Kapitel 12

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Wenn ein ehrlicher Mensch erkennt, dass er sich irrt, wird er entweder beenden, sich zu irren oder beenden, ehrlich zu sein

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Wenn ein ehrlicher Mensch erkennt, dass er sich irrt, wird er entweder beenden, sich zu irren oder beenden, ehrlich zu sein.

– Anonym


November 13, 2007
Quantico, BAU-Dienststelle

»Du kannst nicht einfach hinter meinem Rücken entscheiden, wer ins Team kommen kann und wer nicht!«
»Ich habe gar nichts entschieden. Ich hab ihr nur vorgeschlagen, zu wechseln. Hotch, sie braucht Hilfe.«
»Ja, und die kriegt sie von einem Therapeuten, Morgan, nicht von dir.«
»Du verstehst das nicht. Fürs Erste hilft es ihr, wenn sie aus Washington wegkommt. Weg aus diesem Büro.«
»Streiten sie sich immer noch?«, fragte JJ.
»Hm. Und es sieht nicht gut aus«, sagte Garcia. »Hotch ist ziemlich sauer.«
»Sie ist noch ein Kind!«, rief ihr Boss in diesem Moment.
»Sie ist Special Agent. Sie hat alles andere auch hinkriegt. Wieso blockst du jetzt so ab?«
Wir sahen alle zu Hotch und Derek, die in einigen Metern Entfernung miteinander stritten. Als Hotch bemerkte, dass alle die beiden beobachteten, beorderte er seinen Agenten ins Büro, wo sie vor den Blicken der anderen geschützt waren.
»Das ist alles meine Schuld«, sagte ich und erhob mich von Dereks Platz. »Ich sollte gehen.«
»Morgan hat dir den Vorschlag gemacht«, meinte Reid.
»Ja, aber ich bin darauf eingegangen.« Hastig kramte ich meine Sachen zusammen, als sich auf einmal Hotchners Tür öffnete und er rauskam.
»Agent Moore? In mein Büro.«
Seine Miene war ernst, seine Stimme ebenso.
»Oh oh. Das sieht nicht gut aus«, hörte ich Emily sagen, ehe ich mich erhob und zu Hotch ging.
»Agent Moore«, sagte dieser noch einmal, als er die Tür schloss und ich mich unruhig neben Derek stellte. »Morgan hat mir erzählt, was los ist. Sie wollen versetzt werden, weil Sie es nicht mehr in Ihrem Team aushalten?«
»Das ist richtig, Sir.«
»Verständlich. Immerhin war Matt der Mörder Ihrer Eltern und Ihr Freund.«
Ich nickte nur.
»Es gibt allerdings ein kleines Problem. Eigentlich sind wir vollbesetzt. Doch vielleicht könnten wir eine Ausnahme machen. Sie müssten mir nur ein psychologisches Gutachten vorlegen. Ich hoffe, Sie verstehen das.«
»Natürlich.«
Hotch deutete auf den Mann neben mir. »Morgan wird sich dann um Sie kümmern und Sie einweisen.«
»Danke, Hotch«, sagte ich aufrichtig.
»Danken Sie nicht mir.« Hotch wandte sich ab und Derek bedeutete mir, mit ihm das Büro zu verlassen.
»Das hättest du nicht machen müssen«, sagte ich, als sich die Tür hinter uns schloss.
»Wirst du das psychologische Gutachten holen?«, fragte Derek, ohne auf meine Frage einzugehen.
»Sonst bekomm ich ja nicht die Stelle, oder?« Ich winkte und wollte gehen, als er mich nach einigen Schritten aufhielt.
»Hey, Kate. Versprich mir, dass du's diesmal auf dem aufrichtigen Weg machst, ja?«
Ich nickte und ging davon.

 Versprich mir, dass du's diesmal auf dem aufrichtigen Weg machst, ja?« Ich nickte und ging davon

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November 14, 2007

»Wissen Sie, es war, als wäre die Sonne aufgegangen, als Sie mir geschrieben haben.«
Ich lachte leise und fuhr mit dem Finger den Rand meines Glases entlang. »Wissen Sie, Agent DiNozzo«, sagte ich, seinen Namen dabei betonend, »ich dachte mir, es wäre endlich an der Zeit, die Nummer, die Sie mir gegeben haben, zu wählen. Et voilà, ich bin hier.«
»Ja.« DiNozzo lächelte verschmitzt.
Ich rückte näher an ihn heran und legte meine Hand auf seine. »Ich könnte Ihre Hilfe gebrauchen. Ihre Computer- und Forensikwissenschaftlerin könnte mir doch sicher einen Gefallen tun.«
»Vielleicht könnte ich ja auch Ihnen einen Gefallen tun, Agent Moore.«
Ich lachte. »Was halten Sie davon, wenn Sie mir den Gefallen tun, dass Sie Abby dazu bringen, dass Sie mir einen Gefallen tut?«
»Und was wäre das?« Verführerisch sah der Mann mich an.
Ruckartig ließ ich ihn los und lehnte mich im Stuhl zurück. »Ich brauche ein gefaktes psychologisches Gutachten. Kriegt sie das hin?«
Erst sah DiNozzo mich nur an, dann lachte er laut. »Darum geht's. Sie wollten gar kein Date.«
»Nein.«
Der Mann nickte verstehend. »Sie können wirklich gut schauspielern.«
»Das seh ich als Kompliment.«
DiNozzo zog die Schultern hoch. »Ich weiß nicht, ob Abby das kann. Wieso gehen Sie nicht einfach zum Psychologen? Angst?«
Meine Miene wurde finster. »Ich habe keine Angst.«
»Verweigerung, alles klar. Wissen Sie, Gibbs hat's irgendwie immer geschafft, drumherum zu kommen, und trotzdem hatte er sein Gutachten. Wofür brauchen Sie es?«
»Für eine Versetzung.«
»Ah. Hat Fornell Sie um den Verstand gebracht? Er ist anstrengend, nicht?«
»Nicht anstrengender als Sie, Agent«, sagte ich kühl.
»Wohin wechseln Sie?«, fragte er interessiert.
»Die BAU.«
»Die BAU. Wow. Wusste gar nicht, dass Sie sich für diesen Psychokram interessieren. Sie wollen dahin, wollen aber nicht zum Dok? Etwas gegensätzlich, finden Sie nicht?«
Genervt atmete ich aus. »Können Sie mir helfen oder nicht?«
DiNozzos Miene wurde ernst. »Hören Sie, Moore. Ich kenne Sie nicht, aber ich gebe Ihnen einen Rat: Wenn Sie solche Angst haben, zum Psychologen zu gehen, sollten Sie es tun. Was auch immer Sie bedrückt - es wird nicht besser, wenn Sie es verdrängen. Es wird nur schlimmer.«
Ich öffnete den Mund zur Antwort, als es auf einmal knallte. Aus Reflex griffen DiNozzo und ich an unsere Waffe und drehten uns hastig um, doch bevor wir sie zücken konnten, knallte es ohrenbetäubend. Glasscherben flogen durch die Gegend. Menschen schrien.
Ich hatte mich rechtzeitig ducken können, bevor mich etwas ins Gesicht hätte treffen können. Die Sirene eines Autos ging neben uns los. Vorsichtig erhob ich mich. Ein Wagen war in die Schaufensterscheibe des Restaurants gerast. DiNozzo, der glücklicherweise unverletzt war, sah mich genauso entsetzt an wie ich ihn. Andere Menschen hatten weniger Glück gehabt.

»Wieso sind Sie jedes Mal in so was verwickelt?«, rief Fornell aufgebracht, als er, Gibbs und Hotch sich uns näherten. DiNozzo und ich saßen im Krankenwagen und wurden gerade verarztet; zum Glück nur ein paar Schnitte durch den Glasscherben.
»Karma ist 'ne Bitch, Fornell«, sagte ich, »und mich mag das Karma wohl am wenigsten.«
»Geht es Ihnen gut?«, fragte Hotch mich.
Ich nickte. »Uns hat es glücklicherweise nicht schlimm erwischt.«
»Bei fünf Menschen sieht es allerdings nicht so gut aus, dem Fahrer mit eingeschlossen«, fügte DiNozzo hinzu.
»Was ist passiert? War das ein Unfall?«, fragte Gibbs.
»Schön wär's, Boss. Unser toter Fahrer war ein Marineoffizier, und ich bin mir sicher, dass er nicht in das Restaurant gefahren ist, um sich einen Burger zu holen.«
»Dann ist das unser Fall«, stellte Gibbs fest.
Fornell hob die Hände. »Gut. Dann kann ich ja gehen. Moore? Kommen Sie?«
»Moment«, sagte Hotch und wandte sich an Fornell. »Sie sind nicht mehr zuständig für Sie.«
»Haben Sie die Versetzung unterschrieben?«, stichelte Fornell und als Hotch nicht antwortete, sagte er: »Sehen Sie? Ich bin noch für sie zuständig.«
»Hören Sie auf, Fornell«, sagte ich und richtete mich auf. »Unterschrieben oder nicht - Sie haben mir nichts mehr zu sagen.« Ich wandte mich an Gibbs und DiNozzo. »Ich gebe meine Zeugenaussage ab. Falls Sie noch Fragen haben, rufen Sie mich an.«
Ich nickte ihnen noch einmal zu und ging. Hotch folgte mir.
»Ich fahre Sie nach Hause«, sagte er.
»Danke sehr. Agent DiNozzo hat mich abgeholt. Ich hätte sonst den Bus nehmen müssen.«
»Hatten Sie wirklich mit diesem NCIS-Agent ein Date?«, fragte Hotch überrascht und ich sah, dass ein leichtes Lächeln auf seinen Lippen lag.
Ich lächelte nur zurück, anstatt eine Antwort zu geben.
Wir erreichten seinen Wagen, an welchem ich vorerst stehenblieb.
»Ich muss Ihnen etwas gestehen, Hotch«, sagte ich vorsichtig. »Ich habe Angst davor ... zur Therapie zu gehen, weil ich Angst hab, dass ... dass etwas herausgefunden wird, was ich nicht wissen will.«
Hotch nickte. »Sie haben Angst, dass das Trauma Sie einholt. Das verstehe ich. Sie können mir glauben, wenn ich sage, dass es Ihnen dennoch helfen wird. Es hilft schon, wenn Sie mit einem Freund reden. Morgan zum Beispiel. Sie sind doch sehr vertraut miteinander, oder?«
»Ja ...«, sagte ich vorsichtig.
»Reden Sie mit ihm.« Hotch legte mir seine Hand auf die Schulter und drückte sie. »Sie schaffen das.«
Der Mann stieg in seinen Wagen, und nachdem ich noch einmal tief durchgeatmet hatte, tat ich dies ebenfalls.

1285 Wörter

Noch ein kleines Kapi. Was haltet ihr davon, dass Kate betrügen wollte?

Und was sagt ihr zu dem Unfall? Glaubt ihr, das hat noch Auswirkungen?

Mögt ihr eigentlich Hotch? Ich ja :3

UNDERCOVER || Criminal Minds/NCIS [Band 1]Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt