" zischte Draco nun. Sein Blick verfinsterte sich und seine Augen glänzten. Erschrocken ging Hermine wieder einen Schritt zurück doch da knallte sie schon gegen die Wand. Draco kam bedrohend näher was Hermine etwas einschüchterte denn gerade im Moment schien er ziemlich wütend zu sein. „Ich hab es getan um meine Familie zu beschützen!" knurrte er nun. Hermine hielt den Atem an als er die Arme links und rechts neben ihrem Kopf an der Wand abstützte. Noch nie fühlte sie sich so bedroht von ihm und die Gedanken in ihrem Kopf bildeten ein einziges Chaos.

„Hätte ich eine Wahl gehabt, dann glaub mir, hätte ich mich dagegen entschieden aber wenn du zwischen Leben und Tod entscheiden musst, wird's schwer. Du kannst nicht einfach eine Entscheidung treffen und hoffen das es die richtige war, denn ER gewinnt immer und bei IHM gibt es keine richtigen Entscheidungen denn er entscheidet!" knurrte Draco wütend. Ein stechender, brennender und reißender Schmerz durchzog seinen Körper und er verkniff augenblicklich das Gesicht. Das Todessermal an seinem Unterarm schien diesen Schmerz auszulösen denn das Mal blitzte grün auf.

Hermine war inzwischen so eingeengt von Draco das sie ihm nicht entwischen konnte. Aus irgendeinem Grund hatte sie gerade große Angst vor ihm obwohl sie wusste das er ihr nie etwas tun würde. Es war fast schon komisch solch eine Angst gegenüber ihm zu empfinden wobei er ja derjenige war, bei dem sie sich immer am sichersten fühlte. Als Hermine den schmerzerfüllten Blick in Dracos Gesicht erkannte, nutzte sie die Chance um unmittelbar aus seiner 'Gewalt' zu fliehen. Die Arme die er zuvor gegen die Wand gestützt hatte, hatte er bereits wieder heruntergenommen und somit hatte Hermine die perfekte Gelegenheit zu entkommen.

Einen Moment lang sah sie ihn nur an doch ihr gutes Herz schrie förmlich danach ihm irgendwie zu helfen. Sie ging vorsichtig auf ihn zu um seinen Arm zu betrachten doch noch bevor sie etwas tun oder sagen konnte zog Draco seinen Ärmel runter und sah ihr fest in die Augen. „Ich wünschte du würdest verstehen warum ich das tue!" murmelte er. Hermine sah ihn mit einem Blick an, den er nicht deuten konnte. Es war eine Qual für ihn denn alles was er zu Begehren schien, wurde ihm weggenommen. Draco bebte innerlich vor Wut und Hass gegen den dunklen Lord. „Aber ich werde es beenden, koste es was es wolle!" knurrte er nun fest entschlossen. Zielsicher steuerte er auf die dunkle Holztür zu um den Raum zu verlassen doch Hermine hielt ihn am Arm fest.

„Was hast du vor?" fragte sie. Ihre Stimme zitterte denn sie konnte sich nur all zu gut vorstellen was Draco damit meinte. Ein kleiner Funken von Hoffnung sprühte in ihr, dass er ihre Vorahnung verneinen würde. Wenn Draco allein aus Wut und Hass handeln würde, würde es ihm noch lange nicht die Kraft geben, den dunklen Lord zu besiegen und schon gar nicht allein. „Ich setz dem ganzen ein Ende! Ich halte es nicht aus dauernd etwas zu verlieren und in einer Zwischenwelt von Leben und Tod gefangen zu sein!" sagte er leise. „Es muss aufhören, ER muss aufhören!" fügte er knurrend hinzu. Sein Gesichtsausdruck war kalt und diese Wut die in seinen Augen loderte ließ Hermine einen kalten Schauer über den Rücken laufen. „Draco..." wisperte sie. Sie zog ihn an seinem Arm näher zu sich und seufzte lautlos bevor sie zu ihm aufsah. „Ich verstehe dich, ich verstehe warum du das tust! Aber versteh auch mich wenn ich dir sage, dass du in ein offenes Messer läufst wenn du aus deiner Wut heraus handelst!" fuhr sie genauso leise fort.

Eine eisige Kälte durchzog den Raum und Hermine zitterte ganz plötzlich. Draco sah ihr stumm in die Augen und senkte dann den Kopf bevor er sanft nickte. „Was soll ich tun? Wenn ich IHM nicht gehorche bringt er mich um!" sagte er fast lautlos. Hermine konnte die Trauer in seiner Stimme hören und sie war sich sicher das er gerade mehr als genug mit den Tränen zu kämpfen hatte. Ihre Hand wanderte von seinem Unterarm zu seiner Hand wo sie ihre Finger mit seinen verschränkte. „Wir finden einen Weg ihn zu stoppen, gemeinsam!" flüsterte sie nun und zog ihn in eine Umarmung.

Es war komisch für sie das sie ihn gerade umarmte wobei sie vor keinen zwei Minuten noch furchtbare Angst vor ihm hatte. Doch gleichzeitig war sie auch froh, schließlich mochte sie ihn mehr als sie sich vorstellen konnte. Einen Moment lang verweilten die beiden in der Umarmung bis schließlich Ginny hereinplatzte. „Oh ähm... ich wollte nicht...ich warte draußen!" stotterte sie völlig verwirrt. Draco löste sich von Hermine um sich zu Ginny zu drehen. „Schon gut, ich wollte sowieso grade gehen!" erklärte er und zwang sich ein Lächeln auf. Schnell drehte Draco sich nochmals zu Hermine um, gab ihr einen Kuss auf die Stirn und ging dann. „Gute Nacht!" sagte er noch zu Ginny und Hermine bevor er ging.

Völlig fertig ließ Hermine sich auf ihr Bett fallen und kuschelte sich in die weichen Laken. „Alles in Ordnung?" fragte Ginny nun misstrauisch. „Nichts ist in Ordnung!" flüsterte Hermine und seufzte laut bevor sie sich wieder aufsetzte um Ginny anzusehen. „Was ist denn los? Hast du noch schmerzen? Soll ich dich zu Madam Pomfrey bringen?" fragte ihre beste Freundin völlig aufgeregt.
„Nein, nein mir gehts gut..." erwiderte Hermine nun. „Es ist..." flüsterte sie. „Draco...er...er ist ein Todesser!"

Stay with me {DRAMIONE}Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt