An allem Unfug, der passiert, sind nicht etwa nur die schuld, die ihn tun, sondern auch die, die ihn nicht verhindern.
- Erich Kästner, deutscher Schriftsteller
Police Departement; Salem, MassachusettsAls wir die Dienststelle betraten, waren Derek und Emily bereits zurück.
»Detective Sanchez«, begrüßte die Frau, die uns begleitet hatte, sie.
»Ich bin SSA Derek Morgan, das ist SSA Emily Prentiss«, erklärte Derek.
»Schön, dass Sie hier sind. Ihren Boss habe ich ja schon kennengelernt.«
»Gab es denn schon einmal irgendwelche Auffälligkeiten in Ihrer Stadt, Detective?«, fragte Hotch.
Die Frau stemmte die Hände in die Hüfte und schüttelte den Kopf. »Salem ist eine friedliche Stadt. Seit fast dreihundert Jahren ist hier nichts mehr passiert, was für Aufruhr hätte sorgen können.«
Die Tür öffnete sich und ein aufgeregter Reid, gefolgt von Rossi, betraten die Dienststelle.
»Habt ihr was?«, fragte ich.
»Ich bin mir noch nicht sicher«, sagte Reid und blieb vor Hotch stehen. »Ich brauch eine Tafel und alle Beweise. Ich kenn vielleicht das Motiv des Täters.«
Nachdem ihm dies besorgt worden war und wir die Beweise sortiert hatten, versammelten wir uns in dem Raum, der für uns bereitgestellt worden war, und lauschten gebannt Reids Worten.
»Rossi und ich haben mit dem Gerichtsmediziner gesprochen. Er hat uns nicht mehr erzählen können, als wir bereits wussten, aber als ich mir die Wunden der Opfer genauer angesehen habe, ist mir etwas aufgefallen.« Der Mann wandte sich den Bildern der zu, worauf die Verletzungen der Opfer zu sehen waren. »Die durchschlagenden Daumen? Der zerstörte Genitalbereich mithilfe eines Gegenstands aus Holz? Das Eisen, das die Haut der Opfer verbrannte?« Er sah wieder zu uns. »Das sind alles Foltermethoden bei Hexen.«
Ungläubig hob Derek eine Augenbraue. »Bei Hexen?«
Reid nickte. »Der spanische Bock ist bekannt als Folterinstrument für Hexen. Die Opfer wurden nackt auf einen dreiecksförmigen Bock, der oben spitz zuläuft, gesetzt und mussten so stundenlang ausharren, so dass der Genitalbereich brutal zerstört wurde.«
Angewidert versuchte ich die Bilder aus meinem Kopf zu verdrängen.
»Die Daumen«, sprach Reid weiter, »es wurden Nägel durch ihre Daumen geschlagen - die sogenannten Daumenschrauben. Auch eine Foltermethode bei Hexen. Die Quetschungen und Knochenbrüche des Beins bei den ersten zwei Opfern und die Verbrennungen beim dritten Opfer wurden durch ein- und denselben Gegenstand zugefügt - den spanischen Stiefel, auch Beinschraube genannt. Wenn man sie fest genug ums Bein schnürt, zerquetscht man jemanden das Bein oder bricht ihm sogar die Knochen. Eine Methode ist, den Stiefel locker umzuschnallen und dann flüssiges Eisen hineinzukippen, so dass man sich schlimme Verletzungen zuzieht.«
Verzweifelt ließ Hotch den Kopf sinken, den Arm aufgestützt und das Gesicht in der Hand vergrabend.
»Sieht wohl aus, als hätten wir's mit einem Hexenjäger zu tun«, meinte ich.
Reid nickte.
»Was für eine Ironie«, sagte Emily. »Wir befinden uns in einer der bekanntesten Hexenstädte der Welt und treffen ausgerechnet einen Täter, der denkt, Hexen zu töten.«
»So ironisch ist das gar nicht«, meinte Reid. »Wahrscheinlich ist genau das sein Motiv. Im Jahr 1692 fanden hier zahlreiche Hexenprozesse statt, wodurch die Stadt bekannt wurde.«
Rossi nickte zustimmend. »Unser Täter denkt vielleicht, dass er ein guter Samariter ist, der die Stadt von dem großen Übel befreit.«
Hotch schüttelte den Kopf und ließ seine Hand sinken. »Er ist kein guter Samariter, sondern ein Psychopath. Er tötet unschuldige Frauen, und ich bin mir sicher, dass er bald sein nächstes Opfer hat.«
»Woher wissen Sie das?«, fragte Detective Sanchez.
»Er wird mutiger, ändert seine Methoden und Ablegeorte. Er wird auch den Abstand zwischen den Morden ändern, weswegen wir ihn finden müssen, bevor er die nächste Frau tötet.«
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UNDERCOVER || Criminal Minds/NCIS [Band 1]
FanfictionKaitlyn, kurz Kate, trifft das Profiler-Team aus Quantico auf äußerst ungewöhnliche Art. Der Special Agent vom FBI aus Washington D.C. rennt einem gesuchten Mörder hinterher und Hotch und Gideon der Frau, und so beginnt ein Irrtum nach dem anderen...