Kapitel 1

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Es sind die Begegnungen mit Menschen, die das Leben lebenswert machen

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Es sind die Begegnungen mit Menschen, die das Leben lebenswert machen.
- Guy de Maupassant, französischer Erzähler und Novellist

October, 2006
Quantico

Es war stickig hier. Die laute Musik der Jukebox nervte allmählich, und der Geruch der Zigaretten bereitete mir Kopfschmerzen.
Ich stellte das saubere Glas ab und füllte es mit Tequila. Dann gab ich es dem Kunden, der mir im Gegenzug das Geld reichte, und nahm die nächste Bestellung entgegen.
»Zwei Bier bitte«, sagte ein Mann um die vierzig. Er trug einen Anzug und hatte eine finstere Miene aufgelegt. Schwarze Haare, dunkle Augen, markantes Gesicht. Er wirkte nicht gerade freundlich.
Neben ihm saß ein anderer Mann, älter als sein Partner. Er hatte bereits graue Haare. Seine grün-braunen Augen sahen mich freundlicher an als die des anderen.
»Bier?«, wiederholte ich mit aufgesetzter Verblüffung.
»Es verwundert Sie?«, fragte der Freundliche mit einem Lächeln.
»Natürlich. Wir sind hier in einer Bar. Um diese Zeit nehmen die meisten härtere Sachen als Bier.«
»Die meisten«, sagte der andere kühl. Ungeduldig winkte er. »Das Bier bitte.«
Ich hob nur eine Augenbraue, schwieg aber und öffnete zwei Bierflaschen. Die Deckel klirrten, als sie auf den Tresen fielen, und ich reichte den beiden Männern ihr Trinken.
»Was verschlägt Sie an solch einen Ort?«, fragte der Freundliche. »Als junges Mädchen hier zu arbeiten, ist bestimmt nicht einfach.«
Ich seufzte. »Das Leben ist nie einfach. Wenn man kein Geld hat, muss man dafür sorgen, dass man welches bekommt. Ich bevorzuge die Bar mehr als die Straße, wenn Sie wissen, was ich meine.«
Aus den Augenwinkeln sah ich, wie der Mann, dem ich den Tequila gegeben hatte, sich erhob. Er hatte einen Anruf abgenommen und schien kurz darauf sehr wütend, wie ich anhand seiner Gesichtszüge erkannte.
Auf einmal wollte er ziemlich schnell verschwinden, so dass er einige der Gäste zur Seite schubste und auf die Eingangstür zuging. Proteste erklangen und angriffslustige Rufe.
»Hey!«, rief ich dem Mann zu, der abrupt aufblickte.
Er sah zu den beiden Männern an der Bar, dann rannte er davon.
»Scheiße!«, fluchte ich, ließ ohne Weiteres alles stehen und liegen und folgte dem Mann nach draußen.
Im Lauf zückte ich meine Schusswaffe. Schreie und panische Rufe erklangen in meinem Rücken.
Meine Absätze hallten über den Asphalt, und bereits jetzt verfluchte ich diese Schuhe.
Ich verfolgte den Mann in eine Seitengasse. Er hatte beinahe das Ende erreicht.
Auf einmal erklangen Sirenen und kurz darauf erschienen Polizeiwagen direkt vor dem Mann. Er wurde umstellt von Polizisten, doch als ich beinahe die Leute erreicht hatte, wurde ich aufgehalten.
»Halt, FBI! Keine Bewegung!«, rief jemand in meinem Rücken. »Legen Sie die Waffe zu Boden und drehen Sie sich langsam mit erhobenen Händen um.«
»FBI, ja?«, fragte ich, ohne den Anweisungen Folge zu leisten.
»Tun Sie, was ich Ihnen gesagt habe!«, rief der Mann weitaus ernster.
Ich atmete genervt aus, tat aber, wie mir geheißen. Als ich mich umgedreht hatte, erkannte ich die beiden Männer von der Bar.
Mit ernster Miene traten sie auf mich zu.
»Hören Sie, ich bin Special Agent vom FBI, genau wie Sie«, erklärte ich.
»Ach ja?« Der Unfreundliche ergriff mich und drückte meine Arme auf den Rücken.
»Ich bin undercover.«
»Wie heißt Ihre Einsatzstelle?«, wollte der Freundliche wissen.
»Washington D.C.«, sagte ich knapp.
»Was macht ein FBI-Agent aus Washington hier in Quantico?«, fragte der andere.
Ernst sah ich ihn an. »Ich will mit meinem Vorgesetzten sprechen.«

UNDERCOVER || Criminal Minds/NCIS [Band 1]Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt