Die Zukunft soll man nicht voraussehen wollen, sondern möglich machen.
- Antoine de Saint-Exupéry, französischer Schriftsteller
All around pov.
March 5, 2008
BAU, Quantico»Es gibt einen Notfall!«, rief Hotch, der das Büro durchquerte. »Alle werden sofort vor das Gebäude gehen!«
»Was ist denn los?«, verlangte Emily zu wissen.
»Ich sagte sofort!«, entgegnete Hotch nur, der im nächsten Moment sein Büro betrat.
Verwirrt sah Emily zu den anderen. »Was ist mit ihm los?«
»Er wirkt unruhig«, meinte JJ. »Sollten wir nicht noch auf Kate warten?«
»Ich schickte ihr 'ne Nachricht«, sagte Derek. »Wir sollten jetzt einfach das tun, was Hotch will, bevor er uns noch den Kopf abreißt.«
Sie setzten sich in Bewegung und fuhren mit dem Fahrstuhl nach unten. Als sie das Gebäude verließen, fielen ihnen sofort die Krankenwagen und die Polizei auf. Hotch stieß kurz darauf zu ihnen.
»Was ist das Problem?«, wollte Rossi wissen.
Hotch antwortete nicht, er sah nur nach oben. Die anderen folgten seinem Blick. Was sie dort sahen, schnürte ihnen die Luft zu.
»Oh, mein Gott!«, rief Garcia entsetzt und schlug sich die Hände vor den Mund. »Sie will doch nicht wirklich … Sie will doch nicht ...« Sie stockte.
Oben auf dem Dach stand Agent Kaitlyn Moore; gefährlich nahe am Abgrund. Das, was sie vorhatte, ahnte jeder, die Frage war – wieso?
»Lass mich mit ihr reden, Hotch«, sagte Reid. »Sie hört auf mich. Lass mich mit ihr reden.«
Der Boss musterte ihn nachdenklich, dann nickte er schweigend. Er war zu angespannt, um irgendetwas sagen zu können. Und er wusste, wie das lief – man durfte niemanden kalte Versprechen machen. Sein Team zu beruhigen, indem er sagte, dass alles gut werde würde, wäre falsch.
Reid lief in Begleitung einiger anderer Agents den Weg zum Dach hoch. Sie sollten im Notfall eingreifen und Kate herunterholen. Reid wollte das nicht. Kate würde nicht auf diese Männer hören. Sie würden nur die Situation gefährden.
Menschen, die springen wollten, waren vollkommen fertig mit ihrem Leben. Sie wollten es beenden. Etwas lastete auf ihnen. Zu springen, war der einzige Weg, dieser Last zu entkommen. Irgendwelche unbekannten Männer halfen da keineswegs.
Reid trat durch die Tür aufs Dach. Der hartnäckige Frühlingswind zerrte an seinem Hemd. Er versuchte Ruhe zu bewahren. Verzweifelte Menschen merkten, wenn der Gegenüber Angst hatte. Und neben alle dem war Kate eine Profilerin. Sie würde es auf jeden Fall merken – egal wie verwirrt sie war.
»Kate«, sagte Reid mit ruhiger Stimme, um sie nicht zu erschrecken. »Ich bin es – Spencer.«
Sie antwortete nicht. Stand einfach dort, während der Wind mit ihren braunen Haaren spielte.
»Ich bin hier, um dir zu helfen«, fügte Reid hinzu.
»All diese Kinder«, das war nun schon einige Wochen her, »jede Nacht höre ich ihre Schreie.« Kates Stimme war nur ein Flüstern. Reid hatte Mühe, sie zu verstehen.
»Das, was passiert ist, war schrecklich. Doch uns trifft keine Schuld.«
»Ich weiß.«
Natürlich wusste sie das. Es ging ihr auch nie um die Schuld. Es ging ihr um die Schreie, um den Tod, allein darum.
»Das Kind starb in meinen Armen … und dort … da war überall Blut.« Kate hatte den Blick starr nach vorn gerichtet. Nicht nach unten. Wahrscheinlich hatte sie die versammelten Leute nicht einmal bemerkt.
»Willst du deswegen springen?«, fragte Reid.
»Ich träume seit Monaten immer denselben Traum«, sagte Kate, und das schien die Antwort auf seine Frage zu sein. »Eine Autofahrt. Eine Familie sitzt darin. Alle sterben, sogar das kleine Mädchen. Ich höre es nach seiner Mutter schreien. Ich spüre seine Angst. Und überall das Blut … es war an meinen Händen ...«
»Das war nur ein Traum«, versuchte Reid sie zu beschwichtigen.
»Nein. Das war real. Ich habe das erlebt. Vor vielen Jahren. Doch … ich erinnere mich nicht … Ich erinnere mich nicht an alles … Es scheint so weit weg.«
»Kate ...«
»Ich kann den Schreien nicht entkommen. Jedes Mal, wenn ich eine Waffe sehe, sehe ich, wie diese Familie erschossen wird. Es ist in meinen Kopf eingebrannt. Für immer.«
»Kate, du hast ein Trauma«, erklärte Reid. »Ich kann dir helfen. Ich habe dir schon einmal geholfen. Wir werden das wieder hinkriegen.«
»Wofür? Meine Familie ist tot.«
»Du hast noch uns. Wir sind deine Familie.«
Tief atmete Kate durch. Tränen traten in ihre Augen. Da spürte sie Reids Finger, die ihren eiskalten Handrücken berührten. Langsam blickte Kate auf und sah den Mann weinend an.
»Spencer«, flüsterte Kate, und im nächsten Moment überfiel sie das Schwindelgefühl und ihre Beine knickten ein. Noch rechtzeitig fing Reid sie auf und zog sie weg von der Dachkante.
»Ich hab dich«, sagte er und drückte ihren Körper an sich. »Ich hab dich, Kate.«761 Wörter
Dam dam daaam.
What's going on with Kate?
Habt ihr irgendeine Vorahnung zu ihrem "Traum"?
Weitere Infos kommen in der Danksagung.
DU LIEST GERADE
UNDERCOVER || Criminal Minds/NCIS [Band 1]
FanficKaitlyn, kurz Kate, trifft das Profiler-Team aus Quantico auf äußerst ungewöhnliche Art. Der Special Agent vom FBI aus Washington D.C. rennt einem gesuchten Mörder hinterher und Hotch und Gideon der Frau, und so beginnt ein Irrtum nach dem anderen...